Warren Buffett schüttet bei seiner Beteiligungs-Holding Berkshire Hathaway bekanntlich traditionell keine Dividenden an die Aktionäre aus, obwohl man sich das locker leisten könnte. Wie andere Anleger freut sich der angesehene Anlage-Guru aber, wenn die Unternehmen, an denen er beteiligt ist, Zahlungen vornehmen.

Noch wichtiger als Dividenden sind dem Börsen-Altmeister aber die Bewertungen. Buffett liebt es, wenn er in Aktien investieren kann, bei denen er glaubt, einen höheren Wert einzukaufen als er dafür bezahlt.

Nachdem jüngst wieder wie jedes Quartal der Stand der Beteiligungen offengelegt wurde, haben wir uns das Beteiligungsportfolio von Berkshire Hathaway zum Stand von Ende Juni etwas näher angesehen. Die Suchkriterien waren dabei eine überdurchschnittliche Dividendenrendite sowie eine optisch relativ moderate Bewertung.

Bei diesem Auswahlprozess sind fünf Aktien hängengeblieben. Vier davon stammen aus den USA und einer aus Europa. Die Dividendenrenditen dieser Werte liegen zwischen 3,6 Prozent und 4,9 Prozent. Gleichzeitig bewegen sich die geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnisse zwischen sechs und knapp 13. Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie mehr über diese Buffett-Beteiligungen.

Auf Seite zwei: General Motors





General Motors-Aktie



Buffett hält an General Motors den letzten Angaben zufolge 60 Millionen Aktien. Daraus ergab sich zum Ende des abgelaufenen Quartals ein Marktwert von 2,096 Milliarden Dollar. Im Portfolio kam dieser Titel damit auf einen Anteil von 1,29 Prozent.

Der Analystenkonsens geht bei dem US-Autohersteller momentan in diesem Jahr zwar von einer leichten Ergebnisverbesserung von 6,12 Dollar auf 6,17 Dollar aus. Doch gemäß den Schätzungen ist keine echte Gewinndynamik in Sicht. Denn für 2018 sehen die Prognosen einen Rückgang auf 5,88 Dollar und in den beiden Jahren danach sollen dann 5,58 Dollar bzw. 5,60 Dollar herausspringen. Das ändert aber nichts daran, dass sich für 2017 ein moderates geschätztes KGV von 5,75 ergibt.

In Sachen Dividende fließen als nächstes am 07. September 0,38 Dollar. Auf das Jahr hochgerechnet wären das 1,52 Dollar. Das wäre gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 4,28 Prozent. Die Ausschüttungsquote bewegt sich bei rund 25 Prozent.

Bewertungstechnisch liest sich sowohl KGV als auch Rendite gut. Nicht zuletzt dadurch ermutigt, trauen Analysten dem Titel im Schnitt auf zwölf Monaten einen Anstieg bis auf 38,74 Dollar zu. Bei einem aktuellen Kurs von 35,49 Dollar ist diese Vorgabe allerdings auch nicht zu aggressiv.

Allgemein hat General Motors wie andere Autobauer mit dem Problem zu kämpfen, dass neue Entwicklungen wie Elektro-Fahrzeuge oder autonomes Fahren die Branche vor große Herausforderungen stellen. Auch der US-Konzern selbst befindet sich im Umbruch, nachdem man seit dem Opel-Verkauf als einziger internationaler Autokonzern ohne richtiges Europageschäft dasteht und auch in anderen schwierigen Märkten der Rückzug vollzogen wurde.

Auch die zuletzt vorgelegten Quartalszahlen waren von diesen Entwicklungen geprägt. So fiel der Nettogewinn auf 1,7 Milliarden von 2,9 Milliarden Dollar, doch das war vor allem Restrukturierungskosten geschuldet. Bereinigt legte das Ergebnis je Aktie aber zu und mit 1,89 Dollar je Aktie gelang es sogar die Analystenprognosen von 1,67 Dollar je Aktie zu schlagen.

Charttechnik





Von einem Bullenmarkt ist bei den Aktien von General Motors wenig zu sehen. Der Titel kostet nicht mehr als Ende 2010. Auch seit dem Ultimo 2016 steht letztlich ein Seitwärtstrend zu Buche. Charttechnisch betrachtet bleibt der Titel somit so lange uninteressant, wie es nicht zu einem Ausbruch nach oben aus der zuletzt gültigen Handelsspanne kommt.

