Die Industrie hat im Lauf der Zeit mehrere große Veränderungen durchlaufen. Die Einführung mechanischer Produktionsanlagen löste Ende des 18. Jahrhunderts die erste industrielle Revolution aus. Um die Wende zum 20. Jahrhundert führte die Massenproduktion von Gütern mithilfe elektrischer Energie zur zweiten industriellen Revolution. Und die ab Mitte der 70er-Jahre bis heute andauernde dritte industrielle Revolution wurde durch den Einsatz von Elektronik und IT in den Produktionsprozessen vorangetrieben.

Nun scheint die Zeit reif für die vierte industrielle Revolution. Denn das "Internet der Dinge" hält Einzug in die Produktion. Durch die Vernetzung von Zulieferern, Produktionsanlagen und -prozessen entsteht nicht nur ein starker Produktivitätsschub für viele traditionelle Industrien, sondern auch Potenzial für neue Geschäftsmodelle. Für diese Entwicklungen wurde auf der Hannovermesse im Jahr 2011 erstmals der Begriff "Industrie 4.0" in der Öffentlichkeit geprägt. Die Umsetzung von Industrie-4.0-Strategien wird indes viel Geld benötigen. Laut einer Umfrage der Beratungsfirma PwC aus dem Jahr 2014 dürften allein die Investitionen in Deutschland bis 2020 jährlich 40 Milliarden Euro betragen.

Profiteure im Paket



Davon profitieren vor allem Unternehmen, die in den Bereichen Automatisierung, Robotik und Sensorik tätig sind sowie Software- und Datendienstleister, Maschinen- und Anlagenbauer und Ingenieurdienstleister. Die Bank Vontobel hat nun erstmals Aktien aus diesen Branchen in einem Zertifikat zusammengefasst. Das Papier bezieht sich auf den Industry-4.0-Performance-Index, der die Aktienkursentwicklung von 20 Unternehmen abbildet, die wesentliche Umsätze in dem Segment erzielen. Um in den Index zu gelangen, werden die infrage kommenden Branchenunternehmen anhand der Faktoren Eintrittsbarrieren, Produktattraktivität und Marktwachstum, Qualität des Managements und Internationalität des Geschäfts beurteilt. Aus Deutschland sind Bertrandt, Dürr, Indus Holding, Infineon, Krones, Kuka und SAP mit dabei.

Alle sechs Monate wird der Index angepasst, die Mitglieder werden zu gleichen Teilen gewichtet. Dividenden und andere Ausschüttungen werden in den Index reinvestiert. Dafür fällt eine Gebühr von 1,2 Prozent pro Jahr an. Zwar muss sich das Konzept erst noch in der Praxis beweisen, wer dennoch von Anfang an dabei sein will, sollte in der Zeichnungsphase (bis 31. März) zugreifen und das Zertifikat seinem Depot beimischen.