Mit einer Dividendenrendite von aktuell 3,3 Prozent (DAX) bzw. 3,8 Prozent (Euro STOXX 50, ungewichtet) auf Basis der Ausschüttungen für das Geschäftsjahr 2018 liegt die laufende Rendite von Aktien nach wie vor markant über den aktuellen Mini-Renditen von Bundesanleihen, aber auch klar oberhalb der von Euro-Staatsanleihen ordentlicher Bonität oder von Corporates mit Investmentgrade-Qualität.

Eine hohe Dividendenrendite genügt jedoch nicht als alleiniges Kriterium zur Selektion von Einzeltiteln. Wichtig ist vielmehr die Fähigkeit, hohe Dividenden auch nachhaltig ausschütten zu können. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat im hauseigenen Dividendenmodell daher als weitere Säule eine Reihe von Faktoren berücksichtigt, welche die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen auf den Prüfstand stellen.

Es beruht dabei auf einem Multi-Faktoren-Ansatz mit monatlicher Auswertung, bei dem die längerfristige Dividendenpolitik der Konzerne im Vordergrund steht. Es identifiziert Titel, die eine nachhaltig attraktive Ausschüttungsrendite bieten. Als Inputfaktoren für das Modell werden dabei sowohl historische Daten als auch Schätzungen für das laufende Geschäftsjahr verwendet. Insgesamt wird eine Historie von zehn Jahren betrachtet.

Das wichtigste Kriterium stellt die erwartete Dividendenrendite dar, die auf Basis des aktuellen Kurses und der von der LBBW prognostizierten Auszahlung für das Geschäftsjahr 2018 ermittelt wird. Dabei wertet das Modell Dividendensenkungen als Malus, während Erhöhungen mit Pluspunkten honoriert werden. Weitere Einflussfaktoren sind die durchschnittliche Dividendendeckung, das Wachstum beim Ergebnis je Aktie sowie die Schwankungen für den Gewinn je Aktie.

Für jeden Inputfaktor wird eine Reihenfolge in Bezug auf die Erfüllung des jeweiligen Kriteriums gebildet, wobei für die optimale Erfüllung 100 und im schlechtesten Falle 0 Scoring-Punkte vergeben werden. Die Punkte werden schließlich je nach Bedeutung der Inputfaktoren gewichtet und aggregiert.

Auf den nachfolgenden Seiten zeigen wir, welche Aktien beim Euro Stoxx 50 die Top-5 stellen. Die Dividendenrenditen dieser Titel bewegen sich dabei zwischen 5,93 Prozent und 6,69 Prozent.

Auf Seite 2: BNP Paribas





BNP Paribas (WKN: 887771)



Dividendenrendite 2018e 6,23 Prozent
Dividende für 2018e 3,15 Euro
Deckung 76 Punkte
Rendite 92 Punkte
Dividendensenkungen 66 Punkte
Dividendenerhöhungen 70 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie 14 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie 38 Punkte
Gesamt 74,9 Punkte


Auf Platz fünf ist in der September-Berechnung des LBBW-Dividendenmodells mit 74,9 Punkten die BNP Paribas zu finden. Punkten kann das französische Kreditinstitut vor allem mit der attraktiven Dividendenrendite. Der Rest ist oberer Durchschnitt, wobei die Ergebnisse bei den Gewinnschwankungen und dem Gewinnwachstum zu wünschen übrig lassen.

Laut den LBBW-Analysten hat die BNP in einem schwierigen Umfeld, geprägt durch Niedrigzinsen und einem verhaltenem Anleihehandel, zuletzt durchaus solide Zahlen vorgelegt. Neben dem breit diversifizierten Geschäftsmodell als wichtige Erfolgsgrundlage hätten hierzu fortgesetzte Sparmaßnahmen, ein erfreuliches Kreditvergabewachstum sowie eine verringerte Risikovorsorge beigetragen.

Während das Privatkundengeschäft im Niedrigzinsumfeld und in den gesättigten Märkten schwächele, sich aber auf dem gültigen Niveau zu stabilisieren scheine, entwickele sich die Sparte International Financial Services gut. Das Segment habe die Erlöse im zweiten Quartal um über 8 Prozent im Jahresvergleich steigern können. Die US-Tochter BancWest habe dabei von der guten Konjunktur profitiert, einer steigenden Kreditnachfrage und den höheren US-Zinsen. Die CIB Sparte habe hingegen beim Vorsteuergewinn im zweiten Quartal ein Minus von 26 Prozent verkraften müssen, allerdings ausgehend von einer sehr hohen Vergleichsbasis. Der Aktienhandel sei dabei erfreulich verlaufen.

