Vor Kurzem schickte Israel erstmals eine Raumsonde zum Mond. Die Raumfahrtaktivitäten sind für das Land ein wichtiges Symbol, gelten sie doch als Beleg für die technologisch führende Stellung. Ganz so raketenartig war die Entwicklung des israelischen Leitindex TA 35 in den vergangenen Jahren allerdings nicht - der Index mit den 35 größten israelischen Aktien notiert in etwa so hoch wie im März 2015.

Bei einer Landung auf dem Mond wäre Israel die vierte Nation nach den Großmächten USA, Russland und China, der dies gelungen ist. Eine reife Leistung für ein Land mit nur knapp neun Millionen Einwohnern, das zudem mit angespannten Beziehungen zu einigen Nachbarstaaten zu kämpfen hat. Das führt zu hohen Rüstungsausgaben sowie zum höchsten Militarisierungsgrad weltweit. Die Staatsfinanzen hat Israel aber im Griff. Die Verschuldung gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist von 2008 bis Ende 2017 von 72,1 Prozent auf moderate 60,5 Pro­ zent gesunken. Prozentual gesehen im OECD-Ländervergleich der stärkste Rückgang, wie M.M. Warburg berichtet.



Erfolgreiche Innovationspolitik



Das BIP bewegt sich um rund 50 Prozent über dem Stand von 2010 und trotz aller Sparbemühungen ist Israel mit einer Förderung des Forschungs­ und Entwicklungssektors von jährlich vier bis fünf Prozent des BIP weltweit führend. Die IHK Nord stellt fest: "Die Start­up­ Nation Israel hat sich in ihrem 70­jährigen Bestehen von einem Agrarstaat zu einer Hightech­Hochburg entwickelt. Das Silicon Wadi rund um Tel Aviv ist in diesem Bereich eine der erfolgreichsten Regionen weltweit. Mehr als 5000 Start­ups und 300 Hightech­Unternehmen wurden gezählt. Dessen Güter stellen rund 45 Prozent des Industrie­Exports dar." Aus dem israelischen Pendant zum Silicon Valley kämen Produkte wie der USB-Stick, der Chat­ Dienst Viber oder die Navigations­App Waze. Eine enge Vernetzung von Staat, Wirtschaft, Militär und Zivilgesellschaft würden eine entscheidende Rolle in der Erfolgsgeschichte Israels spielen.

Interessant ist aber nicht nur die Start- up-Szene, es gibt auch etliche börsennotierte Unternehmen, die vielversprechend sind. Das bestätigt auch die Israel- Ländergeschichte aus BÖRSE ONLINE, Ausgabe 30/2015. Gemessen an den damaligen Empfehlungskursen brachten die fünf Favoriten ein Plus von im Schnitt 88,4 Prozent. Eine überzeugende Bilanz - deshalb halten wir auch an drei der fünf Altfavoriten fest. Aus unserer Sicht haben sie weiterhin Kurspotenzial.



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Favoritenquartett



Favoritenquartett



Aussichtsreich ist etwa die Aktie von Check Point Software. Erst vor Kurzem kletterte der Kurs auf ein neues Rekordhoch. Als Spezialist im Bereich IT-Sicherheit tummelt sich das 1993 gegründete Unternehmen in einem Markt mit langfristig aussichtsreichen Wachstumschancen. Analysten sehen den Gewinn je Aktie im Schnitt von 2018 bis 2023 von 5,71 US- Dollar auf 9,05 US-Dollar steigen. Erreicht der Konzern diese Prognosen, ist die Bewertung auf dem aktuellen Niveau durchaus vertretbar.

Auch Kornit Digital ist auf dem Weg zu neuen Kursbestmarken, obwohl der Anbieter von Drucklösungen für den gewerblichen und industriellen Einsatz in der Bekleidungs- und Textilindustrie mit den jüngst vorgelegten Zahlen für 2018 nicht alle Erwartungen erfüllte. Doch Anleger setzen hier auf eine sehr gut bestückte Pipeline. Zuversicht verbreitet zudem der Ausblick des Vorstands, der weiteres Wachstum bei steigenden Gewinnspannen in Aussicht stellt. Der Analystenkonsens sieht vor diesem Hintergrund den Gewinn je Aktie von 2018 bis 2021 von 37 US-Cent auf 1,52 US-Dollar steigen.





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Beim dritten Kauftipp handelte es sich um Elbit Systems.



Beim dritten Kauftipp handelte es sich um Elbit Systems. Der auch in den USA aktive Hersteller von Verteidigungselektronik profitiert von den steigenden Rüstungsausgaben - wie der nach neun Monaten des Vorjahres deutlich gestiegene Auftragsbestand dokumentiert. Sollte sich dieser positive Trend im vierten Quartal wie erwartet fortgesetzt haben, hat der Titel gute Chancen, den zuletzt vorherrschenden Seitwärtstrend zu beenden. Stimmen die Analystenschätzungen, steigt das Ergebnis je Aktie von 2017 bis 2020 von 19,45 US-Dollar auf 27,78 US- Dollar. Damit wären die Rahmendaten für einen Angriff auf das Rekordhoch vom Oktober 2017 gegeben.

Als Neuvorstellung werfen wir die Aktie von Wix.com in den Ring. Ein Anbieter von Website-Baukästen, mit denen sich auf einer Cloud-basierten Plattform relativ einfach Homepages erstellen lassen. Die Gesellschaft hat über 142 Millionen registrierte Nutzer, wobei die Zahl der zahlenden Kunden im Vorjahr um 24 Prozent auf rund vier Millionen gestiegen ist. Das Management sieht weiterhin große Wachstumschancen und Analysten setzen darauf, dass sich ein kleiner Verlust von einem US-Cent im Jahr 2017 bis 2022 in einen Gewinn je Aktie von 4,09 US-Dollar wandelt.

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