Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Die Aktienmärkte haben auf diese Entwicklung mit Kursverlusten reagiert, die normale Konsolidierungen hinsichtlich der Geschwindigkeit und des Ausmaßes übertraf, schreibt die DZ Bank in einer jüngst veröffentlichten Einschätzung zum Marktgeschehen.

Wie es darin weiter heißt, ist das wahrgenommene wirtschaftliche Risiko heute tatsächlich wesentlich größer als bei anderen Kursrückgängen, weil die globale Gesamtnachfrage empfindlich durch die zunehmende Stilllegung des öffentlichen Lebens gestört wird. Dies sei ein erheblicher Unterschied, zum Beispiel zur Lehman-Krise. Die Auswirkungen könnten groß genug sein, um die Weltwirtschaft in eine Rezession zu stürzen.

Jedoch sei das tatsächliche Risiko noch immer unbekannt. Es dürften noch Monate vergehen, bis die tatsächliche Wirkung auf die Unternehmen und deren Gewinnentwicklung sichtbar werde, weil der Höhepunkt der wirtschaftlichen Verlangsamung, inklusive einem denkbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit, noch nicht erreicht worden sei.

Weil man davon ausgehe, dass die Corona-Krise das Potenzial habe, eine weltweite Rezession zu verursachen, sollten sich Anleger darauf einstellen, dass die Aktienkurse nun auch, zumindest für einige Wochen oder Monate, eine solche einpreisen. Aus der Vergangenheit wisse man aber auch, dass die Aktienkurse in einer Rezession meist unter die Buchwerte der Unternehmen fielen. Dies sei unter anderen im Tief der Aktienkurse 1982/83, 2002/03 sowie 2008/09 zu beobachten gewesen. Im Tiefpunkt des Wirtschaftsabschwungs sei die Stimmung üblicherweise so negativ, dass den Unternehmen seitens der Anleger keine Zukunftsfantasie mehr zugebilligt werde.

Diese Entwicklung könnte sich nun wiederholen, wenngleich es sich hierbei nur um eine ungefähre Annäherung handele. Der Buchwert des DAX liege bei rund 8.100 Punkten und damit ein Niveau, dass der jüngst bereits fast erreicht habe. Die DZ Bank schätzt dieses Kursniveau als langfristig sehr aussichtsreiche Gelegenheit ein. Daher investiert man nun frische Mittel in den DAX, im Umfang von fünf Prozent des Depotwertes. Das heißt, man stockt im virtuellen DZ Bank-Musterportfolio die Aktienquote durch diese Transaktion von knapp zehn Prozent auf 15 Prozent auf.

Kommt es in den nächsten Tagen zu umfangreichen Fiskalmaßnahmen der Staaten, könnten die Kurse kurzfristig eine Gegenreaktion zeigen. Auf Sicht der kommenden Wochen sollte die Schwäche am Aktienmarkt aber noch anhalten. Die Infektion breitet sich weiter aus, und die Gefahren für die Konjunktur bleiben sehr hoch. Daher fällt die aktuelle Aufstockung auch vergleichsweise gering aus. Es gibt noch keinen Grund, am Aktienmarkt "all-in" zu gehen.

Gleichzeitig erhöhten die Analysten in der Vorwoche ihre Anlageurteile für fünf deutsche Aktien auf Kaufen. BÖRSE ONLINE stellt diese Titel vor und nennt die jeweiligen Begründungen, die zu diesen Entscheidungen führten.

Vonovia-Aktie



Bei den Aktien von Vonovia hat die DZ Bank das Kursziel zwar von 55,50 Euro auf 50,00 Euro gesenkt, gleichzeitig ging es aber mit dem Anlageurteil von Halten auf Kaufen nach oben. Gemessen an der aktuellen Notiz von 40,79 Euro ergibt sich hier ein Aufwärtspotenzial von 22,6 Prozent.

Laut dem zuständigen Analysten Karsten Oblinger sollte die Geschäftssituation bei Vonovia insgesamt relativ unbeeinflusst von der Coronavirus-Situation verlaufen. Trotzdem hat Oblinger den Risikoabschlag auf den Net Asset Value von bisher rund fünf Prozent auf rund 15 Prozent erhöht, was ihm zu einem neuen fairen Wert von wie erwähnt 50,00 Euro bringt.