Profil



General Motors Co. ist ein US-Autobauer, der unter den folgenden Markennamen Chevrolet, Cadillac, Baojun, Buick, GMC, Holden, Jiefang und Wuling Fahrzeuge produziert und verkauft. Das Unternehmen hat führende Stellungen in wichtigen Märkten weltweit inne, hat aber jüngst in Europa die deutsche Tochter Opel verkauft. Zudem werden Finanzierungs-Dienstleistungen rund um das Auto angeboten. Erklärtes Ziel der Gesellschaft ist es, beim Wandel der Branche hin zu mehr Mobilitätsdienstleistungen eine führende Rolle zu spielen. Der 2016 erzielte Umsatz belief sich auf gut 166 Milliarden Dollar.

Auf Seite drei: IBM





IBM-Aktie



Die Beteiligung von Berkshire Hathaway an IBM belief sich zum Ende des Vormonats auf 54.084.673 Aktien. Bei einem Wert von rund 8,32 Milliarden Dollar entsprach das in einem Depotanteil von 5,13 Prozent. Allerdings sei daran erinnert, dass Buffett seine Position hier zuletzt ab- statt aufgebaut hat.

Beim Ergebnis hat IBM mit ähnlichen Problemen wie General Motors zu kämpfen, aber wenigstens wird dem Technologie-Konzern zumindest ein leichter Gewinnanstieg zugetraut. So rechnet der Analystenkonsens für 2017 mit einem leichten Anstieg von 13,59 Dollar auf 13,77 Dollar je Aktie. 2018 und 2019 sehen die Experten das Ergebnis je Anteilsschein dann bei 13,87 Dollar bzw. bei 14,31 Dollar. Für 2017 errechnet sich daraus ein geschätztes KGV von 10,34.

Für das Quartal wurde zuletzt eine Dividende von 1,50 Dollar je Aktie gezahlt. Auf ein Jahr hochgerechnet sind das 6,00 Dollar und das wiederum ist gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 4,21 Prozent. Die Ausschüttungsquote bewegt sich bei 43,5 Prozent und das Unternehmen hat die Dividende in 17 Jahren in Folge erhöht.

Aus den optisch günstigen Bewertungen in Sachen KGV und Dividende hat die Aktie zuletzt aber wenig machen können. Analysten haben die Flinte deswegen aber noch nichts ins Korn geworfen, denn sie rechnen im Schnitt auf Sicht von zwölf Monaten immerhin mit einem Anstieg von derzeit 142,33 Dollar auf 159,86 Dollar.

Geschäftlich ist IBM weiterhin auf der Suche nach einer guten Form. Im zweiten Quartal hat der Konzern erneut weniger umgesetzt und den Gewinn konnte der IT-Dienstleister nur auf bereinigter Basis leicht steigern. Konkret fiel der Umsatz um fünf Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar und damit das 21. Quartal in Folge. Der Nettogewinn sank um sieben Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Der Versuch, den Konzern umzubauen und auf ein verändertes Umfeld einzustellen, trägt somit noch immer nicht wirklich Früchte.

Charttechnik





Die Aktie von IBM kostet aktuell nicht mehr als 1999. Das sagt eigentlich alles. Im Vorjahr unternahm der Titel einen Versuch, die Kurslethargie zu beenden. Doch der hoffnungsvolle Ansatz versandete im Verlauf des ersten Quartals weil positive Ergebnisüberraschungen ausblieben. Inzwischen hat sich ein mehrmonatiger Abwärtstrend breit gemacht, der völlig intakt ist.

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International Business Machines Corp. (IBM) ist einer der weltweit größten Anbieter in den Bereichen Informationstechnologie (Hardware, Software und Services) und e-Business-Lösungen. Die Tätigkeiten des Unternehmens umfassen das gesamte Spektrum an Computersystemen, Software, Netzwerken, Speichertechnologie und Mikroelektronik. Den Kunden wird eine vollständige Produktpalette an Informationstechnologie angeboten: Von Hardware, Software über Dienstleistungen und komplexe Anwendungslösungen bis hin zu Outsourcingprojekten und Weiterbildungsangeboten. Darüber hinaus vertreibt IBM individuelle Leasing- und Finanzierungslösungen für Hardware, Software und Services von IBM und anderen Herstellern. Der Konzern ist weltweit in über 170 Ländern vertreten und bietet seine Produkte und Dienstleistungen im Direktvertrieb, online und über IBM Vertriebspartner an.

