Ein Defekt in einem Datenzentrum der Chicago Mercantile Exchange (CME) hat am Freitag den weltweiten Handel mit Futures und Optionen gestoppt - ausgerechnet am Verfallstag: Öl, Gold, Aktien-Indizes, FX- und Zinskontrakte waren betroffen. Kurse konnten nicht festgestellt werden, Händler sich nicht absichern.

Handelsstopp bei CME sorgt für globalen Derivate-Freeze

Update 14:36 Uhr: EIne Stunde vor dem offiziellen Handelsstart der US-Aktienbörsen NYSE und Nasdaq ist in Chicago um 8:30 Uhr Ortszeit ist der Handel mit Aktienfutures und -optionen in an der CME wieder aufgenomen worden. Händler hoffnun nun, das sich die Preisfindung bis 9.30 Uhr Ortszeit New York (15.30 Uhr MEZ) normalisiert, wenn der offizielle Aktienhandel in New York beginnnt.

Ob und welchen Einfluss der stundenlange Ausfall an der CME, der offenbar in Teilen schon am Donnerstagabend begonen hatte, auf die Kursfestsetzungen am heutigen Verfallstag hat, ist noch nicht abzusehen.


 


Update 14..05 Uhr: Berichten zufolge wurde mittlerweile auch der US-Terminhandel schrittweise wieder aufgenommen. Ausgenomen davon ist immer noch der Handel mit Aktien-Futures. FactSet-Daten zeigen laut CNBC, dass auch der Handel mit Anleihen und Metallen wieder läuft. Einzelne Aktien werden weiterhin nur Over-the-counter gehandelt .

Update 13:45 Uhr: Nach Meldungen des US-Börsensenders CNBC wurde der Handel auf den Devisenplattformen EBS Markets und BMD Markets um 7 Uhr Ortszeit (Eastern Time) wieder aufgenommen. Kuirz zuvor hatte auch die Tochtergesellschaft BrokerTec EU Markets den Handel wieder aufgenommen.


Ab hier lesen Sie die Originalmeldung von 13 Uhr: 

Ein technisches Problem an der weltgrößten Terminbörse in Chicago droht die globalen Derivatemärkte ins Chaos zu stürzen: Die CME musste den Handel mit Futures und Optionen am Freitag kurzfristig einstellen. Ursache soll ein Problem mit der Kühlung im Rechenzentrum von CyrusOne sein, das die zentrale elektronische Handelsplattform Globex zum Erliegen brachte.

Betroffen sind praktisch sämtliche wichtigen Assetklassen: Aktienindex-Futures (z. B. auf S&P 500, Nasdaq-100 oder Dow Jones Industrial Average), Rohstoffe (Öl, Gold, Agrarwaren), Währungs- und Zinsderivate sowie US-Staatsanleihen. Selbst der Forex-Markt über die populäre EBS-Plattform kam komplett zum Erliegen.


Ausmaß noch unklar, Handel „im Dunkeln“

Laut CME begann die Panne am späten Donnerstagabend (US-Zeit). Bis in die frühen Morgenstunden des Freitags (GMT) blieben Preise und Kurse vieler globaler Benchmarks eingefroren. Ein Händler verglich die Lage mit einem „Flug im Blindflug“.

Für Marktteilnehmer bedeutet das: es findet derzeit keine Preisfindung statt, keine Absicherung, kein Markt. Viele Institutionen zogen sich zurück: Derivate-Desks pausierten Geschäfte, manche Broker stoppten sogar Differenzkontrakte (CFDs) oder handelbare Indexprodukte.


Was ist das Problem?

Im CyrusOne-Rechenzentrums sind laut CME mehrere Kühlsysteme ausgefallen. Techniker arbeiteten rund um die Uhr, um die Systeme wieder hochzufahren — doch ein Zeitfenster für den Neustart wurde bisher nicht genannt.

Für eine Börse mit Derivaten-Volumina von durchschnittlich über 26 Millionen Kontrakten pro Tag (Zahl vom Oktober 2025) ist ein solcher Ausfall dramatisch.


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Warum ist die CME so wichtig für den weltweiten Börsenhandel?

• Hedging: Viele Investoren nutzten Futures und Optionen zur Absicherung gegen Kursrisiken. Ohne handelbare Märkte entfällt diese Möglichkeit – das könnte die Volatilität treiben.

• Fehlende Preisreferenz: Für Öl-, Gold- oder Zinskontrakte gibt es aktuell keine Kurse mehr –das beeinträchtigte praktisch alle Finanzmärkte und Handelsstrategien weltweit.

• Verfallstag sorgt für Zusatz-Risiken: Im Rohstoff- und Energie-Sektor ist für Futures am heutigen Freitag zugleich Verfallstag. Es drohen Marktverzerrungen und größere Kursausschläge, sobald der Handel wieder startet.


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