Von der Pflicht zur Profitmaschine: Wie Paymentus mit langweiligen Rechnungen Milliarden verdient – und warum Anleger jetzt zugreifen sollten!
Der Goldschatz
Rechnungen. Für viele sind sie das Grauen im Briefkasten oder die lästige E-Mail-Benachrichtigung, die sich weder verschieben noch löschen lässt. Doch was für die meisten Menschen ein notwendiges Übel ist, wird für Paymentus zum Goldesel. Denn das US-Unternehmen hat sich genau dort positioniert, wo das Geld trotz aller Konjunkturzyklen immer fließt: bei Strom, Wasser, Miete oder Versicherungen.
„Nicht sexy, aber essenziell“, sagt Gründer und CEO Dushyant Sharma. Ein Satz, der die DNA von Paymentus präzise auf den Punkt bringt. Während andere Tech-Firmen von künstlicher Intelligenz oder dem Metaversum träumen, verdient Paymentus am Strom der unvermeidlichen Zahlungen – und das zunehmend glänzend.
Milliardenmarkt im Blick
Im ersten Quartal 2025 knackte Paymentus erstmals die Schwelle von einer Milliarde Dollar Jahresumsatz auf Zwölfmonatsbasis. Allein in den ersten drei Monaten legten die Erlöse um fast 49 Prozent auf 275,2 Millionen Dollar zu, der operative Gewinn (EBITDA) sprang sogar um 51 Prozent. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun Umsätze zwischen 1,075 und 1,09 Milliarden Dollar – deutlich mehr als bislang an der Wall Street veranschlagt wurde.
Hinter diesen Zahlen steckt ein enormer Markt. In den USA wechseln jedes Jahr fast 17 Milliarden Rechnungen den Besitzer – und Paymentus wickelt davon bereits rund 600 Millionen Transaktionen ab. Der Marktanteil liegt bei 3,6 Prozent. Das mag zunächst klein wirken. Doch bei einem Milliardenvolumen ist jeder zusätzliche Prozentpunkt bares Geld.
Technologie, die sich unsichtbar einfügt
Das Erfolgsgeheimnis liegt in der Technologie. Das Instant Payment Network (IPN) von Paymentus bindet sich nahtlos in bestehende Systeme ein. Banken, Versorger oder Versicherer müssen ihre IT nicht umbauen. Stattdessen werden Prozesse beschleunigt, Kosten sinken, die Kundenzufriedenheit steigt. Für CFOs bedeutet das niedrigere Betriebskosten – und für Paymentus wächst der Markt quasi automatisch.
Mit derzeit über 2.500 aktiven Kunden wächst das Unternehmen in verschiedene Branchen hinein: Energieversorger, Krankenhäuser, Versicherungen, Telekomunternehmen oder öffentliche Verwaltungen. Überall dort, wo wiederkehrende Zahlungen anfallen, spielt Paymentus seine Stärken aus.
Aktie unter Druck – Chance für Mutige?
Doch obwohl Paymentus operativ glänzt, sieht die Börse aktuell nicht nur Gold. Die Aktie verlor seit ihrem Zwischenhoch im Mai rund 29 Prozent – in einer Zeit, in der der Russell 2000 Index immerhin um sechs Prozent zulegte. Hintergrund ist offenbar weniger die operative Lage, sondern eher technische Faktoren wie Aktienverkäufe des Großaktionärs Accel-KKR, die das Angebot an Papieren erhöhten.
Analysten wie Raymond James sehen darin jedoch keine fundamentale Schwäche. Im Gegenteil: Die Investmentbank hat die Aktie gerade von „Market Perform“ auf „Outperform“ hochgestuft und ein Kursziel von 37 Dollar ausgerufen. Die Experten glauben, dass die Prognosen für 2025 noch konservativ seien. Im optimistischen Szenario trauen sie Paymentus sogar eine EBITDA-Steigerung im zweistelligen Prozentbereich zu.
Fels in der Brandung
Während andere Tech-Werte von Konsumlaunen abhängig sind, baut Paymentus sein Geschäft auf einem Felsen, der auch in wirtschaftlich rauen Zeiten stabil bleibt: der Pflicht zur Rechnungszahlung. „Menschen müssen immer zahlen, egal, wie die Wirtschaft läuft“, so Sharma.
Sollte Paymentus seinen Wachstumskurs fortsetzen, könnte sich die Aktie trotz der jüngsten Kursdelle für langfristig orientierte Anleger als wahres Goldstück erweisen. Rechnungen werden schließlich immer geschrieben – und jemand muss sie abrechnen.
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