Die als familiengeführte Vollbank agierende Baader Bank veranstaltete Ende September zum siebten Mal in Folge in München die Baader Investment Conference. Auch nach Inkrafttreten von MiFID II wurde laut Angaben des Ausrichters der Teilnehmerrekord mit über 750 Investoren aus 35 Ländern und 194 börsennotierten Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erneut gebrochen.

Das im Vorjahr neu eingeführte Konferenzformat von vier Veranstaltungstagen und die Komplettierung der DACH-Region um präsentierende Unternehmen aus der Schweiz fand folglich viel Anklang. In über 3.000 Einzel- und Kleingruppengesprächen sowie knapp 100 Forumspräsentationen gaben die Unternehmen, darunter 24 aus dem DAX, 11 aus dem ATX und 7 aus dem SMI den zahlreichen internationalen und lokalen Investoren einen umfassenden Überblick über ihre jeweilige Unternehmensentwicklung.

Wie es von Seiten der Baader Bank nach der Konferenz hieß, präsentierten die teilnehmenden Unternehmen in Summe einen konstruktiven Ausblick für die weitere Geschäftsentwicklung. Obwohl einige Vertreter diverse Belastungsfaktoren angesprochen hätten, seien die Manager optimistisch geblieben, die jüngsten gesamtwirtschaftlichen oder unternehmensspezifischen Herausforderungen im Zeitablauf bewältigen zu können. Vor diesem Hintergrund würden sich die meisten Unternehmen auf einem guten Weg sehen für ein anhaltendes profitables Wachstum und sie hätten auch die formulierten mittelfristigen Geschäftsziele bestätigt.

Wir stellen auf den nachfolgenden Seiten fünf Aktien von Unternehmen vor, die bei der Konferenz laut den Analysten der Baader Bank einen positiven Eindruck machten und die mit einer Kaufempfehlung ausgestattet sind. Die Kursziele bei diesen Titeln bewegen sich dabei um 25 Prozent bis 38 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Auf Seite 2: Infineon





Infineon-Aktie



Bei DAX-Mitglied Infineon hat sich die Sichtweise im Vergleich zu den Erwartungen der Baader Bank vor der Konferenz verbessert. An dem von dem Unternehmen gemachten Ausblick habe sich aber nichts geändert. Das Kursziel bewegt sich bei 25,00 Euro. Das heißt, für eine Zielerreichung müsste der Titel bei einem aktuellen Kurs von 19,20 Euro um gut 30 Prozent steigen.

Allgemein hat man den Angaben zufolge aus den Ausführungen des Firmenvertreters mitgenommen, dass der Halbleiter-Hersteller keine signifikanten Auswirkungen durch die jüngsten Störungen in der Automobilproduktion (WLTP, Handelszölle) auf sein Geschäft sieht, weil sich dadurch nichts daran geändert habe, dass der Halbleiteranteil pro Auto stark zunimmt (Automotive macht etwa 45 Prozent des Umsatzes aus). Hinzu komme als Pluspunkt auch das starke Wachstum von Elektrofahrzeuge in China (+60 Prozent im August im Jahresvergleich) hinzu.

Das Unternehmen habe die bisherige Geschäftsprognose bestätigt. Diese sieht für das Umsatzwachstum ein Plus von 6,4-7,4 Prozent sowie eine Segmentergebnismarge von 17,5 Prozent im Geschäftsjahr 17/18 (Ende 30. September 2018). Auch für das Geschäftsjahr 2018/19 habe das Unternehmen seine Prognose für ein organisches Umsatzwachstum von 10 Prozent auf währungsbereinigter Basis unverändert gelassen.

Ansonsten habe Infineon seine großen Kostenvorteile dank der 300-mm-Technologie bei Power-Halbleitern hervorgehoben. Das ist wichtig, weil daraus rund 70 Prozent des Umsatzes stammen. Während Infineon eine zweite 300-mm-Fabrik in Villach, Österreich, bauen wird, fehlen es den Wettbewerbern in dem Bereich an Auftragsvolumen, um eine kostengünstige 300-mm-Fabrik auslasten zu können.

Bei dem Titel handelt es sich wie es heißt um den Top-Pick innerhalb der Halbleiterbranche. Der Wert handele zu einem auf Sicht der kommenden zwölf Monate geschätzten Gewinn mit einem KGV von 17. Das entspreche einer Prämie von 30 Prozent gegenüber dem Branchendurchschnitt, doch das sei aufgrund des historischen und erwarteten Umsatzwachstums gerechtfertigt, weil dieses zwei Mal so hoch sei wie im Schnitt bei der Konkurrenz.