Das harte Kernkapital Common Equity Tier 1 sei mit einer Rate von 11,5 Prozent nahezu unverändert geblieben, Die Mindestliquiditätsquote und die ungewichtete Eigenmittelquote lägen über den Mindestniveaus. BNP bleibe ansonsten weiterhin am gezielten Ausbau seiner Aktivitäten interessiert.

Zu den Stärkten zählt man das breit diversifizierte Geschäftsmodell mit stabilen Einnahmequellen, die Ertragsstärke und die somit ausreichend vorhandenen Kapazitäten zur internen Kapitalgenerierung sowie der Transformationsplan bis 2020, der die Kosten verringere und die BNP für das "digitales" Banking wappne.

Als Schwächen finden dagegen schwächelnde Erträge im Privatkundengeschäft, ein lahmender Handel mit Anleihen sowie ein signifikanter Refinanzierungsbedarf an den Kapitalmärkten Erwähnung. Hinzu kämen auch noch geopolitische Risiken in einigen Märkten (unter anderem Italien und Türkei).

Charttechnik





Bei BNP Paribas ist nüchtern zu konstatieren, dass sich der Kurs derzeit auf einem bereits im Jahr 2000 gültigen Niveau bewegt. Als nachhaltiger Kursgewinner hat sich der Titel folglich wahrlich nicht gerade entpuppt. Eine positivere Bestandsaufnahme verhindert die Tatsache, dass ein im Vorjahr bei 68,89 Euro markiertes Mehrjahreshoch nicht gehalten werden konnte. Seit Ende Januar hat sich sogar ein Abwärtstrend etabliert, der derzeit auch uneingeschränkt intakt ist.

Profil



BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs nach Bilanzsumme mit breit diversifizierten internationalen Aktivitäten, die sie in zwei Geschäftssparten unterteilt: Retail Banking & Services sowie Corporate & Institutional Banking (CIB). Das Retailbanking umfasst Domestic Markets (die Bankennetzwerke in Frankreich, Italien via BNL banca commerciale, Belgien und Luxemburg inkl. Spezialdienstleistungen) und International Financial Services (Personal Finance, Europe Mediterranean, die US-Retailbank Banc West, Versicherungen und Wealth / Asset Management).

Auf die Retail-Banking-Sparte entfallen 68 Prozent der Risikoaktiva, auf das CIB 28 Prozent sowie auf Sonstiges 4 Prozent. Geografisch sind die Risiken weltweit gestreut, jedoch werden knapp 80 Prozent der Aktiva in Europa gehalten. In Osteuropa ist BNP vor allem in Polen, und in der Türkei über die dortige Tochterbank TEB vertreten.

Auf Seite 3: ING Groep





ING Groep (WKN: A2ANV3)



Dividendenrendite 2018e 6,33 Prozent
Dividende für 2018e 0,69 Euro
Deckung 96 Punkte
Rendite 86 Punkte
Dividendensenkungen 66 Punkte
Dividendenerhöhungen 50 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie 28 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie 52 Punkte
Gesamt 74,9 Punkte


Den vierten Platz im aktuellen Dividendenmodell für den Euro STOXX 50 Index belegt die ING Groep. Die niederländische Bank kommt auf eine Gesamtpunktzahl von 75,0 Punkten und liegt damit nur hauchdünn vor der BNP. Gut sieht es hier neben der Dividendenrendite vor allem bei der Deckung der Ausschüttung aus. Schwach fällt dagegen die Note insbesondere beim Punkt Gewinnwachstum aus.

Die operative Entwicklung im ersten Halbjahr übertraf laut LBBW bei der ING die Erwartungen und fiel mit Blick auf Zinsergebnis und Kosten zufriedenstellend aus. Der Konzern verfüge über eine schlagkräftige Direktbankplattform, die für eine stabile Ertragsbasis und wachsende Kreditvolumen sorge und Wachstum außerhalb der angestammten Märkte unter Beibehaltung einer stabilen Zinsmarge ermögliche.

