Ausgangssituation und Signal



Es waren grandiose Geschäftszahlen, welches die LVMH am Montag präsentiert hat. Dies war von Anlegern offenbar erwartet worden; denn zu Wochenbeginn beendeten die Titel kaum verändert den Handelstag bei 673 Euro (-0,1%). Dafür aber kam es bereits in der Vorwoche zu Kursgewinnen von 3,8 Prozent. Die vorletzte Kerze im Wochenchart mit ihrem relativ großen, weißen Kerzenkörper berichtet noch heute von der hohen Nachfrage nach den Titeln. Am Dienstag gehen die Notierungen von LVMH gut behauptet in den Handel und liegen zur Eröffnung bei 674,90 Euro (+0,3%).

Im kurzfristigen Bereich zeigt sich die nahezu horizontal verlaufende 21-Tagelinie (grüne Linie) bei knapp 661 Euro als sanfte Unterstützung. Dieser gleitende Durchschnitt verstärkt damit die horizontale Kurslinie um 659 Euro in ihrer Eigenschaft als Schlüsselmarke nach unten. Zum Verständnis: Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Der fallende Verlauf der vorausgehenden Handelstage wurde gestoppt - der kurzfristige Abwärtstrend könnte damit beendet sein. Diese Mutmaßung wird durch eine Doppelboden-Formation unterstützt, dies sich Anfang/Mitte Juli ausgebildet hat (grün markiert im Tageschart).

Zum Hintergrund: LVMH, der internationale Branchenführer der Luxusgüterindustrie mit Sitz in Frankreich, hat im ersten Halbjahr 2021 sowohl operativ als auch unter dem Strich kräftig verdient und auch seinen Umsatz deutlich gesteigert.


Die Charts im Detail



Doch trotz der jüngst kräftigen Aufwärtsbewegungen gelten die Titel von LVMH im kurzfristigen Bereich noch keinesfalls als überkauft. Denn der prozentuale Abstand zwischen 21-Tagelinie und Aktienkurs beträgt gerade einmal 1,8 Prozent. Von einer Übertreibung kann damit, rückblickend betrachtet, nicht gesprochen werden (siehe Kurve unterhalb des Tagescharts). Damit ruhen die aktuellen Kursbewegungen auf einem charttechnisch relativ gesunden Fundament.

Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Blick auf den Wochenchart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes. Denn beim Wochenchart basiert die Betrachtungsweise auf wöchentlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten einer Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.

Im Wochenchart (Chart 2) zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Wochenchart entspricht sie der 40-Wochenlinie; im Monatschart in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem steigenden Verlauf spricht sie grundsätzlich von einem intakten, ansteigendem Trendverhalten in der mittelfristigen Zeitbetrachtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 557,43 Euro. Eine LVMH-Aktie kostet derzeit also mehr als im Durchschnitt der vergangenen 200-Handelstage - ein Zeichen von Stärke. Gleichzeitig dient dieser gleitende Durchschnitt den Kursen als Unterstützung im Falle etwaiger größerer Kursverwerfungen.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Die LVMH-Aktie schickt sich an, eine Trendwende nach oben zu vollziehen. Ein kurzzeitig ausgebildeter Abwärtstrendkanal (blau schraffiert im Wochenchart) wurde nach oben hin verlassen - ein positives Zeichen. Nun gilt es, den nächsten Widerstand um 677,50 Euro nach oben zu überwinden. Das nachfolgende Kursziel sähen wir anschließend im Bereich des bisherigen Allzeithochs bei 699 Euro. Ein nachfolgender Break out wäre ein starkes Kaufsignal.



Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 699,00
Oberes Ziel 1 677,50
Unteres Ziel 1 632,20
Unteres Ziel 2 601,10


Trading-Ideen

Trading-Idee
Basiswert
Produktvorstellung Turbo
WKN MA53UJ
Emittent Morgan Stanley
Laufzeit endlos
Basispreis 534,14
Knock-Out-Schwelle 534,14
Hebel 4,37
Kurs in EUR 1,44


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Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de