Anleger beobachteten unter anderem die brüchige Waffenruhe in der Ukraine und die Ausbreitung der Seuche Ebola sehr aufmerksam. Für Unruhe sorge auch das mögliche Eingreifen der Türkei in den Kampf gegen die IS-Miliz in Syrien und dem Irak, fügt Sonnenschein hinzu. In der alten Woche drückten die Unruhen in Hongkong und der erste Ebola-Fall in den USA den Dax rund drei Prozent ins Minus.

Für einen positiven Ausklang der Handelswoche und Gewinne an der Wall Street sorgten am Freitag Daten vom US-Arbeitsmarkt. Im September schufen Firmen 248.000 neue Jobs in den USA und damit deutlich mehr als von Ökonomen erwartet. Dies stütze die Einschätzung, dass die weltgrößte Volkswirtschaft weiter wachse, nicht aber so stark, dass die US-Notenbank die seit der Finanzkrise 2008 extrem niedrigen Zinsen rasch anheben werde, sagten Börsianer. Hinweise darauf, wann dies geschehen wird, erhoffen sich Anleger von der Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Ratssitzung am Mittwoch. Am selben Tag tritt die Führung der Bank von England (BoE) zusammen, um über die Geldpolitik zu diskutieren. Die Ergebnisse werden am Donnerstag veröffentlicht.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist dagegen auf dem entgegengesetzten Weg. Sie will mit milliardenschweren Geldspritzen der schwächelnden heimischen Konjunktur auf die Sprünge helfen. "Dabei muss sie aber darauf achten, den Bogen nicht zu überspannen", betont Aktienstratege Tobias Basse von der NordLB. Dies sei für Notenbank-Chef Mario Draghi ein kommunikatorischer Drahtseilakt. Aus diesem Grund werde die Analyse seiner jüngsten Aussagen bis in die neue Woche andauern, fügt Basse hinzu.

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BÖRSIANER - DEUTSCHE KONJUNKTUR HÄNGT WEITER DURCH

In Deutschland stehen am Montag die Zahlen zum Auftragseingang der Industrie und am Dienstag zur Industrieproduktion auf der Agenda. Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen sagt Rückgänge voraus. "Denn beide hatten im Juli von der vergleichsweise späten Lage der Sommerferien profitiert. Zusammen mit den weiter nach unten zeigenden Stimmungsindikatoren würde dies darauf deuten, dass die deutsche Wirtschaft wohl auch im dritten Quartal die teilweise immer noch hochgesteckten Erwartungen enttäuschen dürfte."

Auf Seite 3: STARTSCHUSS FÜR DIE US-BILANZSAISON

STARTSCHUSS FÜR DIE US-BILANZSAISON

Bei den Unternehmen richten sich die Blicke der Börsianer auf die andere Seite des Atlantik. Am Mittwoch gibt Alcoa Quartalsergebnisse bekannt. Die Zahlen des Aluminium-Herstellers gelten als Auftakt der US-Bilanzsaison. In Deutschland lassen sich Südzucker und deren Tochter CropEnergies am Donnerstag in die Bücher schauen.

Reuters