Dennoch machten auch ING die wachsenden regulatorischen Kosten und Investitionen in die digitale Transformation zu schaffen. Risiken im qualitativ sehr guten Kreditbuch bestünden vor allem durch Exposures in Russland und der Ukraine sowie zu den Sektoren Öl & Gas bzw. Shipping.

Die ING-Aktie habe in diesem Jahr bisher eine im Branchenvergleich etwas schwächere Entwicklung gezeigt, was aus Sicht der LBBW durch Rechtsrisiken, für die noch keine Rückstellungen gebildet wurden und mit Kapital- bzw. Portfolioumbau-Bedarf zu erklären ist.

Zwar befinde sich die Kapitalausstattung deutlich über den regulatorischen Anforderungen, mit Blick auf das Managementziel 2020 und die Auswirkungen von Basel IV rechne man allerdings damit, dass Gewinnthesaurierungen nötig sein werden, welche die Dividendenausschüttungen limitieren könnten. Allerdings rechnet man für 2018 mit einer Zahlung von 0,60 Euro je Aktie, was zwei Cent mehr wären als für 2017 und für 2019 sollen die Anleger den Schätzungen zufolge dann sogar 0,72 Euro erhalten.

Bei für 2018 und 2019 erwarteten Gewinnen je Aktie von 1,31 Euro bzw. von 1,41 Euro ergeben sich geschätzte KGVs von 8,32 bzw. von 7,73. Das Anlageurteil beträgt Halten und das Kursziel 14,00 Euro, wobei diese Vorgabe nach der Vorlage der Halbjahreszahlen von zuvor 16,00 Euro gesenkt worden war.

Charttechnik





Der Aktienkurs der ING notiert deutlich entfernt vom Rekordhoch von 33,77 Euro aus dem Jahr 2001. Der Titel erwiese sich in den vergangenen 20 Jahren häufig als volatil, wobei eine in den beiden Vorjahren eingelegte Aufwärtsbewegung in diesem Jahr wieder von einer Abwärtsbewegung abgelöst worden ist. Frisch markierte Jahrestiefs sprechen charttechnisch zunächst weiter gegen den Wert.

Profil



Die ING Groep N.V. ist gemessen an der Bilanzsumme die größte Bank der Niederlande und profitiert von ihrem starken Hypothekenkredit-und Einlagengeschäft. Neben dem großen Privat-und Unternehmenskundenkreis in Benelux, verfügt die ING mit der ING Direct auch über einen starken Direktbankenarm, der in den Märkten Australien, Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien aktiv ist.

ING berichtet im Retailsegment in den Subsegmenten Netherlands, Belgium, Germany sowie Other. Der zweite große Bereich Wholesale Banking ist in die Subsegmente Industry Lending, Gene-ral Lending & Transaction Services, Financial Markets und Bank Treasury & Other geglie-dert. Das kleinste Segment ist Corporate Line Banking. Mittlerweile konzentriert sich der Konzern ausschließlich auf das Bankgeschäft. Im November 2016 gab ING bekannt, dass die Holding ING Groep N.V. zukünftig die oberste Abwicklungseinheit darstellt.

Auf Seite 4: Société Générale





Société Générale (WKN: 873403)



Dividendenrendite 2018e 6,31 Prozent
Dividende für 2018e 2,22 Euro
Deckung 74 Punkte
Rendite 90 Punkte
Dividendensenkungen 33 Punkte
Dividendenerhöhungen 70 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie 94 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie 26 Punkte
Gesamt 74,9 Punkte


Auf dem dritten Platz im LBBW-Dividenden-Scoring-Modell der nachhaltigen Dividendenzahler aus dem Euro Stoxx 50 Index ist im September die Société Générale zu finden. Zu verdanken ist das vor allem guten Ergebnissen in den Kategorien Dividendenrendite und Gewinnwachstum. Eher schwach sind dagegen die Resultate bei den Gewinnschwankungen und den Dividendensenkungen.

Wie es von Seiten der LBBW zur Société Générale heißt, habe das französische Kreditinstitut erfreuliche Halbjahresergebnisse präsentiert. Die Strafzahlungen in den USA und Frankreich zur Beilegung der Streitigkeiten um Zinssatzmanipulationen sowie Verstöße gegen Antikorruptionsregeln bei Libyen-Geschäften seien gut verdaut worden.

