Die Produkte der neuen Tochter werden für Materialschutz und für Konservierungs- und Desinfektionsmittel eingesetzt. Der Kaufpreis ist auf den ersten Blick happig. Lanxess zahlt das 13-Fache des Betriebsergebnisses. Lanxess-Chef Matthias Zachert rechnet allerdings damit, dass erhebliche Synergien möglich sind. So gehörte der gekaufte Bereich zu dem Paket, das IFF von Dupont übernommen hatte und das schnell weiterverkauft werden sollte. Während Corona hat sich das verzögert. Das hat ebenso wie Probleme in der Lieferkette die Erträge belastet. Einschließlich der Synergien zum Stammgeschäft glaubt Zachert, dass die Erträge der gekauften Einheit im Normalbetrieb um rund ein Drittel erhöht werden können. Damit würde sich der Kaufpreismultiplikator auf unter zehn reduzieren. Gelingt das, wäre der Deal angesichts des hochmargigen Geschäfts sogar als günstig einzustufen.

Auch strategisch hat das Geschäft seinen Reiz. Vor Jahren war Lanxess stark abhängig vom Kautschukgeschäft und von der Ölindustrie. Das Kautschukgeschäft wurde gut verkauft und zwei neue Kernsegmente aufgebaut. Durch die Übernahme baut das Unternehmen nun den Bereich konsumnahe Produkte zur größten Sparte aus. Lanxess wird sich nun vor allem auf die Eingliederung der gekauften Einheiten und die Entschuldung konzentrieren. In den kommenden Quartalen dürften sich die Kennzahlen des Konzerns deutlich verbessern. Im Kurs wird das noch nicht wirklich reflektiert.

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