Vor einer Eskalation der Lage warnt die Weltgesundheitsorganisation, das Robert-Koch-Institut versucht zu beruhigen. Man sei optimistisch, dass in den kommenden Wochen ein Medikament zur Behandlung von Corona-Infektionen eingesetzt werden könne. Pharma- und Biotechunternehmen forschen fieberhaft nach einem geeigneten Wirkstoff, der die Ausbreitung der Lungenkrankheit bremsen kann. Als aussichtsreich wird die von Gilead Sciences entwickelte Arznei Remedesivir eingestuft. "Das Medikament wird derzeit an mehr als 700 Patienten untersucht", sagt der Molekularbiologe und Manager des Fonds Medical BioHealth, Mario Linimeier. Ergebnisse will Gilead Anfang April veröffentlichen. Die Aktie des kalifornischen Unternehmens legte seit Anfang Januar um rund 30 Prozent zu.

Linimeier will nicht ausschließen, dass anstatt des Biotechriesen Gilead Sciences ein Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung fündig wird. Auch in den Labors von Alnylam und Vir Biotechnology wird rund um die Uhr gearbeitet.

Die Aktie von Vir Biotechnology legte innerhalb eines Monats um 137 Prozent zu. Der Medical BioHealth investiert einen Teil der Mittel in große Gesundheitswerte und in Unternehmen aus dem Bereich Medizintechnik. Fokussiert ist der Fonds vor allem aber auf Small- und Mid-Cap-Werte aus dem Bereich Biotechnologie. Die Schwerpunktsetzung auf Nebenwerte hat sich bislang bezahlt gemacht. Seit der Auflegung Ende Oktober 2000 hat der Fonds bis Ende Februar um 371 Prozent zugelegt. Der Index Nasdaq Biotech bringt es im gleichen Zeitraum nur auf 127 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren legte der Fonds um 58 Prozent zu.

Prinzip Früherkennung

Das Managementteam meidet Unternehmen, die von Patentabläufen und damit von Umsatzeinbußen bedroht sind. Es sucht dagegen nach Firmen, die eine hohe Innovationskraft aufweisen, deren Potenzial aber noch nicht vom breiten Markt entdeckt wurde. Vor einem Einstieg werden die Unternehmen gründlich analysiert. Teilweise haben diese noch gar kein Medikament auf dem Markt, ihre Wirkstoffe werden erst noch klinisch geprüft. Fallen die Testergebnisse positiv aus, ziehen die Notierungen aber stark an. "Unser Ansatz ist es, diese Unternehmen langfristig in ihrer Wachstumsphase zu begleiten", sagt Linimeier. Die Innovationskraft kleinerer Unternehmen weckt immer wieder auch das Interesse der Branchendickschiffe. Wie sehr allein Übernahmegerüchte den Kurs treiben können, zeigt sich am Portfoliowert Iovance Biotherapeutics. Innerhalb nur eines Monats legte der Kurs um 60 Prozent zu.