Positiv zu werten seien zudem der weitere Abbau der notleidenden Kredite, das gute Wachstum im internationalen Retailgeschäft sowie die zuletzt im zweiten Quartal besser gelaufenen Aktivitäten im Investmentbanking zu werten. Dies treffe besonders auf das Advisory und Finanzierungsgeschäft zu.

Die Kapitalausstattung sei ordentlich, das Institut gibt selber eine Verlustabsorptionsfähigkeit-Ratio von 21,9 Prozent bei den risikogewichteten Assets per Juni 2018 an. Ceteris paribus werde durch Assetverkäufe/Umstrukturierungen für 2018/2019 eine um 15 Basispunkte steigende CET1 Ratio erwartet.

Allerdings gebe es auch Schattenseiten. So leide die heimische Retailsparte trotz guten Kreditvergabewachstums unter dem Niedrigzinsniveau, ferner sei die Cost-Income Ratio dort mit 70 Prozent durchaus verbesserungswürdig.

Eine zusätzliche Risikovorsorge von 200 Millionen Euro für Rechtsstreitigkeiten sorge zudem für Stirnrunzeln. Weiterhin besitze die Bank wegen der ausgeprägten Kapitalmarktaktivitäten ein relativ volatiles Geschäftsmodell.

Charttechnik





Ob der Aktienkurs der Société Générale jemals wieder sein Rekordhoch von 140,56 Euro aus dem Jahr 2007 erreicht, steht in den Sternen. Momentan ist daran jedenfalls nicht zu denken. Denn wie so viele andere Bankaktien aus Europa steht auch bei diesem Branchenvertreter die Notiz unter Druck. In diesem Jahr hat sich ein Abwärtstrend entfaltet, der unverändert intakt ist.

Profil



Société Générale (SG) ist Frankreichs drittgrößte Bank nach Bilanzsumme und global systemrelevant. Die geografisch breit gestreuten Aktivitäten werden in drei Kerngeschäftsfelder unterteilt: (1) Retail Banking Frankreich, (2) International Retail Banking & Financial Services, darin enthalten sind die Tochterbanken in Osteuropa (vor allem Tschechien und Rumänien), die Vertretungen in mehreren Ländern Afrikas sowie Versicherungen und andere Finanzdienstleistungen für Unternehmen (Leasing, Absatzfinanzierung) und (3) Global Banking & Investor Solutions. Darin stecken das Investment Banking, Advisory und das Asset & Wealth-Management.

Das Gros der Risiken entfällt auf Frankreich (44 Prozent), auf Europa 33 Prozent (10 Prozent CESEE) sowie Nordamerika mit 13 Prozent. Knapp 50 Prozent zum Nettoergebnis tragen die internationalen Retailaktivitäten bei, der Rest entfällt in etwa hälftig auf die anderen Sparten.

Auf Seite 5: AXA





AXA (WKN: 855705)



Dividendenrendite 2018e 5,93 Prozent
Dividende für 2018e 1,30 Euro
Deckung 70 Punkte
Rendite 84 Punkte
Dividendensenkungen 100 Punkte
Dividendenerhöhungen 90 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie 28 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie 74 Punkte
Gesamt 79,2 Punkte


Auf Platz zwei statt wie noch zuletzt auf Platz eins rangiert in der aktuellen Dividenden-Scoring-Rangliste der LBBW der französische Versicherungskonzern AXA. Der Titel kommt momentan auf 79,2 Punkte, wobei man beim Punkt Dividendensenkungen die vollen 100 Punkte einheimsen könnte und auch bei den Dividendenerhöhungen mit 90 Zählern die Ausbeute stimmte. Nachholbedarf gibt es beim relativ schlecht benoteten Einflussfaktor Gewinnwachstum.

Die Halbjahresergebnisse von AXA seien in Summe erfreulich aus, so die LBBW-Analysten. Die Erträge seien gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 zwar um ein Prozent auf 53,6 Mrd. EUR zurückgegangen. Um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte etc. bereinigt, habe sich jedoch ein Zuwachs um drei Prozent ergeben.

Aufgrund von Einmaleffekten sei der Nettogewinn um 14 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro gesunken, der operative Gewinn sei aber um 9 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro geklettert und habe somit die Markterwartungen übertroffen.