Zur Begründung des Anlageurteils führt der Analyst ansonsten allgemein noch folgendes aus: Vonovia werde auch in den kommenden Jahren ein Wachstum beim operativen Gewinn (FFO) und bei der Dividende ausweisen. Neben den allgemein positiven Rahmenbedingungen des Wohnimmobiliensektors basiere dies auf den Synergien aus den letzten Akquisitionen und dem Wachstum aus dem Entwicklungsgeschäft.

Die Aktie weise aktuell einen deutlichen Abschlag gegenüber dem Net Asset Value (NAV) auf. Dieser wird in der Studie für 2020 auf 59,49 Euro nach 51,93 Euro je Aktie im Vorjahr beziffert. Die Schätzungen für die beiden kommenden Jahre bewegen sich bei 63,60 Euro und bei 67,90 Euro.

Chancen seien bei Vononia in einer weiteren Marktkonsolidierung zu sehen, weiter steigenden Wohnimmobilienpreisen, langfristig niedrigen Zinsen, einer innovativen Erweiterung der Serviceangebote sowie ein mögliches Übererfüllen bei der Hebung der Synergien.

Als Risiken bezeichnet Oblinger dagegen eine Verschärfung der Regulierung, sinkende Wohnimmobilienpreise, Zinsänderungsrisiken, die Abhängigkeit vom Finanzsektor sowie ein etwaiges Untererfüllen bei der Hebung von Synergien.

Charttechnik



Auch die Aktien von Vonovia konnten sich dem allgemeinen Abwärtsdruck zuletzt nicht mehr widersetzen und so ist auch hier mittlerweile ein klarer Abstand zum Rekordhoch von 54,06 Euro vom 19. Februar 2020 zu konstatieren. Und auch wenn das Chartbild hier immer noch besser aussieht als in vielen anderen Fällen, so kommt man doch nicht umhin, einen beschädigten langfristigen Aufwärtstrend einzuräumen.



Profil



Vonovia SE ist das größte deutsche Wohnimmobilienunternehmen. Das Geschäftsmodell umfasst neben der Vermietung von Bestandsimmobilien auch deren Instandhaltung und Modernisierung (unter anderem energetische Sanierung und seniorengerechtes Wohnen) und Immobilienverwaltung für Dritte. Das Portfolio wird laut DZ Bank kontinuierlich optimiert.

Linde-Aktie



Im Falle der Linde-Aktien hat die DZ Bank das Kursziel von 211,00 Euro auf 186,00 Euro zurückgenommen. Mit dem Anlagevotum ging es aber dennoch von Halten auf Kaufen nach oben. Bei einer aktuellen Notiz von 139,65 Euro ergibt sich daraus 33,2 Prozent Luft nach oben.

Wie es von Seiten der DZ Bank heißt, hat man die Gewinnschätzungen zwar leicht reduziert (etwa für 2020 von 8,43 Euro auf 8,32 Euro, man geht aber weiter davon aus, dass Linde im Jahr 2020 die eigene Prognose für die Gewinne je Aktie übertreffen wird.

Aus der Sicht des zuständigen Analysten Peter Spengler sind die Linde-Aktien in Bezug auf den abgezinsten Cashflow aktuell unterbewertet. Gegenüber dem am besten vergleichbaren Unternehmen Air Liquide hat Linde nur einen geringen Bewertungsaufschlag. Grundsätzlich sehe man eine Prämie gegenüber Air Liquide auf Grund der besseren Marktpositionen als gerechtfertigt an. Denn Linde und das Vorgängerunternehmen Praxair hätten ein resilientes Geschäftsmodell, das sich auch in der Weltfinanzkrise nach 2008 bewährt habe.

Noch etwas konkreter heißt es zu dem nach oben angepassten Anlageurteil, die Linde-Prognose für das Geschäftsjahr 2020 geht von einem Wachstum beim Gewinn je Aktie von neun bis zwölf Prozent aus. Die DZ Bank glaubt, dass das obere Ende der Prognose-Spanne übertroffen wird. Kostensynergien in Höhe von 900 Millionen Dollar pro Jahr unterstützten das Gewinnwachstum bis 2021. Das umfangreiche Aktienrückkaufprogramm in Höhe von sechs Milliarden Dollar werde auch 2020 fortgesetzt.

