Grundsätzlich betrachtet sind für die DZ Bank Aktien langfristig das aussichtsreichste Anlagegut. Jeder halbwegs optimistische Anleger, der glaubt, dass die Welt in 30 Jahren fortschrittlicher sein wird als heute, sollte einen erheblichen Teil seines Vermögens in Aktien investieren, so das Urteil.

Konkreter mit Blick auf die USA heißt es von Seiten des deutschen Kreditinstituts, dass man dort 2019 nicht mit einer Rezession rechnet. Die wirtschaftliche Entwicklung habe sich nach dem Ende der Sonderkonjunktur auf geringem Niveau stabilisiert. Auch der Markt habe das Rezessionsszenario ausgepreist. Die Börsenstimmung sei wieder in den positiven Bereich vorgedrungen und die Kurse seien seit dem Tief Ende Dezember um stolze 20 Prozent gestiegen.

Die Frage sei nun, ob die Aktien nicht schon wieder zu teuer seien. Das KGV nähere sich der ersten oberen Standardabweichung, was auf eine zunehmend anspruchsvolle Bewertung hindeute. Zwar sei der US-Aktienmarkt stärker denn je durch Technologietitel geprägt, diese stellten 26 Prozent der Indexkapitalisierung des S&P 500. Diese seien generell teurer bewertet, da sie deutlich stärker als die übrigen Unternehmen wachsen.

Es scheine, als würde der Kapitalmarkt zunehmend von einer Einigung zwischen den USA und China beim Handelsabkommen ausgehen und diese bereits zu einem größeren Teil in den Kursen einpreisen. Aber trotz des jüngst gestiegenen Optimismus seien die Risiken nicht verschwunden. Man sieht den S&P 500 zum Jahresende 2019 unverändert bei 3.000 Punkten, was gegenüber dem aktuellen Stand von 2.805 Punkten noch etwas Luft nach oben lässt.

Obwohl die Fed ihre Zinserhöhungskurs aufgegeben habe und 2019 keine Zinserhöhung vornehmen werde, dürfte die Luft am Aktienmarkt für kurzfristig orientierte Investoren allerdings zunächst dünner werden. Zumal ganz einfach zu berücksichtigen sei, dass sich die Börse in Zyklen auf und ab bewege. Unter anderem bei fünf bekannten US-Standardaktien rät die DZ Bank sogar zum Verkauf dieser Titel. Die Kursziele bewegen sich damit um neun Prozent bis 34 Prozent unter den aktuellen Notierungen. Mehr zu diesen Werten auf den nachfolgenden Seiten.

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Nike



Mit Nike zählt ein echter Höhenflieger unter den US-Aktien zu jenen Werten, bei denen die DZ Bank zum Verkaufen rät. Das negative Anlageurteil besteht erst seit dem 22. März und ist als Reaktion auf neue Geschäftszahlen zu sehen. Das Kursziel erhöhte man im Anschluss an die Ergebnisvorlage zwar leicht von 69,50 Dollar auf 71,50 Dollar. Trotz der jüngsten Verluste ergibt sich daraus gemessen am aktuellen Kurs von 83,09 Dollar noch immer ein Rückschlagpotenzial von fast 14 Prozent.

Der US-Sportartikelhersteller erzielte im dritten Quartal (per Ende Februar) des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn je Aktie von 0,68 Dollar, was die Markterwartung, die zuletzt bei lediglich 0,65 Dollar gelegen hatte, übertraf. Zugleich stiegen aber die Vertriebs- und Verwaltungskosten (+12 Prozent) überproportional stark, und der Umsatz lag im Berichtsquartal mit 9,61 Milliarden Dollar wegen einer enttäuschenden Entwicklung am Heimatmarkt leicht unter dem Konsens von 9,62 Milliarden Dollar.

Für den zuständigen Analysten Michael Pohn ist mit einem zunehmenden Wettbewerb und sinkenden Margen zu rechnen. Neben den traditionellen Wettbewerbern Adidas und Puma träten nunmehr auch neue Konkurrenten wie Under Armour und Lululemon aggressiv am Markt auf. Dazu sei es der Gesellschaft zuletzt nicht einmal gelungen, von den Lieferengpässen beim Wettbewerber Adidas zu profitieren.