Die aufsichtsrechtliche Kapitalausstattung (Solvency-II-Quote) des Konzerns habe im zweiten Quartal unter anderem durch das Teil-IPO des US-Lebengeschäfts erneut einen deutlichen Sprung (von 221 Prozent auf 233 Prozent) gemacht. Durch den angekündigten Verkauf des europäischen Geschäfts mit flexiblen Lebensversicherungen (Variable Annuities) für 1,2 Milliarden Euro kämen weitere zwei Prozentpunkte hinzu.

Nachdem die Börsenbewertung von AXA hinsichtlich Gewinne und Substanzwert auch nach dem XL-Kauf noch günstiger als die der europäischen Konkurrenz sein dürfte und man die Aussichten für den Gesamtkonzern positiv beurteilt, rät die LBBW bei einem Kursziel von 27,50 Euro weiter zum Kauf.

Zu beachten sei allerdings, dass AXA Staatsanleihen aus Euro-Peripheriestaaten in Höhe von knapp 40 Milliarden Euro (brutto) hält, die zu mehr als der Hälfte aus Italien stammen. Vor allem aber weise der Konzern bislang noch eine starke Abhängigkeit vom Aktienmarkt auf, was unter anderem mit dem hohen Anteil und dem verkauften Mix an Lebensversicherungsverträgen zusammenhänge.

Beim Gewinn je Aktie rechnet man bei geschätzten 2,53 und 2,60 Euro für 2018 und 2019 weitgehend mit Stagnation, da der Wert im Vorjahr 2,59 Euro je Anteilsschein betrug. Bei der Dividende geht man aber im Vergleich zu den zuletzt gezahlten 1,26 Euro für das laufende und das kommende Geschäftsjahr dennoch von leichten Erhöhungen auf 1,30 Euro und 1,35 Euro je Aktie aus

Charttechnik





Echte Langfrist-Anleger hatten mit den Aktien von AXA nicht wirklich viel Spaß. Schließlich kostet der Titel heutzutage nur so viel wie bereits im ersten Quartal 1998. Auch seit dem ersten Quartal 2015 ist unter dem Strich letztlich eine Seitwärtsbewegung zu konstatieren und erst bei einem Ausbruch darauf nach oben oder nach unten werden die Karten charttechnisch neu gemischt. Doch das ist derzeit noch nicht in Sicht.

Profil



AXA ist ein weltweit tätiger Versicherungskonzern mit 105 Millionen Kunden und rund 160.000 Mitarbeitern in 62 Ländern. Fast zwei Drittel der Prämieneinnahmen des Konzerns stammen bislang aus dem Lebensversicherungsgeschäft und rund ein Drittel aus der Schaden- und Unfallversicherung.

Die geografischen Schwerpunkte des Unternehmens liegen in Frankreich (24 Prozent), Deutschland (11 Prozent) und den USA (14 Prozent). Durch die Drittgelder von AXA Investment Managers und der börsennotierten US-Tochter AllianceBernstein zählt der Konzern mit insgesamt 1,2 Billionen Euro Assets under Management auch zu den größten Vermögensverwaltern der Welt.

Auf Seite 6: Daimler





Daimler (WKN: 710000)



Dividendenrendite 2018e 6,69 Prozent
Dividende für 2018e 3,65 Euro
Deckung 88 Punkte
Rendite 96 Punkte
Dividendensenkungen 66 Punkte
Dividendenerhöhungen 60 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie 72 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie 48 Punkte
Gesamt 82,8 Punkte


Im Top-5-Portfolio für den Euro Stoxx 50 hat Daimler wieder die Pole-Position übernommen und den zuvor besprochenen Versicherungsriesen AXA auf Rang zwei verdrängt. Die Gesamtpunktzahl beträgt in diesem Fall 82,8. Die volle Punktzahl kann Daimler bei keinem Bewertungsfaktor verbuchen, aber hohe 96 Zähler für die Dividendenrendite. Ansonsten ist die Spitzenposition fehlenden Ausreißern nach unten bei den anderen Kriterien zu verdanken.

