Die globale Rezession lässt Japans Exporte massiv einbrechen. Im Monat April wurde ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat um 22 Prozent gemessen. Eine Erholung ist so schnell nicht in Sicht, selbst wenn in den Abnehmerländern und in Japan selbst die Corona-Beschränkungen gelockert werden. Insbesondere die Automobilindustrie leidet. Toyota Motor erwartet für das Gesamtjahr ein Minus beim operativen Gewinn von 80 Prozent. Auch Mitsubishi Finance ist unter Druck: Das Bankhaus entlässt 8000 Mitarbeiter.

Die Investoren sind dennoch guter Dinge. Seit Mitte März legte der MSCI Japan um 20 Prozent zu. Um Wirtschaft und Beschäftigung zu schützen, hat Japans Regierung zwei Stimulierungspakete im Gesamtvolumen von umgerechnet zwei Billionen Euro auf den Weg gebracht. Die Summe entspricht etwa 21 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Mittel gehen an Firmen in Schwierigkeiten, fließen ins Gesundheitswesen oder werden in Infrastrukturprojekte investiert. "Zudem sollen Unternehmen motiviert werden, Produktionsstätten in China abzubauen und nach Japan zurückzuverlagern", sagt Dan Carter. Der Investmentprofi managt zusammen mit Mitesh Patel den Jupiter Japan Select.

Die Krise sei schwerwiegender als der Lehman-Schock vor zehn Jahren, begründet Japans Regierung den Geldregen. Eine Pleitewelle müsse unbedingt verhindert werden, auch wenn die Verschuldung auf rund 250 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigt. Finanziert werden die Konjunkturpakete durch die Ausgabe von Staatsanleihen, die wiederum von der japanischen Notenbank erworben werden. Die Bank of Japan engagiert sich auch massiv am Aktienmarkt. "Im laufenden Jahr will sie ihre jährlichen ETF-Käufe auf umgerechnet 98 Milliarden Euro verdoppeln", sagt Carter.

Starke Firmenlenker gesucht

Um sich für den 30 bis 50 Werte umfassenden Jupiter Japan Select zu qualifizieren, müssen die Unternehmen einer Reihe von Kriterien genügen. Neben niedrigen Bewertungen und soliden Bilanzen lautet ein weiteres: starke Manager. Zu diesen zählt Kenichiro Yoshida. Als Finanzchef führte er Sony vor ein paar Jahren aus der Verlust- in die Gewinnzone. Als aktueller Konzernchef eröffnet er dem Elektronikriesen neue Geschäftsfelder, etwa auf dem Gebiet künstliche Intelligenz.

Die Fondsmanager machen ihren Einstieg auch von den Wachstumschancen eines Unternehmens abhängig. Damit kann zum Beispiel Takeda aufwarten: Japans größtes Pharmaunternehmen will in diesem Jahr den Gewinn verdreifachen. Vielleicht fällt der Ertrag sogar noch höher aus - Takeda beginnt im Juli mit klinischen Tests seiner Covid-19-Therapie.

Bislang haben sich die Auswahlkriterien und ihre strikte Umsetzung bewährt. Der Fonds trägt Note 1.