In diesem Jahr dürften ESG-Ansätze endgültig ihren Durchbruch haben. Denn derzeit bemühen sich fast alle Anbieter, ESG ganz oben auf die Agenda zu setzen. Dazu gehört auch Legal & General Investment Management (LGIM). Sie sind mit rund 1,3 Billionen Euro verwaltetem Vermögen einer der größten europäischen Fondshäuser und größter Indexfondsmanager außerhalb der USA. Der neue L & G Europe Equity (Responsible Exclusions) UCITS ETF wird von einem Nachhaltigkeitsgremium beraten. Darin sitzen zwei schwedische Experten, die maßgeblich an der Entwicklung der ESG-Grundsätze beim schwedischen Pensionsfonds verantwortlich waren. Der ETF setzt einerseits auf Ausschlusskriterien. Tabak, Waffen, Kohle (über 25 Prozent der Einnahmen), Unternehmen, die langfristig ihre Erträge aus fossilen Energieträgern erzielen und die zehn Unternehmen mit dem höchsten CO2-Ausstoß werden nicht in den Index aufgenommen. Dazu zählen etwa Agreko, HeidelbergCement, LafargeHolcim, Evraz, K + S oder auch Voestalpine. Andererseits analysiert das Gremium Unternehmen, um herauszufinden, welche sich unverantwortlich verhalten und erhöhte Risiken aufweisen. Auf die schwarze Liste gesetzt wurden etwa Atlantia, die beim Einsturz der Autobahnbrücke in Genua verwickelt war oder auch Novartis, wiederholt mit Bestechungs- und Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Auch VW ist aufgrund des Dieselsskandals ausgeschlossen. Obwohl es sich um ein passives Vehikel handelt, geht LGIM aktivistisch vor. Unternehmen, an denen die ETFs Anteile halten und die auf der Watchlist stehen, sollen aktiv hinsichtlich ihrer Corporate Governance angesprochen werden. Etwa 560 Titel aus dem Stoxx 600 schaffen es in den ETF. Gewichtet werden sie wie üblich anhand der Freefloat-Marktkapitalisierung. Quartalsweise wird der Index neu gewichtet.

Fazit: Interessanter Index, der aufgrund des Gremiums ein Alleinstellungsmerkmal hat.