Der Chef einer bekannten SDAX-Aktie schockt seine Aktionäre kurz vor Weihnachten mit gleich mehreren Hiobsbotschaften. Investoren fliehen, die Aktie bricht zweistellig ein.
Umsatz und Ergebnis gesteigert, aber im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2024/25 (30. September) drückten eine höhere Preissensibilität der Kunden sowie steigender Wettbewerbsdruck durch Rabattaktionen auf das Ergebnis der Parfümeriekette Douglas. Dies habe die Profitabilität unter Druck gesetzt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Folge: Das operative Ergebnis ging im vierten Quartal daher deutlich zurück.
"In einem sehr volatilen und somit herausfordernden Jahr haben wir insgesamt Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen erzielt", kommentierte Konzernchef Sander van der Laan die Entwicklung. Er sieht den europäischen Premium-Schönheitsmarkt weiter auf Wachstumskurs, jedoch mit einer geringeren Geschwindigkeit, weil die Verunsicherung der Verbraucher anhalten könnte.
Investoren nehmen Reißaus
Das gefällt den Investoren gar nicht. Zumal van der Laan lediglich ankündigte, dass das Unternehmen „mittelfristig“ weiter wachsen wolle und bei der Marge nur wenig zulegen werde.
Es folgte ein Abverkauf, der die Aktie schon zu Handelsbeginn um bis zu 10 Prozent abrutschen ließ. Dabei durchbrach das Douglas-Papier gleich mehrere charttechnisch wichtige Haltelinien. Das ist ein Alarmsignal, nachdem der Kurs erst vor wenigen Tagen noch sein Hoch vom März erreicht hatte. Bis zum Mittag erholte sich die Douglas-Aktie wieder und lag "nur" noch 4,4 Prozent hinten. Gleichwohl ist die Kursbilanz 2025 nun tiefrot: Aktionäre verloren rund 40 Prozent.
Analysten beschwichtigen
Henrik Paganetty vom Analysehaus Jefferies bescheinigt Douglas eigentlich eine solide Entwicklung, auch wenn das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Schlussquartal etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Die neuen Mittelfristziele liegen seiner Ansicht nach weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Anders sieht das Adam Cochrane von der Deutschen Bank: Da der Ausblick auf die kommenden Jahre etwas schwächer ausgefallen sei als erwartet, rät er nicht mehr zum Kauf.
Im Geschäftsjahr per Ende September stiegen die Erlöse um 2,8 Prozent auf knapp 4,6 Milliarden Euro, wie Douglas berichtete. Das Ebitda verbesserte sich um 3,6 Prozent auf 756,5 Millionen Euro, fiel jedoch schwächer aus, als von Analysten in einem von der Nachrichtenagentur Bloomberg zusammengestellten Konsens erwartet. Zumal die Parfümeriekette im Schlussquartal einen Rückgang um rund 15 Prozent verbuchte. Unter dem Strich konnte der Gewinn jedoch mit 175,4 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden.
Douglas-Chef blickt auf die Golfregion
Mit Blick auf die schwierigen Marktbedingungen erwartet Douglas für das neue Geschäftsjahr 2025/26 nun nur noch einen leichten Umsatzanstieg auf 4,65 bis 4,8 Milliarden Euro. Die bereinigte Ebitda-Marge dürfte sogar von 16,8 Prozent auf rund 16,5 Prozent sinken.
Mittelfristig strebt Douglas ein Wachstum im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine stabile bereinigte Ebitda-Marge an. Der Verschuldungsgrad soll so weit gesenkt werden, auch eine Dividende sei möglich.
Neue Impulse soll die Expansion außerhalb Europas bringen: Konzernchef van der Laan sieht wegen der kaufkräftigen Kundschaft großes Potenzial in der Golfregion und lässt dort einen Markteintritt prüfen. Eine endgültige Entscheidung soll im Laufe des Jahres 2026 gefällt werden.
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