Auch hält er die vergleichsweise hohe Bewertung nicht für gerechtfertigt. Den Gewinn je Aktie sieht Pohn in den Geschäftsjahren 2018/19 bis 2020/21 bei 2,63 Euro, 3,12 Euro und 3,60 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich daraus noch immer ein geschätztes KGV von rund 23. Die Dividendenrendite für das laufende Geschäftsjahr taxiert er zudem auf unter ein Prozent.

Zu den Chancen bei Nike zählt die DZ Bank neben den bereits genannten Faktoren die qualitativ hochwertigen Produkte sowie die hohen Margen. Zudem belegten Sport-Großveranstaltungen regelmäßig die Nachfrage. Hinzu kommen eine innovative Produkt-Pipeline sowie anhaltende Aktienrückkäufe. Zusätzliche Risiken außer den bereits erwähnten sieht man in wechselnden Trends, Sättigungserscheinungen in den westlichen Industriestaaten, den hohen Kosten für Sponsoring sowie dem ebenfalls hohen Aufwand für die Markenpflege.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Nike musste am Ende der Vorwoche zwar Verluste hinnehmen. Langfristig betrachtet fallen diese bisher allerdings kaum ins Gewicht. Denn die Notiz ist vom 25. Februar 2000 bis zum 21. März 2019 von 3,32 Dollar auf 88,01 Dollar gestiegen. Das letztgenannte Rekordhoch ist somit noch frisch und der langfristige Aufwärtstrend intakt, woraus sich charttechnisch gesehen zunächst weiter grünes Licht für diesen Titel ergibt.



Profil



Nike ist der weltweit führende Anbieter von Sportartikeln. Die Produktpalette umfasst Schuhe, Sport- und Fitnessbekleidung sowie ein umfangreiches Sortiment an Sport-Equipment und Accessoires. Der Konzern gilt als einer der größten Händler von Sportschuhen und -kleidung und vermarktet seine Produkte weltweit über Groß- sowie Einzelhändler, Brand-Stores, über das Internet und Zwischenhändler. Die unterschiedlichen Produkte des Sortiments werden von externen Vertragspartnern produziert, vorwiegend außerhalb der USA. Ausrüstungsgegenstände werden sowohl außerhalb als auch in den USA gefertigt.

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Fedex



Unter den Verkaufsempfehlungen führt die DZ Bank auch die Aktien von Fedex. Hier hat man im Zuge der in der Vorwoche erfolgten Ergebnispräsentation das Verkaufsvotum bestätigt und das Kursziel leicht von 148,00 Dollar auf 147,00 Dollar gesenkt. Das bedeutet, gemessen an der aktuellen Notiz von 176,09 Dollar ergibt sich ein Abwärtspotenzial von 16,5 Prozent.

Konkret war es bei dem Transport- und Logistikdienstleister im dritten Quartal (per Ende Februar) des Geschäftsjahres 2018/19 so, dass der bereinigte Gewinn je Aktie signifikant um 19 Prozent auf 3,03 Dollar und damit stärker als vom Markt erwartet wurde (3,12 Dollar) zurückgegangen ist. Der Umsatz legte im gleichen Zeitraum nur um drei Prozent auf 17,0 Milliarden Dollar zu, womit der Konsens von 17,7 Milliarden Dollar ebenfalls verfehlt wurde.

Die adjustierte operative Marge zeigt sich laut DZ Bank mit 5,8 Prozent zwar stabil, im Vorjahr hätten allerdings mehrere außerordentliche Effekte zu einem Rückgang der Profitabilität geführt. Die Margenentwicklung hat daher aus Sicht des zuständigen Analyten Robert Czerwensky enttäuscht. Ermutigend sei jedoch, dass der freie Mittelzufluss nach seinen Berechnungen unter anderem infolge niedrigerer Investitionen höher als im Vorjahreszeitraum und sogar leicht positiv ausgefallen sei. Der Konsens von 681 Millionen Dollar sei aber ebenfalls verfehlt worden.

