Immerhin: Die KPS AG konnte ihren Umsatz in den fünf Jahren mehr als verdoppeln und den Gewinn dabei verfünffachen. Und nachdem der Konzern aus Unterföhring bei München seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2013/14 um weitere 14,5 Prozent auf 111,1 Millionen Euro steigern konnte, gab es in den ersten neun Monaten 2014/15 nochmals einen Anstieg um 9,6 Prozent auf 90,0 Millionen Euro. Der operative Gewinn kletterte dabei um 12,6 Prozent auf 13,0 Millionen Euro.

Die für das Gesamtjahr in Aussicht gestellten 120 Millionen Euro beim Umsatz und 18,0 Millionen Euro beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern scheinen da gut erreichbar. Der IT-Dienstleister profitierte seit Jahren von starker Nachfrage der Kunden nach Transformationsberatung bei IT. Das Unternehmen hilft seinen Kunden beispielsweise verschiedene SAP-Systeme in einem Unternehmen etwa in verschiedenen Abteilungen auf ein einziges umzustellen. Der erhöhte Bedarf der Unternehmen nach solchen Beratungsleistungen liegt auch in der zunehmenden Digitalisierung wichtiger Prozesse in den Firmen.

In den letzten Jahren hat KPS dabei auch die Kunden- und Branchenbasis ausgeweitet. Zudem verfolgt KPS eine Internationalisierungsstrategie etwa mit der Gründung einer Tochter in Kopenhagen in Dänemark im vergangenen Jahr und dem verstärkten Fokus auf den skandinavischen Raum. Durch das rasante Wachstum der letzten Jahre sieht sich KPS inzwischen als einer der führenden Anbieter von Transformationsberatung und Prozessoptimierung in Deutschland und Europa.

Einziger Malus-Punkt trotz des starken Umsatzwachstums: Die Gewinnentwicklung bleibt seit dem letzten Geschäftsjahr hinter den steigenden Erlösen zurück. So stagnierte das Ergebnis je Aktie trotz des Anstiegs beim operativen Gewinn um ein Drittel auf 16,7 Millionen Euro im vergangenen Jahr bei 0,50 Euro. Das liegt allerdings an den inzwischen weitgehend abgebauten steuerlichen Verlustvorträgen aus früheren Jahren. Entsprechend dürfte sich die Gewinndynamik der letzten Jahre nicht mehr so rasant fortsetzen wie bisher. Im laufenden Jahr 2015/16 ist deshalb eher mit einem moderateren Ergebnisanstieg auf etwa 0,60 Euro je Aktie zu rechnen.

Allerdings: KPS ist trotz abgeschwächter Gewinnwachstumsraten mit einem 11er-KGV nicht teuer und die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15 dürfte zudem zwischen 4,0 bis 5,0 Prozent liegen. Mittelfristig hat KPS damit ohnehin noch Potential. Aber schon kurzfristig besteht Kursphantasie. Die Aktie des IT-Beraters zeigt nämlich seit Jahren ein klares Kursmuster: Seit fünf Jahren kletterte der Titel zuverlässig jeweils im Januar oder Februar nach oben. Das mag wohl mit überraschend starken Jahreszahlen oder Ausblicken für das jeweilige Jahr zusammenhängen. Anleger setzen deshalb auch jetzt wieder auf starke Ergebnisse in 2014/15 und einen vielversprechenden Ausblick für 2015/16. Die Präsentation der Zahlen ist am 29. Januar 2016.

ISIN: DE000A1A6V48

Gewinn je Aktie 16/17e: 0,65 €

KGV 2016e: 10,2

Eigenkapitalquote: 50,6 %

Eigenkapital/Aktie: 1,15 €

Dividende 14/15e/Rendite: 0,30 €/4,5 %

Kurs/Ziel/Stopp: 6,63/7,80/4,60 €