Der Gabelstapler-Konzern Kion will die angekündigte Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Dematic-Übernahme noch in diesem Jahr durchziehen. "Das werden wir noch vor Vollzug der Transaktion machen", sagte Finanzvorstand Thomas Töpfer am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Übernahme des Maschinen- und Anlagenbauers soll im vierten Quartal abgeschlossen werden. Der genaue Zeitpunkt für die zehnprozentige Kapitalerhöhung hänge von der Marktumgebung ab, fügte er hinzu. "Da sind wir völlig flexibel."

Der chinesische Kion-Großaktionär Weichai Power, der 38,25 Prozent an dem Wiesbadener Konzern hält, wolle bei der Kapitalerhöhung jedenfalls mitziehen. "Wir haben die klare Zusage, dass Weichai bei der Kapitalerhöhung teilnimmt und den Anteil mindestens halten möchte, den sie derzeit haben", sagte Töpfer. Auch eine Erhöhung des Anteils schloss er nicht aus: "Kion ist ein attraktives Unternehmen, insofern kann ich immer verstehen, wenn Aktionäre den Plan haben, den Anteil an uns zu erhöhen."

Kion will Dematic für 2,1 Milliarden Dollar kaufen und damit sein Angebotsspektrum für die Logistik-Branche erweitern. Finanzieren muss Kion inklusive Schulden rund drei Milliarden Euro, zunächst über einen Brückenkredit. Dieser werde dann zunächst über die Kapitalerhöhung refinanziert, sagte Töpfer. "Dann ist unser Plan, verschiedene Kapitalmarktinstrumente zu nutzen, das können sowohl eigenkapitalbezogene sein, es können aber auch verschiedene Fremdkapitalinstrumente sein, also Bonds, Schuldscheine et cetera. Da haben wir das komplette Spektrum offen."

rtr