Die Quartalszahlen hätten daher die Markterwartungen insgesamt enttäuscht. Die schwache operative Entwicklung und die erneute Prognosekürzung sei aber im Grunde genommen wenig überraschend. Anlässlich des Berichtes zum zweiten Quartal im laufenden Geschäftsjahr habe man jedenfalls bereits gewarnt, dass die Glaubwürdigkeit des Managements für angeschlagen sei. Mit einer deutlichen Aufhellung der Marktlage außerhalb der USA sei vorerst nicht zu rechnen. Zudem dürfte der Wettbewerbsdruck innerhalb der Branche zunehmen. Folglich hält es Czerwensky für richtig, an seiner Verkaufsempfehlung festzuhalten. Zumal die angekündigten Effizienzsteigerungen erst in einigen Quartalen sichtbar werden dürften.

Wie es ansonsten weiter heißt, sorge der wachsende Onlinehandel zwar für steigende Umsätze. Allerdings seien auch umfangreiche Investitionen in das Logistiknetz nötig, die nicht nur die Marge belasten, sondern auch eine adäquate Ausschüttung verhinderten. Die US-Steuerreform habe sich zwar positiv ausgewirkt, allerdings schadeten die von der US-Regierung erlassenen Strafzölle auf Importe (z.B. aus China) dem weltweiten Handel.

Den Gewinn je Aktie sieht Czerwensky in 2018/19 von 15,31 Dollar auf 13,79 Dollar sinken. In den beiden Folgejahren sollen den Prognosen zufolge dann 16,64 Dollar und 18,44 Dollar herausspringen.

Charttechnik



Die Aktien von Fedex zählen trotz einiger temporärer Rückschläge zu den charttechnischen Dauerläufern am US-Aktienmarkt. Dieser Status erscheint uns gerechtfertigt, wenn man bedenkt, dass der Kurs von Mai 1980 bis Januar 2018 von 2,50 Dollar auf 274,32 Dollar gestiegen ist. Das Datum des letztgenannten Rekordhochs signalisiert aber auch, dass der Anstieg seitdem unterbrochen ist. Der Kontakt zur Bestmarke ist im Zuge einer Korrekturbewegung verloren gegangen und derzeit geht es primär darum, den langfristigen Aufwärtstrend zu verteidigen.



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FedEx bietet weltweite Transport- und Logistikdienstleistungen für Privat- und Firmenkunden an und ist dabei Marktführer im Bereich Express-Versand für zeitgebundene Zustellungen. Das Unternehmen zählt in diesem Rahmen zu den weltgrößten Luftfrachtkonzernen. Zudem ist der Konzern in den Bereichen E-Commerce und Informationsdienstleistungen tätig.

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Oracle



Eine klare Kehrtwende hat die DZ Bank jüngst beim Anlageurteil zu den Aktien von Oracle vorgenommen. Denn am 19. März drehte man eine Kauf- in eine Verkaufsempfehlung. Mit dem Kursziel ging es gleichzeitig von 53,00 Dollar auf 48,00 Dollar nach unten. Gemessen am aktuellen Kurs von 52,81 Dollar hat der Titel somit theoretisch neun Prozent Luft nach unten.

Die Neueinschätzung ist vor dem Hintergrund der neuesten Geschäftszahlen zu sehen. Der Softwarekonzern litt laut dem zuständigen Analysten Ingo Wermann im dritten Quartal des Geschäftsjahres 3Q18/19 unter der Aufwertung des Dollars, der sich in einem Umsatzrückgang von knapp einem Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 9,61 Milliarden Dollar widerspiegelte. Auf Basis konstanter Wechselkurse betrug das Erlösplus drei Prozent.

Durch den hohen Rückgang des Umsatzes mit margenschwächeren Hardware-Produkten (minus acht Prozent auf 915 Millionen Dollar habe sich die operative Marge um 100 Basispunkte auf 44,0 Prozent verbessert. Negativ wertet Wermann jedoch, dass der operative Cashflow um 20 Prozent und der freie Cashflow sogar um rund 25 Prozent nachgegeben haben.