Charttechnik



Mit einem Anstieg von März 2009 bis Juni 2018 von 0,39 Euro auf 25,49 Euro hat Infineon eine starke Performance-Bilanz vorzuweisen. Seit dem letztgenannten Mehrjahreshoch hat der Titel aber zu kämpfen. Und dieser Kampf gegen fallende Notierungen ist auch noch nicht ausgestanden, wie Kurse in der Nähe am Jahrestief und ein intakter mittelfristiger Abwärtstrend belegen.



Profil



Die Infineon Technologies AG ist ein führender Hersteller von Halbleitern, der sich bei der Entwicklung seiner Produkte besonders auf die Themen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit konzentriert. Angeboten werden Halbleiter- und Systemlösungen für Automotive-, Industrieelektronik, Chipkarten- und Sicherheitsanwendungen. Infineon ist mit seinen Produkten in nahezu allen Bereichen des modernen Lebens, das in großen Teilen auf Elektronik basiert, vertreten. Im Januar 2015 bekam der Chiphersteller von den Wettbewerbshütern grünes Licht für den Kauf des US-Rivalen International Rectifier. Es war die größte Übernahme in der Firmengeschichte von Infineon.

Auf Seite 3: CEWE





CEWE-Aktie



Bei der zweiten Kaufempfehlung CEWE hat der Auftritt bei der Konferenz nicht nur dazu beigetragen, die Sichtweise im Vergleich zu den Erwartungen der Baader Bank vor der Konferenz zu verbessern. Zudem gebe es bei dem Foto- und Online-Druckservice auf positive Trends bei der Geschäftsentwicklung.

Das vom zuständigen Analysten Christian Weiz vergebene Kursziel bewegt sich bei 92,00 Euro. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 69,50 Euro hat dieser Titel theoretisch 32,4 Prozent Luft nach oben.

Wie es allgemein heißt, sei CEWE mit der Übernahme von Cheerz jetzt zum einen in der Lage, eine jüngere Zielgruppe anzusprechen als die traditionellen und eher konventionellen Kunden von CEWE. Zum anderen komme eine Präsenz in der Region Südeuropa, also Frankreich, Spanien und Italien, hinzu. Die Integration sei auf Kurs, und die Produktion von CEWE für Cheerz werde die Auslastung der Kapazitäten erhöhen und damit Synergien heben.

Was den Geschäftsausblick angehe, habe Finanzvorstand Olaf Holzkämper die bisherige Prognose des Unternehmens bekräftigt. Das, obwohl das zweite Quartal 2018 aufgrund der guten Wetterbedingungen im Sommer (Menschen verbachten ihre Zeit im Freien, anstatt zu Hause Fotobücher zu erstellen) schleppender als angenommen verlaufen war, was sich auch noch im dritten Quartal 2018 negativ ausgewirkt haben könnte. Trotzdem rechne CEWE für das Gesamtjahr 2018 weiterhin ein EBIT von 48-54 Millionen Euro.

CEWE habe außerdem angekündigt, einen Fotobuch-Erstellungsprozess zu präsentieren, der über intelligente Haushaltsgeräte (z.B. Alexa) gesteuert wird. Das Programm verwende künstliche Intelligenz und könne so ein Fotobuch mit Bildern erstellen, die in einer bestimmten Region oder an einem bestimmten Datum aufgenommen wurden. Dies erleichtere den oft sehr zeitaufwendigen Prozess und kann die Nachfrage nach Fotobüchern erhöhen. Das neue Feature sei gerade auf der Photokina in Köln vorgestellt worden.

Charttechnik



Die Aktien von CEWE haben es von Oktober 2008 bis Januar 2018 geschafft, von 10,89 Euro auf 92,40 Euro zuzulegen. Nach dieser überaus starken Vorstellung konnte der Titel danach aber nicht mehr nachlegen. Es hatte sich zuletzt vielmehr seitdem ein Seitwärtstrend entfaltet, der letztlich seit August 2016 vorherrschte. Jüngst ist die Notiz aber unter den unteren Rand der bisher gültigen Handelspanne gefallen. Die Chartampeln sind dadurch auf Rot gesprungen.



