Beim DAX-Immobilienwert Vonovia haben Anfang Juli die beiden Vorstände Helene von Roeder (CFO) und Arnd Fittkau (CRO) Vertrauensbeweise geliefert. Während Fittkau für 2.700 Vonovia-Aktien rund 148.000 Euro bezahlt hat, kaufte Finanzchefin von Roeder insgesamt 2.010 Anteile im Wert von über 110.000 Euro. Besonders interessant: Seit Ende 2019 gab es bei dem Unternehmen keine einzige Insidertransaktion zu vermelden. Trotz Corona laufen die Geschäfte von Vonovia aber ausgesprochen rund, da bislang kaum Mietausfälle zu beklagen waren. Die Tatsache, dass die beiden Führungskräfte investiert haben, obwohl der DAX-Wert neue Rekordhochs markiert hatte, verdient eine besondere Erwähnung. Auf der Hauptversammlung von Vonovia (30. Juni) meinte Vorstandschef Rolf Buch, dass man derzeit keine großen Folgen der Corona-Krise für das Geschäft sehe. Bislang hätten nur ein Prozent der rund 350.000 Mieter in Deutschland um Mietstundung gebeten. In sämtlichen Fällen habe es laut Unternehmensangaben individuelle Lösungen gegeben.

Charttechnik Vonovia
Unter charttechnischen Aspekten gibt es bei der Vonovia-Aktie derzeit absolut keinen Grund zum Klagen. Das alte Rekordhoch bei 54 Euro wurde mittlerweile signifikant überwunden, so dass aktuell die alte Trader-Floskel "The sky is the limit" zu greifen scheint. Im März wurde im Zuge des Corona-Crash jedoch der langfristige Aufwärtstrend gebrochen. Da keine weiteren chartinduzierten Verkäufe folgten, kam es zu einem kräftigen Rebound. Dieser führte zu einem steilen Anstieg der 200-Tage-Linie, was in der Chartlehre als positiver Begleitumstand interpretiert wird. Auf kurze Sicht wäre ein Kursrutsch in Richtung 52 Euro negativ zu sehen, da hier eine Mini-Unterstützung verläuft. Alles in allem stehen die charttechnischen Ampeln bei Vonovia eindeutig auf "Grün".

Munich Re-Führungskräfte kaufen kräftig


Beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re haben mehrere Vorstandsmitglieder im Rahmen eines verpflichtenden Eigeninvestments (variable Vergütung) die dritte Tranche ihrer "Pflichtinvestments" getätigt. Insgesamt acht Vorstände bezahlten für über 1.600 Aktien ungefähr 367.000 Euro. Das größte Einzelinvestment tätigte allerdings Aufsichtsratschef Nikolaus von Bomhard. Er erwarb im Zuge von drei Transaktionen insgesamt 442 Munich Re-Aktien und bezahlte hierfür über 100.000 Euro. Sein Investment ist als aussagekräftiger anzusehen, da es nicht als "verpflichtend" ausgewiesen worden war. Der Ex-Chef des Unternehmens ist in der Vergangenheit des Öfteren durch Aktienkäufe positiv in Erscheinung getreten. Selbst die diesjährige Halbierung des Aktienkurses innerhalb eines Monats hat von Bomhard nicht vom Kauf abgehalten.

Charttechnik Munich Re
Nachdem sich die Aktie von Munich Re von ihrem Jahrestief bei 142 Euro um fast 90 Prozent erholt hat, befindet sich der DAX-Finanzwert mittlerweile im Kampf mit der 200-Tage-Linie. Deren Überwinden gilt zwar als charttechnisches Kaufsignal, nach der starken Kursrally winkt aber nun das "Damoklesschwert" Gewinnmitnahmen über der Aktie. Ebenfalls wichtig: Unterhalb der Marke von 230 Euro verläuft eine leichte Unterstützungszone, die es nun zu verteidigen gilt. Ein deutlich robusterer Boden ist bei 210 Euro angesiedelt. Im vergangenen Jahr erwies sich dieser insgesamt dreimal als tragfähig. Vor Corona zeichnete sich der Titel durch relativ moderate Kursausschläge nach oben und unten aus. Dies dürfte in den kommenden Monaten eher nicht der Fall sein. Fazit: Anleger brauchen ein robustes Nervenkostüm.

Kaufwelle unter Flatex-Managern


In den vergangenen zwei Wochen haben sich bei dem Online-Broker Flatex mehrere Führungskräfte mit Aktien des von ihnen gemanagten Unternehmens eingedeckt. Insgesamt wanderten fast 10.000 Anteilsscheine im Wert von 423.000 Euro in die Depots von fünf verschiedenen Insidern bzw. Beteiligungsgesellschaften. Auf Jahressicht kommt der starke Kaufhunger noch deutlicher zum Ausdruck, schließlich gab es seit dem Jahreswechsel Eigengeschäfte von Führungskräften im Volumen von 2,6 Millionen Euro (77.300 Aktien) zu beobachten.

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