Das waren 10 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Europas größter Billigflieger Ryanair, der der Lufthansa den Spitzenplatz 2016 vorübergehend abgejagt hatte, blieb mit gut 139 Millionen Fluggästen dahinter zurück.

Alle Airlines des Lufthansa-Konzerns legten 2018 zu. Dabei blieben auch weniger Sitzplätze in den Maschinen leer. Die Auslastung verbesserte sich um 0,5 Prozentpunkte auf den neuen Höchstwert von 81,4 Prozent.

Im Frachtgeschäft war die Entwicklung schwieriger. Dank eines vergrößerten Flugangebots stieg die Verkehrsleistung zwar um 0,8 Prozent auf 10,9 Milliarden Tonnenkilometer. Die Auslastung der Frachträume verschlechterte sich jedoch um 2,3 Prozentpunkte auf 66,4 Prozent.

Im August 2017 hatte die damals zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin Insolvenz angemeldet. Ende Oktober 2017 absolvierte sie ihren letzten Flug, ihre österreichische Tochter Niki flog noch bis Mitte Dezember weiter. Die Lufthansa konnte sich vor Nachfrage nach Flugtickets in dieser Zeit kaum retten, die Ticketpreise zogen vor allem auf innerdeutschen Strecken stark an. Später übernahm die Lufthansa-Tochter Eurowings 77 Flugzeuge und viele Mitarbeiter von Air Berlin.

Konkurrent Ryanair, der sich lange Zeit gegen Gewerkschaften gesperrt hatte, wurde 2018 dagegen durch eine europaweite Streikwelle belastet. Flugausfälle waren die Folge, das Passagierwachstum fiel geringer aus als erhofft. Positiv wirkte sich die Übernahme des österreichischen Ferienfliegers Laudamotion aus. Die irische Fluggesellschaft hält seit Ende August die Mehrheit an der Nachfolge-Airline der früheren Air-Berlin-Tochter Niki.

Die British-Airways-Mutter IAG sowie die französisch-niederländische Air France-KLM blieben bei den Passagierzahlen 2018 deutlich hinter Lufthansa und Ryanair zurück. Der IAG-Konzern, zu dem auch die Fluglinien Iberia, Vueling, Aer Lingus gehören, kam auf 112,9 Millionen Fluggäste (plus 7,7 Prozent). Die Auslastung verbesserte sich um 0,7 Prozentpunkte auf 83,3 Prozent.

Air France-KLM beförderte 101,4 Millionen Fluggäste (plus 2,8 Prozent). Die Auslastung der Maschinen der Konzernfluglinien Air France, KLM, Hop! und Transavia verbesserte sich um 0,7 Prozentpunkte auf 87,9 Prozent.

dpa-AFX