60 Prozent der Aktien gingen an die chinesische Weichai Power, die damit ihre Beteiligung an Kion auf 40 von 38 Prozent aufstockt. Weichai zeige damit erneut "seine langfristige Orientierung und sein Vertrauen in die Strategie der Unternehmensführung", erklärte Kion-Chef Gordon Riske. Weichai war 2012, vor dem Börsengang, bei der ehemaligen Linde-Tochter eingestiegen.

Der Rest der neuen Kion-Aktien wurde bei institutionellen Anlegern untergebracht. Der Platzierungspreis lag einen Cent über dem Xetra-Schlusskurs vom Montag. Normalerweise finden derartige Platzierungen zu einem Kursabschlag statt. Mit dem Erlös löst Kion einen Teil des drei Milliarden Euro schweren Brückenkredits ab, mit dem das Wiesbadener Unternehmen die Übernahme von Dematic finanziert hatte.

Kion zahlt rund 2,1 Milliarden Euro an die Finanzinvestoren AEA und OTPP für den Anbieter von Lager- und Transportsystemen und will damit zum Komplettanbieter für die Logistikbranche werden. Mit dem Kauf baut Kion den Umsatz um fast ein Drittel auf 6,7 Milliarden Euro aus und beschäftigt dann knapp 30.000 Mitarbeiter.

Es soll nicht die letzte Kapitalerhöhung bleiben: Kion wolle die Aktionäre erneut um die Genehmigung für eine Aufstockung des Kapitals um zehn Prozent bitten, erklärte das Unternehmen. Wann die Erlaubnis eingesetzt werde, ließ Kion offen. Ratingagenturen hatten die steigende Verschuldung von Kion infolge der Übernahme kritisiert. Kion muss nicht nur den Kaufpreis selbst stemmen, sondern auch die Schulden von Dematic übernehmen, so dass sich das Volumen des Zukaufs auf 2,85 Milliarden Euro summiert. rtr