Von Seiten der LBBW-Analysten heißt es zu Daimler, die Zahlen für das zweite Quartal seien mit einem Umsatz von 40,8 Milliarden Euro (-1,1 Prozent und einen EBIT von 2,6 Milliarden Euro (-29,5 Prozent; weitgehend wie erwartet ausgefallen. Trotz eines Brandes bei einem US-Zulieferer, negativer Effekte aus der Veränderung chinesischer Zölle, Währungsbelastungen und Zusatzkosten für die Abgasnorm WLTP habe Mercedes-Benz Cars ein EBIT von 1,9 Milliarden Euro erreicht.

Die Marge von Daimler Trucks habe aufgrund höherer Rohstoffkosten, Wechselkurseffekten sowie Engpässen in der Zulieferkette bei 5,9 Prozent (Vorjahr 6,1 Prozent) gelegen. Bei Mercedes-Benz Vans (Marge 4,3 Prozent vs. 10,5 Prozent) hätten Rückrufe bei Dieselfahrzeugen und der Sprinter-Modellwechsel belastet. Das EBIT von Daimler Financial Services von 66 Millionen Euro (-87,4 Prozent) wiederum sei von der Einigung bei Toll Collect (418 Millionen Euro) belastet worden.

Der im Juni revidierte Ergebnisausblick für 2018 sei bestätigt worden. So solle das Konzern-EBIT leicht unter Vorjahr ausfallen. Dies schließe Belastungen durch die eingeschränkte Verfügbarkeit von Fahrzeugen im dritten Quartal aufgrund fehlender WLTP-Zertifizierungen ein, welche im vierten Quartal teilweise aufgeholt werden sollen.

Der Aufsichtsrat von Daimler habe der Neuaufstellung des Konzerns zugestimmt. Unter dem Dach der Daimler AG werden demnach die drei rechtlich selbständige Einheiten Mercedes-Benz AG, Daimler Truck AG und Daimler Mobility AG angesiedelt sein. Eine Genehmigung durch die Hauptversammlung im Mai 2019 stehe aber noch aus. Mit der neuen Aufstellung sehe sich Daimler besser gerüstet, um in den Divisionen flexibler agieren zu können, etwa mit Kooperationen oder Beteiligungen.

Die LBBW hat nach der Ergebnisvorlage die Schätzungen unverändert gelassen. Das heißt, beim Gewinn je Aktie rechnet man für 2018 mit 8,64 Euro und für 2019 mit 9,34 Euro, nach 9,84 Euro im Jahr 2017. Auf Basis eines modifizierten Berechnungsmodells der Summe aller Einzelteile ermittelt man einen fairen Wert der Daimler-Aktie von rund 73 Euro. Mit diesem unveränderten Kursziel bleibe die Aktie attraktiv bewertet. Die Dividende wird für das laufende Geschäftsjahr bei unveränderten 3,65 Euro je Aktie gesehen und für 2019 bei 3,75 Euro.

Als größte Risiken sehen die Analysten 1) hohe Strafzahlungen im Rahmen möglicher Abgasmanipulationen oder 2) im Rahmen der bestehenden Kartellvorwürfe sowie 3) eine Eskalation des internationalen Handelsstreites.

Charttechnik



Bei einem aktuellen Kursniveau wie im Jahr 1997 stimmt bei Daimler weder die langfristige Performance-Bilanz noch die kurzfristige charttechnische Ausgangslage. Denn wie bei vielen anderen deutschen Standardwerten hat sich in diesem Jahr auch bei diesem Titel ein Abwärtstrend entwickelt. Sehr wichtig ist es nun, zumindest nicht unter das Zwischentief auf dem Jahr 2016 bei 51,97 Euro zu rutschen. Denn sonst würde sich das ohnehin angeknackste Chartbild noch einmal verschlechtern.

Profil

Daimler ist ein führender Hersteller von Premium-Personenwagen und der weltweit größte Nutzfahrzeughersteller. Die Pkw umfassen die Marken Mercedes-Benz, Mercedes AMG, Mercedes-Benz McLaren und Maybach sowie die Kleinwagenmarke smart. Bei den Lkw sind dies die Marken Mercedes-Benz, Freightliner, Western Star, Thomas Built Buses und Mitsubishi Fuso.

Ebenfalls produziert werden Transporter der Marke Mercedes-Benz und Busse der Marken Mercedes-Benz, Setra und Orion. Finanzierungsund Leasingkonzepte für Händler und Endkunden gehören ebenso zum Leistungsportfolio. Darüber hinaus hält der Konzern Beteiligungen an Kamaz sowie Renault und Nissan.