Grundsätzlich bezeichnet Wermann die stärkere Ausrichtung auf Cloud-Produkte als richtig, dieser Prozess werde aber noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Das Hardware-Geschäft entwickele sich derzeit schwach. Negativ wertet er zudem den - vor allem durch umfangreiche Aktienrückkäufe verursachten - Anstieg der Nettoverschuldung. Denn damit laufe der Konzern Gefahr, im Wettbewerb um Übernahmeziele gegenüber finanzkräftigeren Konkurrenten ins Hintertreffen zu geraten.

Die Umsatzprognose für das laufende vierte Quartal sei enttäuschend ausgefallen. So avisiert das Management einen Umsatzrückgang von bis zu zwei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, was vor allem dem starken Dollar geschuldet sei. Doch auch ein in Aussicht gestelltes Plus von einem bis drei Prozent auf Basis konstanter Wechselkurse stuft Wermann als wenig inspirierend ein. Man habe vor diesem Hintergrund die Schätzungen im abgezinsten Cash-Flow-Modell gesenkt, wodurch sich das gesunkene Kursziel erkläre.

Beim Gewinn je Aktie rechnet die DZ Bank für 2018/19 mit 3,41 Dollar nach 3,12 Dollar in 2017/18. In den beiden nächsten Jahren kalkuliert man mit 3,65 Dollar bzw. mit 3,77 Dollar. Auf letztgenannter Basis beträgt das geschätzte KGV 14.

Charttechnik



Die Aktien von Oracle können von Oktober 1990 bis März 2019 einen Anstieg von 0,133 Dollar auf 54,04 Dollar vorweisen. Das letztgenannte Rekordhoch stammt aus der Vorwoche und ist somit noch frisch. Damit hat der Titel den Sprung nach oben aus einer zuvor seit Mitte 2017 vorherrschenden Seitwärtsrange vollzogen. Solange ist noch wieder zu einem Rückfall in diese Spanne kommt, kann dem Wert eine gute Chartnote gegeben werden.



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Der US-Konzern Oracle entwickelt Datenbank-, Applikations- und Infrastruktursoftware zur Unternehmenssteuerung. Das Unternehmen entwickelt, produziert, vermarktet und vertreibt Datenbank- und Middleware-Softwarelösungen, Applikationssoftware und Computerhardware wie Server und Speichersysteme. Die Angebotspalette und der Kundenkreis wurden durch den Kauf zahlreicher Unternehmen ausgeweitet. Das Geschäft wird immer stärker auf Abonnements für Cloud-Lösungen ausgerichtet.

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General Electric



Eine bereits bestehende Verkaufsempfehlung zu General Electric hat die DZ Bank Mitte März bestätigt. Das Kursziel passte der zuständige Analyst Robert Czerwensky damals leicht von 6,70 Dollar auf 6,60 Dollar nach unten an. Auf der aktuell gültigen Basis ergibt sich gemessen am derzeitigen Kurs von 9,96 Dollar eine Rückschlaggefahr von 33,7 Prozent.

Der jüngste Bericht zu diesem Unternehmen war eine Reaktion darauf, dass sich der neue Vorstandschef erstmals mit einem eigenen Ausblick für 2019 zu Wort gemeldet hatte. Dieser Ausblick ist wie von Czerwensky schwach ausgefallen und habe am Markt für eine herbe Enttäuschung gesorgt. Obwohl die Konsensschätzungen zuvor aufgrund der negativen Andeutungen des Vorstandsvorsitzenden auf einer Investorenkonferenz bereits gesunken waren, seien die Markterwartungen für das Ergebnis je Aktie (0,67 Dollar) und den freien Mittelzufluss (3,1 Milliarden Dollar) trotzdem viel zu optimistisch ausgefallen. Denn der Vorstand rechne nur mit einem bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 0,50 und 0,60 Dollar und einem adjustierten freien Cashflow aus dem Industriegeschäft von null bis minus zwei Milliarden Dollar.

