Faktor-Investments gelten wissenschaftlich bewiesen als eine der langfristig zuverlässigsten Outperformance-Möglichkeiten. "Kurzfristig ist aufgrund der Zyklizität von Faktorprämien eine Unterperformance jedoch möglich, da Faktorprämien in verschiedenen Marktumfeldern unterschiedlich gut abschneiden", erklärt Vontobel Managerin Franziska Kurtz. Der Ende 2018 aufgelegte Fonds Vontobel Fund - Vescore Global Equity Multi-Factor Strategie wies gegenüber der Benchmark, dem MSCI World Index, im vergangenen und im laufenden Jahr eine leichte Unterperformance auf.

Dies ist für Kurtz aufgrund der beschriebenen Zyklizität von Faktorprämien und des derzeit schwierigen Umfelds für Faktorprämien nicht ungewöhnlich. "Zuletzt sind viele der anerkannten Faktoren unter Druck geraten. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich der Value-Faktor. Während Unternehmen mit einem hohen Substanzwert und einer entsprechend attraktiven Bewertung (Value-Titel) seit Längerem unterperformen, konnten Unternehmen, die sich durch ein hohes Wachstum auszeichnen (Growth-Titel), profitieren", erklärt die Expertin. Als Beispiel nennt sie die viel zitierten FAANG-Titel (Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google). "Sie schneiden auch im laufenden Jahr teilweise deutlich besser als der Markt ab."

Die Outperformance dieser großkapitalisierten Unternehmen führte laut Kurtz zu einer negativen relativen Rendite des Size-Faktors. "Gerade die Unterperformance von Value und Size, aber auch anderer Faktoren, über einige Monate/Jahre ist nicht ungewöhnlich. Wissenschaftliche Studien sowie unsere eigenen Untersuchungen zeigen allerdings, dass sich über einen langen Zeitraum bei der Investition in anerkannte Faktoren eine Überschussrendite erwirtschaften lässt, da es sich dabei um einen Art Risikoprämie handelt", ist die Expertin überzeugt. Kurtz erwartet, dass das Umfeld für Faktorprämien künftig wieder attraktiver wird und der Fonds langfristig eine annualisierte Outperformance von rund zwei Prozent gegenüber der Benchmark erzielt. Fazit: Das Konzept des Fonds stimmt und die Kosten sind überschaubar. Solange aber Growth-Aktien so beliebt sind, wird der Fonds nur ein Mitläufer sein.