"Es handelt sich bei diesem Stellenabbau um einen harten Einschnitt", sagte Arbeitsdirektor Rainier van Roessel am Donnerstag. Neue Wettbewerber, Überkapazitäten und fallende Preise im Markt für synthetischen Kautschuk hatten dem Chemieunternehmen zuletzt arg zugesetzt. Lanxess ist der weltgrößte Produzent von synthetischem Kautschuk für die Auto- und Reifenindustrie.

Der neue Vorstandschef Matthias Zachert, der im April das Ruder bei Lanxess übernahm, leitete bereits eine umfassende Neuausrichtung in die Wege. So wird die Zahl der Sparten verringert, auch im Vorstand gab es bereits Veränderungen. Alle Standorte werden überprüft. Zudem sondiert Lanxess inzwischen Allianzen für einzelne Geschäfte - unter seinem Vorgänger Axel Heitmann war das noch tabu. Zwei Insidern zufolge hatte Lanxess die US-Investmentbank Evercore engagiert, die dem Konzern beratend zur Seite stehen soll.

"Mit der Neuausrichtung schaffen wir die Grundlage dafür, dass Lanxess mittelfristig wieder nachhaltig wachsen kann", sagte Zachert. Lanxess will mit dem Stellenabbau ab Ende 2016 jährlich 150 Millionen Euro einsparen - 20 Millionen Euro sollen es bereits in diesem Jahr sein. Kosten soll er bis Ende 2016 insgesamt 150 Millionen Euro - davon etwa 100 Millionen Euro bereits in diesem Jahr.

Im dritten Quartal bauten die Kölner ihren um Sondereinflüsse bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) um 12,3 Prozent auf 210 Millionen Euro aus. Lanxess profitierte von einer höheren Auslastung seiner Anlagen und dem Wegfall von Abschreibungen auf Vorräte. Auch Einsparungen in der Verwaltung trugen dazu bei. Der Umsatz von Juli bis September lag mit 2,04 Milliarden Euro annähernd auf Vorjahresniveau. Der Überschuss hat sich hingegen auf 35 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Für das Gesamtjahr 2014 stellte Zachert wie bisher einen bereinigten operativen Gewinn von 780 bis 820 Millionen Euro in Aussicht nach rund 735 Millionen Euro im Vorjahr.

Reuters