Czerwensky hielt im Anschluss an die gemachten Aussagen an seiner Ergebnisschätzung von 0,45 Dollar je Aktie fest, die Prognose für den freien Mittelzufluss musste aber auch er deutlich reduzieren. Der Ausblick bestätige, dass die Lage des Konzerns schwieriger sei, als viele Marktteilnehmer bisher angenommen haben. Der CEO habe in der Telefonkonferenz Davor gewarnt, dass das erste Quartal 2019 schwach ausfallen werde. Danach solle es angeblich aufwärtsgehen, was Czerwensky aber als Zweckoptimismus einstuft.

Erwartungsgemäß habe sich der Vorstand auch zuversichtlich für die kommenden Jahre geäußert. So solle in 2020 der freie Mittelzufluss wieder in den positiven Bereich drehen, die Marktschätzung von 5,5 Mrd. USD ist aber laut DZ Bank zu hoch. In 2021 werde der freie Cashflow nach Ansicht des Managements dynamisch zulegen können. Erneut erscheint Czerwensky der derzeitige Konsens von 8,9 Milliarden Dollar übertrieben optimistisch zu sein, da dies eine Verdopplung des bereinigten Mittelzuflusses gegenüber 2018 von 4,3 Milliarden Dollar bedeuten würde. Das bereinigte Ergebnis je Aktie dürfte sich nach Ansicht des Vorstands in 2020 und 2021 verbessern können. Czerwensky hat seine Prognosen für die beiden Jahre leicht auf 0,46 Dollar bzw. 0,47 Dollar angehoben

Ganz allgemein heißt es zum vorsichtigen Anlageurteil ergänzend noch, hausinterne Probleme (etwa im Bereich "Power") und die restriktivere US-Außenhandelspolitik dürften die weltweiten Geschäfte behindern. Der seit 1.10.2018 amtierende neue CEO H. Lawrence Culp Jr. versuche das Finanzprofil deutlich zu verbessern, indem Unternehmensbereiche verkauft werden und das Führungspersonal ausgetauscht werde. Da die Prognosen schon häufiger verfehlt wurden, bleibt Czerwensky aber skeptisch und wartet den operativen Turnaround ab.

Charttechnik



Die Aktionäre von General Electric hat von Februar 1978 bis August 2000 eine tolle Zeit. Stieg die Notiz damals doch von 0,93 Dollar auf 60,00 Dollar. Danach war die Party dann allerdings vorbei und speziell im Vorjahr dürften viele Anleger angesichts eines starken Kursverfalls Frust geschoben haben. Ausgehend vom Vorjahrstief bei 6,71 Dollar hat der Titel seit Dezember zwar eine spürbare Erholungsbewegung hingelegt. Das nährt die Hoffnung, dass im Bereich des markanten Zwischentiefs von 6,66 Dollar aus dem Jahr 2009 erneut eine nachhaltige Stabilisierung gelingt. Noch wirkt das Chartbild insgesamt aber angeschlagen.



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General Electric ist einer der größten Mischkonzerne der Welt. Das Portfolio umfasst technische Produkte und (IT-) Dienstleistungen für die Industrie sowie Privathaushalte. Das Tochterunternehmen GE Capital bietet darüber hinaus Finanzdienstleistungen für Unternehmen und Privatkunden. Künftig will sich die Gesellschaft auf die Kerngeschäftsfelder Luftfahrt, Energie (u.a. Kraftwerkstechnik) und Erneuerbare Energien konzentrieren. Zu dem strukturellen Umbau zählt unter anderem die Trennung vom Biopharma-Geschäft, das an Danaher verkauft werden soll.

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Boeing



Mit den Aktien von Boeing hat die DZ Bank ein weiteres Zugpferd in dem seit März 2009 am US-Aktienmarkt laufenden Bullenmarkt am 11. März von Halten auf Verkaufen abgestuft. Auch mit dem Kursziel ging es damals deutlich vom 370,00 Dollar auf 333,00 Dollar nach unten. Trotz der zuletzt erlittenen Kurseinbußen ist das eine Vorgabe, die um elf Prozent unter den aktuellen Notierungen von 374,21 Dollar liegt.

