Vermehrt streben Menschen nach einem höheren Bildungsabschluss. Im Wintersemester 2018/2019 waren fast 2,9 Millionen Studierende an einer deutschen Hochschule immatrikuliert. Das entspricht einem Anstieg von 42 Prozent im Vergleich zu dem Wintersemester 2008/2009. Das geht aus dem Datenreport vom Jahr 2021 des statistischen Bundesamtes hervor.

Die Zahlen lassen vermuten, dass die Absolventen zukünftig eher Berufe im Büro nachgehen werden als etwa einer handwerklichen Arbeit. Ob im Zuge dieser Entwicklung künftig vermehrt Business-Kleidung nachgefragt wird, oder ob der verstärkte Fokus auf die Arbeit im Home-Office einen gegenteiligen Effekt hat, bleibt abzuwarten.

Am Donnerstag hat der Modeausstatter Hugo Boss die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr veröffentlicht. Die monatelangen Schließungen der Geschäfte haben der Branche stark zugesetzt. Die Nachfrage erholt sich mittlerweile, doch Lieferengpässe aus Fernost sorgen erneut für Probleme in der Modeindustrie. Der Metzinger Konzern ist davon weniger betroffen, denn das Unternehmen produziert auch in der Bundesrepublik, Polen, Italien und der Türkei.

Bereits zuvor hatte Boss mitgeteilt, 2021 das Vorkrisenniveau fast erreicht zu haben. Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um 43 Prozent auf 2,79 Milliarden Euro in die Höhe. Das Ebit, also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, schoss von einem Verlust in 2020 auf ein Plus von 228 Millionen Euro nach oben.

Ausblick auf das laufende Jahr


Im laufenden Jahr will Hugo Boss endgültig mit dem Pandemiegeschehen abschließen. Der Konzern rechnet 2022 mit einem Rekordumsatz und einem Gewinnsprung. So soll der Umsatz um zehn bis 15 Prozent nach oben klettern und in einer Spanne von 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro liegen. Das Ebit soll darüber hinaus um zehn bis 25 Prozent auf 250 bis 285 Millionen Euro steigen. Wie Hugo Boss-Chef Daniel Grieder erklärte, sei das laufende Jahr ein wichtiger Meilenstein, um bis 2025 einen Umsatz von vier Milliarden Euro zu erreichen.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag mitteilte, kann der Konzern mit dem Ausblick nicht punkten. Er sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zudem habe die angehobene Dividende von 0,70 Euro je Aktie enttäuscht. Reuters erklärt unter Bezug auf Börsianer, dass man mit einer Dividende von 0,79 Euro gerechnet hatte.

Einschätzung zur Hugo Boss-Aktie


Die Anleger haben mehr vom Ausblick und der Dividende erwartet. Die Aktie notierte am Donnerstagmittag über acht Prozent im Minus. Seit Jahresanfang steht somit ein Kursverlust von über 16 Prozent zu Buche. Dabei läuft es für den Modekonzern mittlerweile wieder besser. Der Wechsel im Vorstand und die strategische Neuausrichtung des Unternehmens dürften vergangenes Jahr positive Impulse für den Aktienkurs gegeben haben. Der Kurs hat sich 2021 in der Spitze mehr als verdoppelt. Im laufenden Jahr ist der Preis für eine Aktie wieder zurückgekommen. Wir empfehlen, den Kursrücksetzer zum Einstieg zu nutzen.

lb/rtr