Medigene hatte in einer beschleunigten Privatplatzierung bei institutionellen Investoren gut 2 Millionen neue Aktien für 14,50 Euro das Stück platziert und so rund 32 Millionen Euro brutto eingenommen. Der Platzierungspreis lag damit etwas mehr als 2 Prozent unter dem letzten Kurs vom Donnerstag. Da hatten die Anteilsscheine bei 14,84 Euro geschlossen.

Kapitalerhöhungen kommen wegen der damit einhergehenden Gewinnverwässerung in der Regel negativ bei den Anlegern an. Insofern notierten die Anteilsscheine letztlich auch im Minus. Händler sprachen aber angesichts des für einen Technologiewert relativ geringen Kursverlusts von einer recht erfolgreichen Maßnahme, die reibungslos über die Bühne gegangen sei. Die neuen Aktien seien überzeichnet worden und somit auf rege Nachfrage gestoßen, hieß es. Zugleich hatte mit QVT Financial ein großer Investor die zuletzt wieder bessere Stimmung für die Biotech-Aktien für einen Teilausstieg genutzt.

Medigene braucht das Geld für seine kostenintensive Forschung an einer neuartigen Krebsimmuntherapie. Das Unternehmen hatte unlängst hierzu eine Machbarkeitsstudie gestartet. Das Management um Vorstandschefin Dolores Schendel kalkuliert deshalb für dieses Jahr mit deutlich anziehenden Forschungskosten.

Analyst Bernhard Weininger von Independent Research wertete das Potenzial der Therapie als vielversprechend. Allerdings dürfte der Aktienkurs von Medigene weiter stark schwanken.

Auf Jahressicht und mit Blick auf die letzten 12 Monate aber fällt die Kursentwicklung recht erfreulich aus. Die Papiere liegen aktuell knapp 14 beziehungsweise rund 28 Prozent im Plus und haben sich damit jeweils etwas besser geschlagen als der Index der Technologiewerte. Erst Mitte Mai hatte die angekündigte Erweiterung der Kooperation mit dem Anbieter von Gen- und Zelltherapien Bluebird Bio für gute Laune gesorgt./la/tav/fba