Auf Seite vier: Verizon Communications





Verizon Communications-Aktie



Die Position, die Buffett an Verizon hält, ist mit 98 Aktien oder einem Börsenwert von 41.000 Aktien praktisch vernachlässigbar. Doch der Titel soll deshalb nicht verschwiegen werden, weil er unter den bekannten Firmennamen die höchste Dividendenrendite abwirft.

Der Telekom-Konzern hat zuletzt eine Quartalszahlung von 0,577 Dollar geleistet. Auf vier Quartal hochgerechnet sind das 2,308 Dollar je Anteilsschein, wobei Analysten für das Kalenderjahr 2018 aber sogar mit einer Zahlung von insgesamt 2,38 Dollar rechnen. Letzteres läuft auf eine Dividendenrendite von 4,93 Prozent hinaus. Die Ausschüttungsquote beträgt rund 61 Prozent und erhöht hat das Unternehmen die Dividenden seit zehn Jahren in Folge.

Beim Gewinn je Aktie klingt das Lied ähnlich wie bei General Motors und IBM. Für 2017 rechnet der Analystenkonsens mit einem kleinen Rückgang von 3,88 Dollar auf 3,78 Dollar je Aktie. 2018 und 2019 sollen dann jeweils 3,83 Dollar herausspringen. Auf letztgenannter Basis bewegt sich das KGV bei 12,6. Das ist zwar moderat, aber es fehlt an Gewinndynamik, um mehr Anleger in den Wert zu locken.

Denn wie es scheint, trauen die Marktteilnehmer dem Unternehmen derzeit mehrheitlich nicht zu, den im abgelaufenen Quartal demonstrierten Schwung fortzuschreiben. Da stieg der Nettogewinn jedenfalls von 831 Millionen auf 4,48 Milliarden Dollar, wobei sich bereinigt um Sonderposten mit 0,96 Dollar je Aktie aber nur ein wie erwartetes Ergebnis ergab. Der Umsatz bewegte sich mit 30,55 Milliarden Dollar nur unwesentlich über den 30,53 Milliarden Dollar des Vorjahres.

Immerhin gelang es Verizon im zweiten Quartal, netto 614.000 neue Vertragskunden hinzugewinnen, nachdem man im Vorquartal zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte Kunden verloren hatte. Zudem fiel der Kundenzuwachs deutlich stärker aus als im Vorjahreszeitraum mit damals 86.000 Neukunden. Ein Problem stellt aber allgemein für die Branchenvertreter der über den Preis ausgetragene Kampf um Marktanteile dar. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten bewegt sich bei 49,59 Dollar (aktueller Kurs: 48,28 Dollar).

Charttechnik





Wer Dauerläufer-Aktien mag, der ist auch bei Verizon fehl am Platz. Es sei dann, man sucht nach Kursstagnation, wenn es um einen Status als Dauerläufer geht, doch das will letztlich ja kein Anleger. Der Titel ist zwar schwankungsfreudig, letztlich bewegen sich die Kurse aber momentan nur auf einem bereits 1998 gültigen Niveau. Immerhin hat es der Wert aber geschafft, sich von einem im Juni bei 42,89 Dollar markierten Mehrjahrestief wieder etwas nach oben abzusetzen. Mit Blick auf die vergangenen viereinhalb Jahre ergibt sich aber dennoch nicht mehr als ein Seitwärtstrend.

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Verizon Communications Inc. ist ein weltweit führender Telekommunikationsanbieter in den Bereichen Mobilfunk, Internet und Festnetz. Das Unternehmen zählt zu einem der größten US-amerikanischen Mobilfunkanbieter, mit über 100 Millionen Kunden allein auf dem amerikanischen Mobilfunkmarkt. Das Angebotsspektrum umfasst hier mobile Kommunikationsprodukte und Datendienste für Privat- und Geschäftskunden sowie den Verkauf der entsprechenden Geräte und Accessoires wie Headsets, Bluetooth, Displayschutzhüllen und Akkus. Im Gerätebereich vertreibt das Unternehmen Handys, Smartphones, Tablet-PCs, USB-Modems und Netbooks aller großen Marken wie Apple, Samsung, HTC, Blackberry, LG und Motorola. Der Festnetzmarkt als zweites Standbein des Unternehmens wird mit Telekommunikationsleistungen wie Festnetz-Telefonie, Internetzugängen, Breitband-Video und Datenstreaming und Dienstleistungen im Netzwerk-Bereich versorgt. 2017 übernahm Verizon das operative Geschäft des Internet-Pioneers Yahoo für rund 4,5 Milliarden Dollar.

