Aktuell erwarten viele Anleger am Markt eine deutliche Korrektur, aber tatsächlich muss es keinesfalls so kommen. Denn ausgerechnet die amerikanische Notenbank Fed könnte nämlich für die nächsten extremen Kursanstiege sorgen.

Der Finanzmarktexperte und Doktor der Finanzen Michael Howell, Geschäftsführer von CrossBorder Capital, hat kürzlich eine Theorie in den Raum gestellt, die Anleger mit den Ohren schlackern lassen dürfte. Laut ihm kommt vielleicht gar kein großer Crash, sondern die nächste massive Rallye…

Warum die Fed die Aktienmärkte bald in die Höhe treiben könnte

Der Experte, der seit 1981 an den Märkten aktiv ist, erläuterte im Interview mit der Financial Times seine steile These. Laut seinen Berechnungen muss die amerikanische Notenbank Fed nämlich zeitnah wieder damit beginnen Geld zu drucken.

Hintergrund sind die Schulden, die nach Anhebung der Obergrenze in den USA noch weiter wachsen dürften. Damit sich die USA allerdings in Zeiten steigender Zinsen refinanzieren kann, wird laut Howell deutlich mehr Geld benötigt.

„Realistischere Zahlen deuten darauf hin, dass die Fed Treasury-Bestände von mindestens 10 Billionen US-Dollar benötigt. Das bedeutet anteilig eine Verdoppelung der aktuellen Bilanzsumme von 8,5 Billionen US-Dollar und wird mehrere Jahre lang ein zweistelliges Wachstum der Fed-Liquidität bedeuten“, schrieb er.

Keine Krise sondern neue Höchstkurse

Dies würde dann natürlich auch zu einem drastischen Anstieg der Aktienmärkte führen, wie wir ihn in den 2010er Jahren gesehen haben, während die Fed einen ähnlichen Kurs fuhr. Aus diesem Grund bleibt Howell auch sehr optimistisch für die Aktienmärkte:

„Investoren sollten daher mit anhaltendem Rückenwind aus der globalen Liquidität rechnen und nicht mit dem heftigen Gegenwind des letzten Jahres.“

Allerdings betonte der Experte auch, das besonders Anleihen unter der steigenden Liquidität leiden könnten.

Bleibt die Krise dank der Fed wirklich aus?

Jedoch stellt sich natürlich die Frage wie realistisch das Szenario des Finanzexperten ist. Tatsächlich könnte eine Ausweitung der Bilanz der Notenbank die von ihm genannten Folgen haben, aber es ist unklar ob die Fed in Zukunft wirklich wieder Geld druckt.

Das dürfte vermutlich vor allem davon abhängen, wie nah die Fed dem Weißen Haus am Ende wirklich steht und wo die Prioritäten gesetzt werden. Zum aktuellen Zeitpunkt jedenfalls deutet nur wenig auf eine erneute Aufstockung der Notenbankbilanz hin.

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