Profil



Der Foto- und Online-Druckservice CEWE ist mit zwölf hoch technisierten Produktionsstandorten und rund 3.600 Mitarbeitern in 24 europäischen Ländern als Technologie- und Marktführer präsent. CEWE lieferte im Jahr 2017 rund 2,2 Milliarden Fotos, 6,0 Millionen CEWE FOTOBUCH-Exemplare sowie zahlreiche Foto-Geschenkartikel an mehr als 20.000 Handelskunden und erzielte damit einen Konzernumsatz von 599,4 Millionen Euro.

Das Unternehmen setzt in der Fotobranche durch Innovationen rund um die Freude am Foto kontinuierlich neue Impulse. Alle CEWE-Markenprodukte werden komplett klimaneutral hergestellt. Im Geschäftsfeld "Kommerzieller Online-Druck" werden Geschäftsdrucksachen über die Vertriebsplattformen CEWE-PRINT.de, SAXOPRINT, viaprinto und LASERLINE vermarktet. 1961 von Senator h. c. Heinz Neumüller gegründet, ist CEWE seit 1993 an der Börse gelistet und Mitglied im SDAX.

Auf Seite 4: Accentro Real Estate





Accentro Real Estate-Aktie



Beim nächsten Favoriten, der auf der Baader Bank-Konferenz anwesend war und dort mit dem Auftritt die Haltung der zuständigen Analysten weiter verbessert hat, handelt es sich um Accentro Real Estate. Dem Spezialisten für die Privatisierung und dem Verkauf von Wohnimmobilien traut man einen Kursanstieg bis auf 13,10 Euro zu. Eine Vorgabe, die sich um fast 30 Prozent über den aktuellen Notierungen von 10,10 Euro bewegt.

Wie berichtet wird, habe der Vorstandschef Jacopo Mingazzini die Kombination aus einem relativ niedrigen Risikoprofil des Unternehmens und des Privatisierungsgeschäfts auf der einen Seite und attraktiven Margen auf der anderen Seite hervorgehoben. Außerdem wies er darauf hin, dass das aktuelle Verhältnis von Kreditvolumen zum Verkehrswert der Immobilien von rund 49 Prozent zu Marktwerten nur rund 40 Prozent betragen würde. Die Margen dürften auch in Zukunft hoch bleiben und mindestens 20-25 Prozent betragen.

Das Unternehmen habe eine starke Position im hochattraktiven Berliner Markt, auf den bisher mehr als 80 Prozent des Geschäfts entfallen. Das Management plane, das Volumen in Berlin zu erhöhen, aber die Plattform auch in anderen größeren Städten zu nutzen. Eine erwähnte Zielteilung könnte wie folgt aussehen: 60 Prozent in Berlin und je zehn Prozent in Leipzig, Hamburg, Köln und Rhein-Ruhr.

Das Marktumfeld für die Privatisierung von Wohnimmobilien sei mit niedrigen Zinsen und niedrigen Eigenheimquoten in Deutschland, steigenden Mieten und initiiertem Baukindergeld nach wie vor sehr günstig. Darüber hinaus sei der Privatisierungsmarkt mit 120.000 Transaktionen und 30 Milliarden Euro im vergangenen Jahr (in 82 Großstädten) groß. Als Marktführer in Berlin habe Accentro einen Marktanteil von nur rund fünf Prozent.

Die Abdeckung dieses Titels hatte die Baader Bank erst Mitte August aufgenommen. Damals war mit Blick auf die abgegebene Kaufempfehlung davon die Rede, dass das Berliner Unternehmen sein Geschäft unter anderem durch eine weitere Vergrößerung des Privatisierungsportfolios und die Hinwendung zu anderen Regionen außerhalb Berlins ausweiten können dürfte.

Das Privatisierungsgeschäft werde außerdem geprägt von hohen Margen, die nach Einschätzung von Baader auch attraktiv bleiben dürften. Das Unternehmen betreibe sein Geschäft bereits fast 20 Jahre und der Eigentümerwechsel von Adler Re zu einem Finanzinvestor Ende vergangenen Jahres passe zu den Wachstumsplänen.

Charttechnik



Nach einem starken Einbruch in den Jahren 2007 und 2008 hat sich der Aktienkurs von Accentro Real Estate lange seitwärts bewegt. Schwung in die Notiz kam dann aber ab Ende 2014. Von November 2014 bis Januar 2017 kletterte der Kurs von 1,84 Euro auf 12,05 Euro. Seitdem ist Konsolidierung angesagt und ein Ausbruchsversuch nach oben ist jüngst gescheitert. Erst wenn dieser gelingt, ergibt sich ein neues prozyklisches Kaufsignal.