Auf Seite 5: Phillips 66





Phillips 66-Aktie



Im Beteiligungsportfolio von Phillips 66 befinden sich 80.689.892 Aktien. Ende Juni entsprach das einem Gesamtwert von 6,672 Milliarden Dollar. Mit einem Anteil von 4,11 Prozent rangierte der Titel auf dem siebten Platz im Portfolio.

Der US-Raffinerie- und Pipeline-Betreiber soll den durchschnittlichen Analystenschätzungen zufolge den Gewinn je Aktie in diesem Jahr von 2,82 Dollar auf 4,10 Dollar steigern. Für die Zeit danach herrscht sogar noch mehr Optimismus vor. Die Schätzreihen sehen für 2018-2020 Ergebnisse je Aktie von 5,58 Dollar, 6,14 Dollar und 7,10 Dollar vor. Wird entsprechend geliefert, würde sich das KGV am Ende der genannten Zeitspanne deutlich auf 11,6 ermäßigen.

Das Unternehmen hat gerade am 16. August eine Quartalsdividende von 0,70 Dollar je Aktie gezahlt. Das sind 2,80 Dollar je Aktie für ein Jahr, wobei der Analystenkonsens für 2018 sogar mit einer Zahlung von 2,95 Dollar kalkuliert. Das wäre gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 3,58 Prozent. Die Ausschüttung wurde zuletzt fünf Jahre in Folge angehoben und die Ausschüttungsquote beträgt rund 67 Prozent.

Im zweiten Quartal hatte das Unternehmen mit seinem Ergebnisausweis überzeugt. Höhere Volumen und niedrigere Kosten sorgten dafür, dass die Erwartungen geschlagen werden konnten. Auf angepasster Basis betrug der Gewinn 569 Millionen Dollar oder umgerechnet 1,09 Dollar je Aktie. Zum Vergleich: Analysten hatten im Schnitt nur mit 1,01 Dollar gerechnet.

Analysten taxieren das Kursziel für die nächsten zwölf Monate in diesem Fall auf 89,40 Dollar. Das vergleicht sich mit einem aktuellen Stand von 82,36 Dollar. Wie immer hängt letztlich aber alles von den künftigen Ergebnisausweisen ab. Bei Phillips 66 dürfte es dabei schon reichen, die zuvor erwähnten Ergebnisschätzungen zu erreichen, um der Notiz Rückenwind zu verleihen. Ob das gelingt, ist aber natürlich mit Fragezeichen versehen.

Charttechnik





Der Aktienkurs von Phillips 66 tritt seit dem Jahr 2014 unter dem Strich nur auf der Stelle. Angesichts der Schwäche vieler Öl-Titel und den niedrigen Ölpreisen ist das aber fast schon als eine gute Leistung einzustufen. Wobei Phillips 66 als Raffinerie- und Pipeline-Betreiber aber etwas anders einzustufen ist als etwa reine Öl-Produzenten. Wie dem auch sei, alles das ändert nichts daran, dass der Wert charttechnisch erst dann interessant wird, wenn es zu einem Ausbruch aus der Seitwärtsrange nach oben kommt. Definitiv wäre das aber erst bei Kursen über dem Rekordhoch von 93,68 Dollar der Fall.

Profil



Phillips 66 ist ein US-Energiekonzern. Das Unternehmen verkauft neben Öl- und Erdgas weltweit Treib- und Schmierstoffe, Petrolkoks, Waxe, Lösemittel und Polypropylene. Phillips 66 verfügt über ein Pipelinesystem mit einer Gesamtlänge von über 24.000 Meilen, eigene Terminals, Dampfer und Eisenbahnen und Raffinerien in den USA, Irland, Großbritannien und Deutschland. Die Phillips 66 beinhaltet das abgespaltene und als eigenständige Gesellschaft an die Börse gebrachte Downstream-Geschäft von ConocoPhillips.

