Im April sollen 18 000 Anleger von elf Geschlossenen Schiffsfonds des börsennotierten Initiators Lloyd Fonds über die Einbringung ihrer Schiffe in diese AG abstimmen. Im Gegenzug sollen sie Aktionäre werden.

Der Eigenkapitalwert der Schifffahrtsgesellschaften beträgt laut Gutachten 162 Millionen Euro. 79 683,716 neue Aktien zu einem Preis von je 3,54 Euro sollen ausgegeben und spätestens im Sommer 2015 an der Börse gelistet werden. Mit dieser Offerte an Anleger, die mit ihren Beteiligungen teilweise finanziellen Schiffbruch erlitten haben, will der Anbieter laut eigenen Angaben "das Ausfallrisiko und ein damit verbundenes Risiko eines von der jeweils finanzierenden Bank erzwungenen kurzfristigen Notverkaufs von Schiffen vermindern". Außerdem würden unter anderem Kosten für Management und Treuhänder entfallen. Über die Börse will sich Lloyd frisches Geld für neue Schiffe besorgen. "Unser Vorhaben zielt auf eine starke Allianz zwischen den Aktionären und den Anlegern ab", sagt Vorstandschef Torsten Teichert. Man wolle Stabilität, Werterhalt und Transparenz, aber auch eine positive Renditeerwartung schaffen. Ob die Mehrheit der Fondsanleger das Angebot annimmt, ist aber fraglich - ebenso, ob die bisherigen Fondsanleger künftig als Neuaktionäre von der Flottenfinanzierung über die Börse genauso profitieren wie die Altaktionäre. Bisher war es für den Börsenkurs von Lloyd Fonds als Emissionshaus entscheidend, dass Fonds bei Anlegern platziert wurden. Ob die sich rentierten, interessierte nicht.

MHS