Die Flugzeugführer wollen die Arbeit auf der Kurzstrecke der Lufthansa ab Mitternacht für den gesamten Dienstag niederlegen. Am Mittwoch folgt dann ein 24 Stunden langer Streik auf Kurz- und Langstrecke. Allerdings versucht der Konzern, den Ausstand mit einer Eilklage vor dem Münchner Arbeitsgericht juristisch stoppen. Üblicherweise fällt eine solche Entscheidung noch am selben Tag. Mit einem ähnlichen Vorstoß scheiterte die Lufthansa aber vorige Woche in Frankfurt. Einen Ausstand vor 14 Monaten stoppte wurde allerdings von einem Arbeitsrichter gestoppt.

Die Lufthansa ist nach Aussagen der Piloten-Gewerkschaft Cockpit mit ihrer Eilklage vor dem Arbeitsgericht München abgeblitzt. Das Gericht habe den Antrag auf Einstweilige Verfügung gegen den Ausstand in erster Instanz abgewiesen, sagte ein Cockpit-Sprecher am Montag zu Reuters. Eine mündliche Verhandlungen habe es nicht gegeben. Ob die Lufthansa in Berufung geht, war zunächst nicht zu erfahren.

Vorige Woche hatte die Piloten die Arbeit bereits von Mittwoch bis Samstag niedergelegt. Rund 350.000 Passagiere verpassten ihren Flug. Inklusive der beiden anstehenden Tage könnte die Zahl auf über eine halbe Millionen steigen.

Die Gewerkschaft kündigt ihre Streiks in der Regel mindestens 24 Stunden vorab an. Cockpit fordert für die 5400 Piloten 3,7 Prozent mehr im Jahr - einschließlich Nachzahlungen für vier Jahre. Die Lufthansa bietet 0,7 Prozent über eine Laufzeit von gut sechs Jahren. Darüber hinaus geht es in dem Clinch auch um die Alters- und Vorruhestandsversorgung der Flugzeugführer und den Ausbau des konzerneigenen Billigfliegers Eurowings. Die Fronten sind dabei vollkommen verhärtet: Auch ein Treffen von Cockpit mit Lufthansa-Vorständen am Sonntag brachte keine Einigung.

rtr