Die Kosten pro Sitzkilometer sanken im abgelaufenen Quartal um 3,4 Prozent, die Stückerlöse - der Umsatz pro Sitzkilometer - kletterten zugleich um 1,8 Prozent. Im zweiten Halbjahr sollen die Kosten, aber auch die Ticketpreise sinken.

Die Lufthansa hatte Eckdaten zu den Halbjahreszahlen bereits Mitte Juli bekanntgegeben. Nach einer knappen Verdoppelung des bereinigten Betriebsgewinns auf 1,04 Milliarden Euro im Halbjahr erhöhte der Vorstand die Gewinnprognose für 2017. Die Kranich-Linie rechnet nicht länger mit weniger Gewinn, sondern mit einem Anstieg gegenüber dem Vorjahresgewinn von 1,75 Milliarden Euro. Und das, obwohl die Airline mit sinkenden Stückerlösen im zweiten Halbjahr rechnet. Im wichtigen dritten Quartal sollen sie jedoch stabil bleiben.

Zum Wachstum trägt das erstmalige Einrechnen der Tochter Brussels Airlines bei. Auch schwarze Zahlen bei der Billigfluglinie Eurowings und im Frachtgeschäft sollen den Gewinn treiben. Im Warentransport unterstützen geringere Kapazitäten und der wachsende Internethandel das Wachstum.

Die Erlöse stiegen zuletzt vor allem in Nordamerika und Asien. Der Umsatz stieg im Quartal um knapp 13 Prozent auf 9,26 Milliarden Euro. Entlastend wirken niedrigere Treibstoffkosten, die um 100 Millionen Euro auf 4,8 Milliarden Euro im Gesamtjahr sinken sollen. Von Reuters befragte Analysten rechnen mit einem bereinigten Ebit von 2,14 Milliarden Euro in diesem Jahr. Auch andere europäische Airlines schraubten ihre Gewinnerwartungen wegen hoher Buchungszahlen im Sommer nach oben, so etwa die British-Airways-Gesellschaft IAG, Easyjet und Wizz Air. Lufthansa-Aktien notierten vorbörslich gut zwei Prozent höher.

rtr