Chancen ergeben sich für Spengler daraus, dass die Linde PLC weltweit die Nummer 1 im Industriegase-Markt ist und man die gesamte Wasserstofflieferkette beherrsche. Auch gebe es hohes Synergiepotenzial aus der Fusion mit Praxair. Die globalen Gase-Märkte seien sehr konjunkturstabil, daher ergebe sich ein sehr resilientes Geschäftsmodell. Hinzu komme eine hervorragende Positionierung in regionalen Wachstumsmärkten und den USA sowie keine Exporte

Zu den Risiken zählt für Spengler dagegen die Gefahr, dass Großkunden Insolvenz anmelden oder sich die erhofften Synergien nicht in der erwarteten Höhe einstellen. Denkbar seien auch rechtliche Risiken und Klagen sowie staatliche Eingriffe im US-Gesundheitswesen (Lincare). Zu beachten seien überdies Wechselkursrisiken.

Charttechnik



In der aktuellen Konzernaufstellung werden die Aktien von Linde noch nicht allzu lange gehandelt. Der in dieser Zeit bisher ausgebildete Aufwärtstrend ist zuletzt aber im allgemeinen Abwärtsstrudel verloren gegangen. Das Rekordhoch von 208,60 Euro vom 17. Februar ist inzwischen weit entfernt. Wer kurzfristig etwas positives aus dem angeschlagenen Chartbild herauslesen will, dann das, dass der große Abstand von der 200 Tage-Durchschnittslinie die Chance auf einen Rebound eröffnet, sobald dies eine bessere Nachrichtenlage im Marktumfeld zulässt.



Profil



Linde PLC ist das weltweit führende Unternehmen für Industrie- und Medizingase sowie Anlagenbau in der Gaseindustrie (Engineering). Die Gasesegmente umfassen Elektronik, Chemie & Energie, Fertigung, Gesundheit, Metalle & Glas, sowie Ernährung & Getränke.

Adidas-Aktie



Bei den Aktien von Adidas hat die DZ Bank das Kursziel nur vergleichsweise moderat von 220,00 Euro auf 210,00 Euro gesenkt. Mit dem Anlageurteil ging es trotzdem von Halten auf Kaufen nach oben, weil sich gemessen am aktuellen Kurs von 180,62 Euro die Chance auf einen Anstieg von gut 16 Prozent ergibt.

Da sich die globalen Rahmenbedingungen für Adidas seit seinem letzten Update im Zuge der Coronavirus-Pandemie weiter verschlechtert haben, geht der zuständige Analyst Herbert Sturm für 2020 nun nur noch von einem Konzernumsatz in Vorjahreshöhe aus. In seiner vorherigen Schätzung hatte er noch einen Zuwachs von drei Prozent erwartet.

Zu beachten seien negative Umsatzeffekte aus der von der UEFA beschlossenen Verschiebung der Fußball-EM vom Sommer 2020 auf den Sommer 2021. Die Verschiebung werde für Adidas im laufenden Geschäftsjahr einen negativen Umsatzeffekt in einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag nach sich ziehen. Aufgrund der hohen Vorräte, die sich in China bereits im Februar aufgetürmt hätten, dürfte der Abbau der Vorräte mit Preiszugeständnissen einhergehen und Margendruck nach sich ziehen.

Die Margen-Perspektiven hätten sich vor diesem Hintergrund zwischenzeitlich deutlich verschlechtert. In der Folge hat Sturm seine Ergebnisschätzung für 2020 deutlich, und für die Folgejahre jeweils leicht, nach unten revidiert. Der neue nach der abgezinsten Cashflow-Methode ermittelte faire Wert je Aktie betrage wie erwähnt 210 Euro.

