Die Kursentwicklung der Aktie des Pumpenherstellers KSB lässt nichts Gutes erahnen. Der Titel hat 2018 mehr als 40 Prozent an Wert verloren und notiert nahe dem Niveau, das er nach dem Ausverkauf in der Finanzkrise vor zehn Jahren erreicht hatte.
Der Blick auf die Kurshistorie zeigt, dass diese Tiefpunkte kein Einzelfall sind. Schon zweimal in den vergangenen zehn Jahren sackte die Aktie auf ähnliche Niveaus ab. Und jedes Mal folgten spektakuläre Gegenreaktionen, bei denen risikobereite Anleger für ihren Mut fürstlich entlohnt wurden. Einmal ging es bis 600 Euro nach oben, einmal wurden Kurse von über 500 Euro erreicht. Und einiges spricht dafür, dass so ein Comeback auch dieses Mal gelingen kann.
Seit über 120 Jahren stellt KSB Pumpen her. Es gibt nur wenige deutsche Firmen mit einer so langen Tradition, die noch in ihrem ursprünglichen Geschäft tätig sind. Der Konzern gehört weltweit zu den führenden Anbietern. In einem kleineren Geschäftsbereich werden zudem Ventile und Armaturen hergestellt. Dieses Segment steht für rund 20 Prozent der Erlöse. Außerdem erbringt das Unternehmen Serviceleistungen und erstellt komplette hydraulische Systeme.

Hoher Gewinnhebel



Natürlich gibt es gute Gründe, warum sich die Aktie so schlecht geschlagen hat. Zum einen hatte KSB die Investoren Mitte 2018 mit einer Gewinnwarnung verschreckt. Abschreibungen auf Altprojekte sorgten für Sonderbelastungen. Das Ziel, den Gewinn 2018 deutlich zu verbessern, mussten die Frankenthaler kassieren. Zur Verunsicherung trug auch bei, dass weitere Berichtigungen, etwa im Zusammenhang mit Iran-Aufträgen, vorgenommen wurden. Offensichtlich will das Management belastungsfrei ins neue Jahr gehen.
Für 2019 hat man sich nämlich eine deutliche Ergebnisverbesserung vorgenommen. Kündigt sich in den kommenden Quartalen eine Margensteigerung an, dürfte die Aktie zu einer Gegenbewegung starten. Kaum ein deutsches Industrieunternehmen hat einen so hohen Kurshebel. Zählt man Vorzugs- und Stammaktien zusammen, erreicht KSB einen Börsenwert von 551 Millionen Euro. Der Jahresumsatz liegt bei 2,24 Milliarden Euro. Damit impliziert der aktuelle Kurs, dass die Pfälzer die Vorsteuermarge von zwei Prozent nicht übertreffen können. Das dürfte eine sehr pessimistische Annahme sein - 2017 etwa erreichte KSB fast fünf Prozent.
Kann der Pumpenspezialist zu diesem Niveau zurückkehren, wäre eine Verdopplung des Aktienkurses nicht überraschend. Das Kursrisiko ist indes überschaubar: Aktuell liegt die Bewertung lediglich bei 66 Prozent des Eigenkapitals.