Lanxess setzte, wie bereits Branchenprimus BASF, vor allem die schwache Nachfrage aus der Automobilindustrie zu. Rückenwind kam dagegen von positiven Währungseffekten, vor allem aus dem starken US-Dollar, die einen stärkeren Rückgang verhinderten. Zudem lief es im Geschäft mit Industriechemiekalien rund. "Unsere strategische Neuausrichtung und stabilere Aufstellung zahlen sich aus - gerade in diesen wirtschaftlich unsicheren Zeiten", sagte Vorstandschef Matthias Zachert, der das Unternehmen in den vergangenen Jahren umgebaut und sich vom schwächelnden Kautschukgeschäft getrennt hatte. Der Umsatz fiel um ein Prozent auf 1,810 Milliarden Euro.

Trotz der schwächeren Konjunktur und geopolitischer Risiken sieht Zachert den Konzern auf Kurs und bekräftigte die Jahresziele. Für 2019 rechnet er weiter mit einem bereinigten Betriebsgewinn zwischen 1,0 und 1,050 (Vorjahr: 1,016) Milliarden Euro. Im dritten Quartal dürfte das Ergebnis leicht schwächer und im vierten Quartal etwas besser als im Vorjahr ausfallen, prognostizierte er. Eine Erholung im Geschäft mit der Autoindustrie, der das Unternehmen etwa Hochleistungskunststoffe für leichtere Fahrzeuge anbietet, erwartet der Vorstand vorerst nicht. Im zweiten Quartal sei das Geschäft mit dieser für Lanxess wichtigen Kundengruppe ein "Desaster" gewesen und dürfte in den kommenden Quartalen bis womöglich in das Jahr 2020 hinein schwierig bleiben.

Ein schwaches Geschäft mit der Autobranche hatte bereits den Chemieriesen BASF schwer belastet. Der Ludwigshafener Konzern musste sich Anfang Juli unter anderem deshalb und auch wegen der anhaltenden Handelskonflikte von seinen Zielen für dieses Jahr verabschieden. Zachert hatte das zum Anlass genommen, die Prognosen von Lanxess bereits zum damaligen Zeitpunkt zu bekräftigen, um Investoren zu beruhigen.

Zum Wochenschluss gehörten die Papiere gleichwohl mit einem Kursverlust von mehr als sechs Prozent zu den größten Verlierern im Nebenwertindex MDax.

rtr