Profil



Die Accentro Real Estate AG ist marktführend in der Wohnungsprivatisierung in Deutschland. Neben dem Heimatmarkt Berlin konzentriert sich das Unternehmen auf aussichtsreiche Metropolregionen wie Hamburg, Köln, Düsseldorf, das Rhein-Main-Gebiet, Leipzig, Hannover oder Bonn.

Im Geschäftsbereich Privatisierung verkauft Accentro Wohnungen aus dem eigenen Bestand an Eigennutzer und Kapitalanleger oder - zusammengefasst als Portfolios - an institutionelle Investoren. Im Geschäftsbereich Services & Ventures vermarktet Accentro Wohnungen für Investoren und Projektentwickler - auch im Rahmen von Beteiligungen an Joint Ventures.

Auf Seite 5: Allgeier





Allgeier-Aktie



Beim nächsten Favoriten Allgeier hat sich der Eindruck den der zuständige Analyst Knut Woller hat, durch den Vortrag auf der Konferenz weiter verbessert. Der Titel war aber bereits zuvor als ein Kauf eingestuft. Die Empfehlung ist mit einem Kursziel von 43,00 Euro versehen. Das lässt der Notiz bei einem aktuellen Kurs von 31,10 Euro ein Aufwärtspotenzial von 38,3 Prozent.

Im Mittelpunkt der Präsentation von Vorstandsmitglied Marcus Goedsche stand der Bereich Allgeier-Technology, zu der Enterprise Services, mgm, nagarro und kürzlich erworbene Unternehmen (z.B. Objectiva und iQuest) gehören. Auf Pro-forma-Basis erwirtschaftete dieser Bereich 2017 einen Umsatz von 320 Millionen Euro und ein bereinigtes EBITDA von 32 Millionen Euro. Daraus ergibt sich eine Marge von zehn Prozent, was sich mit einer Marge von 2,1 Prozent bei Allgeier Experts vergleicht.

Mit Blick auf die Jahresziele habe es keine neue Aktualisierung gegeben. Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das zweite Quartal 2018 habe das Unternehmen seine zugrunde liegenden Jahresziele bestätigt. Diese Prognose sieht für 2018 einen Umsatz in Höhe von 708-725 Millionen Euro vor und eine EBITDA-Marge in Höhe von 6,0-6,5 Prozent.

Von Seiten der Gesellschaft sei erwähnt worden, dass man nach der Abspaltung von Allgeier Experts eine weiterhin starke Umsatz- (Wachstum von mehr als 15 Prozent) und EBITDA-Entwicklung (Marge in Richtung 15 Prozent) erwartet. Zur Erinnerung: Im Juli wurde eine neue Unternehmensstrategie angekündigt, welche den Plan zur Abspaltung der Sparte Experts innerhalb der nächsten 18 Monate mit allen Optionen beinhaltete.

Laut Baader hat Allgeier im ersten Halbjahr eine solide Margenerholung verbucht. Analyst Woller sieht aber Raum für eine weitere Margenausweitung. Darüber hinaus könnten sich strategische Geschäftsmaßnahmen zu einem weiteren Kurskatalysator entwickeln. Während viele der Aktien aus dem Sektor derzeit deutlich über ihren durchschnittlichen Multiplikatoren seit 2008 gehandelt werden, biete Allgeier noch Nachholpotenzial, so das Urteil.

Charttechnik



Die Aktien von Allgeier haben seit April 2003 bis heute mit einem Anstieg von 0,91 Euro auf 35,00 Euro eine starke Performance-Bilanz aufzuweisen. Das letztgenannte Rekordhoch stammt erst vom 12. September. Es ist somit relativ frisch und sorgt für einen noch intakten charttechnischen Aufwärtstrend.



Profil



Allgeier SE ist ein IT-Unternehmen für digitale Transformation. Vier Segmente mit individuellen fachlichen und branchenbezogenen Schwerpunkten arbeiten gemeinsam für rund 3.000 Kunden aus nahezu allen Branchen. Mit rund 8.000 angestellten Mitarbeitern und mehr als 1.400 freiberuflichen Experten bietet Allgeier den Kunden als One-Stop-Shop ein umfassendes Lösungs- und Leistungsportfolio. Allgeier bildet mit einem hochflexiblen Delivery-Modell das komplette IT-Leistungsspektrum von Onsite über Nearshore bis hin zu Offshore ab.

