Der 62-Jährige hat einen langen Atem und scheut sich nicht, gegen den Trend zu investieren. Ein Beispiel ist die Aktie von Liberty Global (WKN: A1W 0FN). Der Wert entwickelt sich seit Jahren schwach. Der Discount nimmt aber wohl zum inneren Wert zu. Denn Klarman baute seine Position kontinuierlich aus. Zuletzt kaufte er im vierten Quartal 8,3 Millionen Aktien, die Position wurde um gut ein Fünftel erhöht. Der Wert ist mit einem Anteil von mehr als 13 Prozent größte Position in seinem Aktienportfolio. Liberty Global ist ein multinationaler Kabelnetz- und Breitbandanbieter. Spannend ist vor allem, dass der Konzern seine Geschäftsbereiche gestrafft hat. Die Aktivitäten in Deutschland, Ungarn, Rumänien und Tschechien wurden für 21 Milliarden Dollar an Vodafone verkauft. Damit sinkt die Nettoverschuldung deutlich. Davon ausgehend gibt es einige Hebel für höhere Kurse. Zum einen erwirtschaftet Liberty einen freien Cashflow von rund einer Milliarde Dollar. Darin sind schon alle Investitionen verarbeitet. Mit den Mitteln können Aktien zurückgekauft werden. Angesichts dessen ist der Börsenwert von zwölf Milliarden Euro nicht hoch. Zum anderen könnte sich Liberty noch von der Schweizer Tochter trennen. Das würde einige Milliarden zusätzlich einbringen, die weitere Aktienrückkäufe anstoßen könnten. In den verbleibenden Märkten, vor allem in Großbritannien, hat das moderne Glasfasernetz gerade beim Aufbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes einen strategischen Wert, der nach Ansicht von Klarman im Aktienkurs nicht berücksichtigt wird.