Als Chancen streicht Sturm das weiterhin überdurchschnittliche Wachstumspotential im Online-Geschäft hervor, die für 2020 angekündigten weiteren Aktienrückkäufe im Volumen von bis zu einer Milliarde Euro sowie die Netto-Cash-Position, die sich zum 31. Dezember 2019 auf 873 Millionen Euro belief.

Als Risiken stuft Sturm die infolge der Coronavirus-Pandemie sehr stark gestiegenen Vorräte ein. Im Gegensatz zum Vorjahr sei zudem für 2020 von deutlich negativen Währungseffekten auszugehen.

Charttechnik



Vom Rekordhoch von 316,05 Euro, das noch am 15. Januar aufgestellt wurde, haben sich die Adidas-Aktien ebenfalls deutlich entfernt. Trotzdem sieht der Chart hier aber immer noch etwas besser aus als bei den meisten anderen Aktien auf dem deutschen Kurszettel. Damit sich das Bild aber nicht weiter eintrübt, ist es wichtig, eine Unterstützungszone im Bereich von rund 167 Euro nicht nachhaltig zu unterschreiten.



Profil



Adidas ist ein führendes Unternehmen in der Sportartikelindustrie und bietet ein umfassendes Produktportfolio an. Weltweit rangiert die Gesellschaft hinter Nike aus den Vereinigten Staaten an zweiter Stelle. Weltmarktführer ist Adidas in der Kategorie Fußball. Beschaffungsmarkt für die Schuhe ist überwiegend Asien.

Lanxess-Aktie



Bei den Aktien von Lanxess hat die DZ Bank das Kursziel sehr deutlich von 59,00 Euro auf 42,00 Euro nach unten genommen. Weil die Notierungen aber stark gefallen sind, ergibt sich gemessen am aktuellen Kurs von 29,68 Euro theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 41,5 Prozent. Als Folge davon hat man das Anlageurteil von Halten auf Kaufen erhöht.

Der zuständige Analyst Peter Spengler geht davon aus, dass die EBITDA-Prognose für 2020 mindestens am unteren Ende abgesichert ist. Der Lanxess-Vorstand habe eine gute Erfolgsbilanz in Bezug auf die eigenen Prognosen. Die avisierten Verkaufserlöse (Currenta und Chromchemie) dienten zur Absicherung der angekündigten Aktienrückkäufe.

Laut Prognose für 2020 solle das adjustierte EBITDA zwischen 900 und 1.000 Millionen Euro liegen. Die Belastungen aus dem Coronavirus würden mit 50-100 Millionen Euro angegeben. Im Jahr 2020 würden letztmalig zusätzliche Chemtura-Synergien in Höhe von zehn Millionen Euro erwartet. Lanxess beabsichtige innerhalb von 24 Monaten bis zu zehn Prozent des Grundkapitals zurückzukaufen. Erlöse aus Desinvestitionen von 700 Millionen Euro könnten dazu genutzt werden.

Die Schätzung für den Gewinn je Aktie wurde für 2020 von 4,67 Euro auf 3,70 Euro gesenkt und für 2021 von 5,02 Euro auf 4,32 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von unter sieben.

Chancen ergeben sich für Spengler aus dem weitgehend abgeschlossenen Konzernumbau zu New Lanxess. Interessant klinge zudem das neue mittelfristige Finanzziel einer operativen Marge ab 2021 zwischen 14 und 18 Prozent. Hinzu komme die werterhöhende Chemtura- Akquisition sowie ein robustes Portfolio nach Fokussierung auf das Kerngeschäft. Positiv Erwähnung finden auch die vorhandenen finanziellen Mittel für Akquisitionen, Aktienrückkäufe und eine Fondslösung für Pensionen.

Risiken sieht Spengler in einer Industrieproduktion, die hinter den Erwartungen zurückbleibt sowie in der COVID-19 Pandemie. Negativ Erwähnung finden zudem Preisdruck in Asien, eine Abschwächung der Automobilindustrie-Konjunktur, Währungsrisiken und ein Aufbau von Kapazitäten durch Wettbewerber, vor allem in Asien / Saudi-Arabien.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Lanxess bewegte sich von Mitte 2010 bis vor kurzem in einer Spanne von rund 40 Euro bis 74,02 Euro. Doch damit ist jetzt Schluss, nachdem die Notiz jüngst aus dieser Range nach unten hin ausgebrochen ist. Die Chartampeln sind dadurch auf Dunkelrot gesprungen.



