In der Vergangenheit hatten bei dem Automobilzulieferer Continental Insiderkäufe eher Seltenheitswert. In diesem Jahr sind nämlich bislang lediglich drei Transaktionen registriert worden. Am vergangenen Donnerstag gab es zudem den bedeutendsten zu vermelden. Vorstandsmitglied Helmut Matschi, verantwortlich für Vehicle Networking & Information, erwarb mehr als 1.900 Aktien und bezahlte hierfür über 207.000 Euro. Damit wurden die beiden im Juni und August gemeldeten Insiderkäufe deutlich übertroffen. Die Investments von Hans-Jürgen Duensing und Andreas Wolf beliefen sich nämlich auf "lediglich" 73.300 Euro (592 Aktien) bzw. 88.200 (770 Aktien) Euro. Anleger können dies durchaus als Indiz ansehen, dass das in den Jahren zuvor arg gebeutelte Unternehmen möglicherweise das Schlimmste überstanden hat.

Charttechnik Continental


In der zweiten Jahreshälfte 2020 gelang dem DAX-Wert der Ausbruch aus dem mehrjährigen Abwärtstrend. Mit dem Überwinden und nachfolgenden Drehen der 200-Tage-Linie nach oben wurde somit ein Kauf- bzw. Trendwechselsignal generiert. In diesem Jahr verzeichnete der Titel jedoch lediglich eine Seitwärtsbewegung, bei der im Sommer sogar die langfristige Durchschnittslinie wieder verletzt wurde. Im November gelang dann ein Comeback über die Linie, die von chartorientierten Investoren in der Regel mit Argusaugen beobachtet werden. Besonders spannend dürfte es im Bereich von 110 Euro werden, da hier eine markante Widerstandszone verläuft, deren Überwinden kein leichtes Unterfangen werden dürfte.

Deutsche Wohnen: Insiderkauf nach Kurssturz


Das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen wurde in diesem Jahr vom Konkurrenten Vonovia zum Preis von 53 Euro pro Aktie erfolgreich übernommen. Danach stürzte die Aktie von Deutsche Wohnen wieder auf 44 Euro ab. Diesen Kurssturz nutzte Chief Operating Officer Lars Urbansky, zum Einstieg. Im Zuge von zwei Transaktionen erwarb der Manager für über 406.000 Euro insgesamt 9.000 Deutsche-Wohnen-Aktien. Obwohl die Zahlung einer Dividende im Zuge der Übernahme gestrichen wurde, könnte sich das Investment dennoch als lukrativ erweisen. In Börsenkreisen wird derzeit nämlich darüber spekuliert, dass Vonovia eine Fusion oder einen Gewinnabführungsvertrag anstreben könnte, um Zugriff auf das "Tafelsilber" der Deutsche Wohnen zu erlangen. Fazit: ausgesprochen spannende Spekulation.

Charttechnik Deutsche Wohnen


Der Chart der Aktie von Deutsche Wohnen sieht zugegebenermaßen ziemlich gewöhnungsbedürftig aus. Im Frühjahr sprang der Anteilsschein innerhalb kürzester Zeit um 15 Prozent an, um dann monatelang zwischen 51 und 53 Euro zu pendeln. Ende Oktober ging es dann aber wieder ebenso schnell in Richtung der ursprünglichen Ausgangsbasis zurück. Im Bereich von 44 Euro versucht sich der Immobilienwert nun an einer Bodenbildung. Auf keinen Fall sollte die Aktie unter die Marke von 40 Euro zurückfallen, da hier eine ausgesprochen massive Unterstützungszone angesiedelt ist. Das Wohl und Wehe der künftigen Entwicklung dürfte vor allem von den Plänen der Muttergesellschaft Vonovia abhängen. Fazit: Haltenswert und spannend scheint der Immobilienwert auf jeden Fall zu sein.

Hugo Boss: Vorstands-Duo in Kauflaune


Bei dem Modeunternehmen Hugo Boss sind im November zwei Vorstände als Aktienkäufer in Erscheinung getreten. Dabei handelte es sich um Chief Financial Officer Yves Müller (1.000 Aktien) und Chief Operational Officer Heiko Schäfer (870 Aktien). Insgesamt belief sich die Investitionssumme beider Käufe auf über 104.000 Euro. Besonders interessant: Die Aktie von Hugo Boss gehört zu den deutschen Nebenwerten, bei denen die verantwortlichen Unternehmensmanager in diesem Jahr offensichtlich besonders optimistisch gestimmt sind. Seit dem Jahreswechsel haben sie nämlich mehr als 147.000 Hugo-Boss-Aktien für über 6,5 Millionen Euro erworben. Fazit: Anleger sollten dies als sehr starken Vertrauensbeweis interpretieren.

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