Zu sehen sind diese Veränderungen vor dem Hintergrund der Meldung, dass ein erneuter Absturz eines fast werksneuen Flugzeugs vom Modell 737 MAX 8 kurz nach dem Start in Addis Abeba (Äthiopien) aus der Sicht der DZ Bank ernste Fragen über die technische Zuverlässigkeit dieses Flugzeugmodells aufwirft, das erst seit dem Jahr 2017 im Einsatz ist.

Der Totalverlust des erst knapp vier Monate alte Flugzeugs der Ethiopian Airlines weise Parallelen zum Absturz einer ebenfalls nur wenige Monate im Betrieb gewesenen Maschine der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air auf, die ebenfalls kurz nach dem Start verunglückte. Im Gegensatz zu Fluggesellschaften aus Indonesien, die vorübergehend wegen schlechter Wartung auf der "schwarzen Liste" der EU standen, gelte Ethiopian Airlines als eine der sichersten und renommiertesten Fluggesellschaften Afrikas. Diese spiegele sich auch in der Mitgliedschaft im internationalen Airlines-Verbund "Star Alliance" wider.

Der Aktienkurs sei vor den jüngsten Hiobsbotschaften deutlich gestiegen und habe dabei den bisherigen fairen Wert der DZ Bank überschritten, auch gegenüber der Vergleichsgruppe erscheine die Bewertung ambitioniert. Aufgrund der negativen Nachrichten hält man einen Risikoabschlag von zehn Prozent für gerechtfertigt, woraufhin sich der faire Wert auf 333,00 Dollar reduziere.

Boeing sei als weltweit führender Anbieter von Passagierflugzeugen gut aufgestellt, um vom Verkehrswachstum zu profitieren. Deutliches Potenzial berge zudem die Militärsparte. Zunehmend komplexe Produkte führten aber auch zu Schwierigkeiten bei der Fertigung und Entwicklung.

Den Gewinn je Aktie sieht man 2019 von 16,10 Dollar auf 19,97 Dollar stiegen. Für 2020 lautet die Prognose 22,44 Dollar und für 2021 dann 24,63 Dollar. Auf letztgenannter Basis beläuft sich das geschätzte KGV auf gut 15.

Charttechnik



Schnurstracks nach oben ist der Kursaufschwung bei den Aktien von Boeing zwar nicht verlaufen. Die Langfrist-Performance ist aber unter dem Strich wirklich erstklassig. Schließlich steht von Januar 1976 bis März 2019 ein Anstieg von 0,82 Dollar auf 449,62 Dollar zu Buche. Eine schlechte Nachrichtenlage führte zuletzt zwar zu Einbußen, der Langfrist-Chart sieht mit einem intakten Aufwärtstrend aber weiter überzeugend aus.



Profil



Boeing ist das weltweit größte Luft- und Raumfahrtunternehmen und ein führender Anbieter ziviler und militärischer Flugzeuge sowie von Systemen im Bereich "Verteidigung und Sicherheit". Im Bereich "Weltweite Services" wurde das Dienstleistungsgeschäft zusammengefasst. Gemeinsam mit dem europäischen Hauptwettbewerber Airbus bildet der Konzern das weltweite Duopol für Großraumflugzeuge.

Zur Produktpalette des Konzerns gehören neben zivilen und militärischen Luftfahrzeugen wie den Modellen 747, 767, 777, 787 (zivile Großraumflugzeuge), F/A-18E/F Super Hornet, F-15E Strike Eagle (Kampfflugzeuge), C-17 Globemaster (militärisches Transportflugzeug), A160 Hummingbird (unbemannter Aufklärungshubschrauber), AH-64 Apache, CH-47 Chinook (militärische Hubschrauber) auch Raketen, Weltraumraketen, Satelliten, integrierte Verteidigungssysteme, Komponenten und Dienstleistungen für die bemannte Raumfahrt, hoch entwickelte Informations- und Kommunikationssysteme sowie Finanzdienstleistungen. Als Servicepartner der NASA betreibt Boeing die Internationale Raumstation ISS und betrieb bis 2011 die Space Shuttle Flotte.