In aller Regel bringen Börsenneulinge mindestens 25 bis 30 Prozent ihrer Anteile an die Börse. Organisiert werde die Emission von den Investmentbanken Goldman Sachs und JPMorgan, mit von der Partie seien auch Bank of America, Berenberg und UniCredit, hieß es in Finanzkreisen. Das Unternehmen und die Banken wollten sich zu den Informationen nicht äußern.

In Deutschland hat es in diesem Jahr schon drei Börsengänge mit einem Milliardenerlös gegeben: den Funkturm-Betreiber Vantage Towers, den Online-Autohändler Auto1 und den Linux-Softwareanbieter Suse. Am Freitag ging mit dem Optiker Mister Spex der 15. Börsenneuling 2021 an die Frankfurter Börse.

Die drei Firmengründer Alexej Erdle, Max Wegner und Vitalij Kungel wollten den von Vertragswerkstätten und Autohändlern dominierten Ersatzteilmarkt mit günstigeren Preisen aufrollen. Heute bietet das Unternehmen mit mehr als 4000 Mitarbeitern über seine Internet-Auftritte 2,5 Millionen verschiedene Teile für 166 Automarken an. Seit wenigen Monaten ist der frühere Scout24-Finanzchef Christian Gisy als Co-Vorstandschef an Bord.

2019 wies Autodoc bei einem Umsatz von 615 Millionen Euro 45 Millionen Euro operativen Gewinn (Ebitda) aus. 2020 sollte der Umsatz auf rund 800 Millionen Euro steigen, für das laufende Jahr peilt Autodoc einen Milliardenumsatz und ein Ebitda von 145 Millionen Euro an. Man habe in der Corona-Krise profitiert, weil weniger Autofahrer Neuwagen kauften und das durchschnittliche Alter der Fahrzeuge auf deutschen Straßen auf 9,6 Jahre stieg. Autodoc bietet auch Video-Anleitungen für private Autoschrauber an.

rtr