Gleich fünf Unternehmensmanager haben sich Mitte September bei dem DAX-Wert SAP mit Aktien eingedeckt. Dabei handelte es sich um Michael Kleinemeier (Vorstand für Digital Business Services), Luka Mucic (Chief Financial Officer), Christian Klein (Chief Operating Officer), Adaire Rita Fox-Martin (Vorstand für Global Customer Operations) und Bernd Leukert (Vorstand für Produkte & Innovation). Insgesamt wurden 4.390 Aktien im Gegenwert von rund 400.000 Euro gekauft, wobei die größten Aktienpakete in den Depots von Michael Kleinemeier (1.150 Stück) bzw. Luka Mucic (1.630 Stück), den Finanzvorstand des Unternehmens, gelandet sind. Offensichtlich betrachten sie den deutlichen Kursrutsch unter die Marke von 100 Euro eher als Chance und weniger als Risiko.

Charttechnik SAP

Aus charttechnischer Sicht kann man die Lage bei SAP aber als ziemlich prekär bezeichnen. Zum einen verletzte der DAX-Wert im Oktober die langfristige 200-Tage-Linie, was als klares Verkaufssignal gilt. Außerdem wechselte die mittelfristige 100-Tage-Linie in den vergangenen Wochen vom Aufwärts- in einen Abwärtstrend, was in der Chartlehre als Trendwechselsignal gesehen wird. Sollte bei der SAP-Aktie eine markante Kurserholung ausbleiben, droht dieses Schicksal auch der langfristigen 200-Tage-Linie. Außerdem befindet sich der Softwaretitel auf Tuchfühlung mit der unteren Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrends. Dessen Bruch könnte chartinduzierten Verkaufsdruck aufkommen lassen, wobei im Bereich von 84 Euro eine signifikante Unterstützungszone verlaufen würde. Diese sollte unbedingt verteidigt werden.

Auf Seite 2: Insiderkäufe auch bei ProSiebenSat.1





Kaufwelle in der Chefetage von ProSiebenSat.1



Eine regelrechte Kaufwelle gab es bei dem MDAX-Medienunternehmen ProSiebenSat.1 zu vermelden. Insgesamt haben nämlich sieben Manager aus dem Vorstand und Aufsichtsrat im großen Stil Aktien gekauft. Das kumulierte Transaktionsvolumen belief sich auf fast 77.000 Aktien im Wert von über 1,3 Millionen Euro. Mit Abstand am stärksten ging Unternehmenschef Maximilian Conze (57.803 Aktien) ins Risiko, gefolgt von Ketan Mehta (10.383 Titel). Besonders interessant: Vorstandschef Conze scheint von den Perspektiven der Aktie von ProSiebenSat.1 völlig überzeugt zu sein, schließlich investierte er seit dem Jahreswechsel insgesamt mehr als 3,5 Millionen Euro in die seit Jahren extrem gebeutelte Gesellschaft. Die Engagements weisen zwar mitunter kräftige Buchverluste auf, als großen Vertrauensbeweise kann man die Engagements aber dennoch interpretieren.

Charttechnik ProSiebenSat.1

Seit ihrem Mehrjahreshoch vor drei Jahren hat die ProSiebenSat.1-Aktie fast zwei Drittel ihres Werts eingebüßt. Angesichts des Sinkflugs der langfristigen 200-Tage-Linie macht der Chart aktuell wenig Hoffnung auf bessere Zeiten. Auch bei der Suche nach Unterstützungszonen, die dem Titel Halt bieten könnten, werden Anleger eher nicht fündig. Selbst das Kaufsignal beim Relative-Stärke-Index sollte mit Vorsicht genossen werden. Zur Erinnerung: Das im Juli dieses Jahres zu beobachtende Überwinden der Marke von 30 Prozent erwies sich als klassisches Fehlsignal ("Bullenfalle"). Nun darf man gespannt sein, ob der Vertrauensbeweis der Unternehmenslenker einen Stimmungsumschwung auslösen kann. Für ein hohes Maß an Spannung wäre damit bei dem Entertainment-Papier auf jeden Fall gesorgt.

Auf Seite 3: Unternehmensgründer Wolfgang Grenke kauft wieder





Grenke: Großaktionär bleibt zuversichtlich



Wolfgang Grenke hat den Leasingspezialisten Grenke AG im Jahr 1978 gegründet und fungiert derzeit als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Die Familie Grenke hält bereits über 40 Prozent an dem SDAX-Titel und nutzte den jüngsten Kurseinbruch zum Einstieg. Insgesamt sind im November sechs verschiedene Insider als Käufer von Grenke-Aktien in Erscheinung getreten. Im Zuge von neun Transaktionen wurden für 1,4 Millionen Euro insgesamt 17.900 Aktien erworben. Allein 6.400 Anteilsscheine im Gegenwert von fast 500.000 Euro waren von Wolfgang Grenke geordert worden. Dieser Vertrauensbeweis kann sich sehen lassen. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass die Familie Grenke 2018 mehr als zwei Millionen Euro in Grenke-Aktien investiert hat.