Zu den Kunden von Allgeier zählen global arbeitende Konzerne genauso wie innovative mittelständische Betriebe, die sich durch leistungsstarke IT-Lösungen, intelligente Software und flexible Personalservices strategische Vorteile sichern wollen. Die stark wachsende Gruppe mit Hauptsitz in München verfügt über mehr als 120 Niederlassungen in der DACH-Region, in elf weiteren europäischen Ländern sowie in Indien, China, Singapur, Vietnam, Malaysia, Japan, Südafrika, Australien, Mexiko und den USA. Im Geschäftsjahr 2017 erzielte Allgeier im fortgeführten Geschäft einen Konzernumsatz von 574 Mio. Euro.

Auf Seite 6: All for One Steeb





All for One Steeb-Aktie



Bei All for One Steeb hat die Baader Bank das Kursziel auf 74,00 Euro festgezurrt. Daran etwas nach unten zu korrigieren besteht aus Sicht der Verantwortlichen kein Anlass, weil das IT-Haus bei der Konferenz einen guten Eindruck gemacht hat. Die genannte Vorgabe verspricht bei einem aktuellen Kurs von 59,40 Euro im Idealfall einen Anstieg von 24,6 Prozent.

Wie es allgemein von Seiten der Baader Bank heißt, sieht man für All for One Steeb mehrere unverändert intakte strukturelle Wachstumstreiber, die auch in Zukunft ein solides Umsatzwachstum sichern sollten: Gemeint sind damit erstens die Digitalisierung, zweitens S/4HANA und drittens Cloud. Nach mehrjährigen Investitionen erwartet man außerdem, dass das Unternehmen ab 2020 die Margen wieder ausbauen kann.

Den bestehenden Geschäftsausblick habe Finanzvorstand Stefan Land auf der Konferenz bestätigt. Diese sehen für 2018 einen Umsatz in der Größenordnung von 325-335 Millionen Euro (+8-11 Prozent im Jahresvergleich) und ein EBIT in einer Größenordnung von 20,5-22,0 Millionen Euro (+2-9 Prozent im Jahresvergleich) vor.

Während das Umsatzwachstum von elf Prozent am oberen Ende der Unternehmensprognose gelegen habe, unterstreiche ein EBIT-Rückgang von sechs Prozent in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres, dass zur Zielerreichung noch ein solides Jahresende benötigt werde. In Reaktion auf diese Nachricht hatte man das Kursziel um neun Euro von zuvor 84,00 Euro gesenkt.

Die zuständigen Analysten sind aber zuversichtlich, dass ein starker Jahresabschluss hingelegt werden kann. Dafür spreche auch ein unverändert günstiges Nachfrageumfeld. Die Umsatzentwicklung dürfte jedenfalls solide bleiben und zuletzt die Profitabilität belastende Einmaleffekte dürften anders als in den ersten neun Monaten im vierten Quartal nicht mehr anfallen.

Charttechnik



Die Aktien von All for One Steeb bescherten ihren Aktionären von März 2009 bis November 2015 bei einem Anstieg von 1,50 Euro auf 75,67 Euro enorme Gewinne. Daran schloss sich seitdem eine Verschnaufpause an, während der dieser Titel seitdem auf hohem Niveau konsolidiert. Die untere Begrenzung der seitdem gültigen Range bewegt sich bei 49,50 Euro und erst bei einem Fall darunter oder bei einem Ausbruch nach oben über das genannte Rekordhoch ergeben sich nachhaltig neue Chartsignale.



Profil



All for One Steeb AG ist die Nr. 1 im deutschsprachigen SAP-Markt, führendes IT-Haus und 360 Partner für Digitalisierung im Mittelstand. Das Portfolio des Komplettdienstleisters umfasst ganzheitliche Lösungen und Services entlang der gesamten IT-Wertschöpfungskette - von Management- und Technologieberatung über SAP-Branchenlösungen und Cloud-Anwendungen bis hin zu hoch skalierbaren Multi Cloud Services aus deutschen Rechenzentren. Im Geschäftsjahr 2016/17 erzielte die All for One Steeb AG einen Umsatz in Höhe von 300,5 Millionen Euro.

Als SAP Platinum Partner ist All for One Steeb verlässlicher Generalunternehmer und betreut mit über 1.600 Mitarbeitern mehr als 2.000 Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz - vorwiegend aus der mittelständischen Fertigungs- und Konsumgüterindustrie. Als Gründungsmitglied von United VARs, der weltweit größten Allianz führender SAP-Partner, garantiert All for One Steeb auch außerhalb des deutschsprachigen Raums in über 90 Ländern ein umfassendes Beratungs- und Serviceangebot sowie besten Vor-Ort-Support.