Auf Seite sechs: Sanofi





Sanofi-Aktie



Der fünfte und letzte hier vorgestellte Wert heißt Sanofi und es ist das einzige Unternehmen, das aus Europa stammt. Buffett hält hier über Berkshire Hathaway 3.905.875 Aktien. Ende Juni entsprach das einem Börsenwert von 187,13 Millionen Dollar, was einen geringen Portfolio-Anteil von 0,11 Prozent bedeutet.

Bei dem französischen Pharma-Konzern soll laut Analysten der Gewinn je Aktie in diesem Jahr nur leicht von 5,68 Euro auf 5,72 Euro zulegen. Im Jahr danach sollen daraus dann 5,97 Euro werden und für 2019 werden 6,40 Euro prognostiziert. Für 2020 sehen die Prognosen sogar 7,01 Euro je Anteilsschein vor, was bei einem auf letztgenannter Basis geschätzten KGV von 11,7 einer für die Pharmabranche relativ moderaten Bewertung entsprechen würde.

Was die Dividende angeht, sollen den Analystenerwartungen zufolge für das Geschäftsjahr 2017 3,04 Euro nach 2,96 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Für 2018 und 2019 wird dann mit Zahlungen von 3,12 Euro bzw. von 3,31 Euro gerechnet. Für 2017 ergibt sich eine geschätzte Dividendenrendite von 3,72 Prozent.

Operativ war es bei den Franzosen im zweiten Quartal so, dass wegen höherer Restrukturierungskosten unter dem Strich einen Gewinnrückgang verzeichnet wurde. Die Prognose für das Gesamtjahr hob das Unternehmen dennoch an. Konkret sank der Nettogewinn um zehn Prozent auf 1,04 Milliarden Euro. Das um Zu- und Verkäufe bereinigte Ergebnis nahm um ein Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zu. Unterstützt wurde die Entwicklung vor allem von der Biotechsparte Genzyme. Analysten hatten Sanofi nur 1,6 Milliarden Euro Gewinn zugetraut. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 8,66 Milliarden Euro.

Auf der Zwischenbasis erwartet die Gesellschaft 2017 nun ein bereinigtes Ergebnis zu konstanten Wechselkursen auf Vorjahresniveau. Zuvor war von einer Stagnation oder einem Rückgang um bis zu drei Prozent ausgegangen worden. Sanofi litt zuletzt wegen Patentverlusten vor allem unter schwindenden Umsätzen mit Kassenschlagern wie dem Insulin Lantus. Der Konzern hat inzwischen die Forschung verstärkt und will seine Pipeline mit innovativen Pharmafirmen verbessern.

Charttechnik





Die Sanofi-Aktie tat sich in den vergangenen Jahren schwer beim Versuch, einen dauerhaften Aufwärtstrend herauszubilden. Es gab zwar immer wieder einmal Anläufe nach oben, letztlich handelt der Titel aber momentan nur auf einem bereits vor vier Jahren gültigen Niveau. Auch vom Jahreshoch ist der Wert zuletzt wieder etwas abgerutscht und so kann der Aktie charttechnisch nicht mehr als eine Durchschnittsnote gegeben werden.

Profil



Sanofi-Aventis S.A. ist ein in den Bereichen Onkologie, Herz-Kreislauf und Zentrales Nervensystem tätiges Pharmaunternehmen. Es entstand im Jahr 2004 aus dem Zusammenschluss von Sanofi-Synthelabo mit Aventis. Durch Tochtergesellschaften, Kooperationen oder Joint Ventures ist der Konzern in Europa, den USA und in Japan stark vertreten. In seiner Forschung konzentriert sich das Unternehmen vorrangig auf die Bereiche Diabetes/Stoffwechsel, Herz-Kreislauf, Thrombose, Zentrales Nervensystem, Innere Medizin, Onkologie und Prävention durch Impfstoffe. Im Dezember 2015 gab das Unternehmen bekannt, mit dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim über den Austausch zweier Sparten zu verhandeln. Während Boehringer Ingelheim von Sanofi den Bereich Tierarzneimittel übernimmt, erhält Sanofi im Gegenzug Boehringer's Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten.