Auf Sicht von einem Jahr beträgt das Minus rund 20 Prozent. Die Aktie des Wettbewerbers TSMC hat hingegen 80 Prozent zugelegt. Das Unternehmen hat Apple als Kunden verloren. Und auch Microsoft flirtet mit einer eigenen Chipentwicklung. Ein großer Konzern, der nicht gut funktioniert, ist ein Fall für Investor Daniel Loeb. Er ist früher mit großem Erfolg bei Firmen wie DSM, Paypal aber auch Nestlé in die Aktivistenrolle geschlüpft und hat Änderungen angestoßen. Viele Anleger haben davon profitiert. Nun ist Intel an der Reihe. Loebs Hedgefonds Third Point hat Aktien für rund eine Milliarde US-Dollar gekauft. In einem Brief an den Verwaltungsrat kritisiert der Investor, dass der Konzern der Entwicklung hinterherläuft. Das Management solle sich mehr um die Chipdesigner und weniger um die eigenen Gehaltsschecks kümmern. Zudem müsse der Verlust an Fachkräften gestoppt werden. Loeb schlägt deshalb vor, dass Intel erfahrene Berater engagieren soll, um strategische Alternativen zu evaluieren. Die entscheidende Frage sei, ob Intel wirklich ein voll integrierter Konzern bleiben müsse oder es nicht sinnvoller sein könnte, die Produktion der Halbleiter von der Entwicklung zu trennen. Das machen die meisten Wettbewerber so. In der Tat könnte etwa ein abgespaltener fokussierter Produktionsbereich mit einer entsprechenden Kapitalausstattung die technischen Defizite gegenüber Wettbewerbern leichter aufholen. Und Intel wäre dann als westlicher Produzent sicherlich für viele Kunden eine Alternative. Loeb hofft, dass der Konzern die Änderungen einleitet. Sollte das nicht der Fall sein, will er eigene Kandidaten für den Verwaltungsrat bei der Aktionärsversammlung 2021 nominieren.