Profil



Lanxess ist aus der Abspaltung des Chemiegeschäfts von Bayer hervorgegangen. Das Kerngeschäft des Spezialchemie-Konzerns bilden die Entwicklung, die Herstellung und der Vertrieb von Kunststoffen und -Additiven, Spezialchemikalien und Zwischenprodukten sowie Feinchemie.



Wacker Chemie-Aktie



Überaus stark hat die DZ Bank auch den fairen Wert bei den Aktien von Wacker Chemie gestutzt. Und zwar von 70,00 Euro auf 46,00 Euro. Der Rückgang gehe auf gesunkene Bewertungs-Multiplikatoren im Zuge der COVID-19-Krise, niedrigere Gewinnschätzungen und die gefallene Börsenbewertung der Beteiligung Siltronic zurück. Auf der jetzt tieferen Basis ergibt sich aber bei einer aktuellen Notiz von 36,02 Euro noch immer ein Abstand von 27,7 Prozent. Das führt dazu, dass man das Anlagevotum von Halten auf Kaufen erhöht hat.

Wie es erläuternd heißt, hat man die Gewinnschätzungen auf Grund der potenziellen Belastungen im Zuge der COVID-19-Pandemie reduziert. Man erwartet für die drei Chemie-Segmente und für Polysilicon nun eine stabile operative Geschäftsentwicklung auf Vorjahreshöhe. Lediglich das Segment Biosolutions werde nach den DZ Bank-Schätzungen dieses Jahr aufgrund des Geschäfts mit Biopharmazeutika ein höheres EBITDA ausweisen können.

Der Preisdruck bei Polysilicium für den Photovoltaik-Markt in China halte auch 2020 an. Eine geringe Entlastung sehe man durch Effizienzmaßnahmen. Die Chemie-Nachfrage (drei Segmente) sei stabil. Insgesamt erwarten die Analysten für das Jahr 2020 auf bereinigter Basis einen Rückgang beim operativen EBITDA-Ergebnis.

Konkret ging es für die Gewinnprognose je Aktie für 2020 von 2,02 Euro auf 1,45 Euro nach unten und für 2021 von 4,11 Euro auf 3,56 Euro. Die erstmals genannte Schätzung für 2022 bewegt sich bei 4,04 Euro je Anteilsschein. Allgemein heißt es, es seien geringe potenzielle COVID-19- Belastungen in den Gewinnschätzungen berücksichtigt.

Chancen für Wacker Chemie könnten sich aus der Sicht der DZ Bank aus dem Trend zu höherwertigem monokristallinem Polysilicium ergeben. Bei Siltronic handele es sich nur um eine Minderheitsbeteiligung; Wacker sei dadurch weniger zyklisch und kapitalintensiv. Es gebe ein wachstums- und margenstarkes Silikone-Business, denkbar seien gezielte Akquisitionen in den drei Chemiesegmenten sowie eine Verbesserung der freien Cashflow-Generierung.

Risiken wittert man dagegen in der COVID-19-Pandemie, einer stagnierenden oder sinkenden Solar-Installationen in China. Eine Gefahr stellten auch anhaltender Druck bei den Polysiliciumpreisen dar sowie Währungsrisiken und Zölle sowie Handelshemmnisse.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Wacker Chemie präsentierte sich seit dem Börsengang im Jahr 2006 stets sehr volatil. Zuletzt waren die Ausschläge aber ganz besonders heftig, wobei es fast ungebremst gen Süden ging. Die Notiz ist dabei auf neue Rekordtiefs abgestürzt und das Chartbild gestaltet sich folglich katastrophal.



Profil



Wacker Chemie AG ist ein global operierender Chemiekonzern und mehrheitlich in Familienbesitz. Das Leistungsportfolio konzentriert sich auf die Silicium-Chemie (Silikone), Kunststoffe, Feinchemie sowie auf die Herstellung von Reinst-Polysilicium. Minderheitsbeteiligung an der börsennotierten Siltronic AG (Halbleiter-Scheiben).