Was für ein tiefer Fall! Ende April rauschte die Aktie von KSB 20 Prozent nach unten, im August gab es ein weiteres Minus von 20 Prozent. Insgesamt hat der Pumpenhersteller seit Anfang 2018 fast die Hälfte an Wert verloren. Grund für die Kursrückschläge waren vorsorgliche Abschreibungen auf ein Altprojekt in Großbritannien und negative Währungs­effekte sowie Sonderabschreibungen wegen möglicher Wertminderungen im Anlagevermögen. Tatsächlich kam der Umsatz von KSB im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro kaum voran. Wegen der negativen Effekte insbesondere der Abschreibung in Großbritannien dürfte der Gewinn von 21,36 Euro je Aktie auf etwa zwölf Euro je Anteil gesunken sein.

Nachdem nun einige "Vorsorgen" getroffen wurden, dürfte es in diesem Jahr aber kräftig nach oben gehen. So steigerte der Hersteller von Pumpen beispielsweise für die Meerwasserentsalzung, die Lebensmittel- und Getränkeproduktion, die Kühlung von Windturbinen oder für den Berg­bau den Umsatz bereinigt um negative Währungseffekte im vergangenen Jahr immerhin um 5,8 Prozent. Zudem werden viele Aufträge, die im vergangenen Jahr an Land gezogen wurden, erst in diesem Jahr umsatzwirksam.

Sollte die Währungsseite mitspielen, ist 2019 nicht nur mit einem Umsatzanstieg auf über 2,3 Milliarden Euro zu rechnen, sondern auch mit einem Gewinnsprung auf geschätzt 27 Euro je Aktie. Mit einem KGV von zehn wäre KSB dann nur etwa halb so hoch bewertet wie oft in früheren Jahren. Dazu kommt: Die Aktie notiert aktuell rund 30 Prozent unter dem Eigenkapital von geschätzt rund 402 Euro je Anteil. Kurse in Höhe des Buchwerts könnten schon in diesem Jahr wieder drin sein.

Zehner-KGV und ein Discount zum Buchwert von 30 Prozent. Kurse um 400 Euro könnten bei KSB bald wieder drin sein.

ISIN: DE 000 629 203 0
Gew./Aktie 2020e: 28,50 €
KGV 2020/Dividende: 10,0/1,6 %
EK* je Aktie/KBV: 402,0 €/0,7
EK*-Quote: 36,8 %
Kurs/Ziel/Stopp: 286,0/395,0/194,0 €

*Eigenkapital, eigene Schätzungen.