Die Welt befindet sich in einem technologischen Umbruch. Die Treiber sind dabei vielschichtig: Während künstliche Intelligenz (KI) den Automatisierungsgrad in der Industrie erhöht, sorgt Wasser für eine saubere Energiequelle, und sogenannte NFTs regeln auf einer Blockchain die Eigentumsrechte. Nicht nur die Technologiegiganten profitieren von diesen Megatrends, auch kleine Nischenplayer mischen erfolgreich mit.

Artnet: Wachstumstreiber Blockchain

Das Internetauktionshaus Artnet baute jüngst sein Geschäft in Richtung Zukunft aus. "Mit der Blockchain-Technologie und NFT sind wir jetzt endlich in der Lage, digitale Kunstwerke online zu verkaufen", erklärt Vorstand Jacob Pabst. Um die digitale Revolution in der Kunstwelt zu komplettieren, werden künftig Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptiert.

Auch wenn die Artnet-Aktie bereits angesprungen ist, ist das Wachstumspotenzial längst noch nicht eingepreist, zumal das aktuelle Geschäft derzeit boomt. Bei Onlineauktionen erzielten die Berliner 2020 ein Wachstum bei den Provisionserlösen von 26 Prozent. Damit sicherte sich Artnet erstmals den vierten Platz im internationalen Ranking.

Der Erfolg bleibt der Konkurrenz nicht verborgen: Rüdiger Weng, Gründer von Weng Fine Art, hat seine Artnet-Beteiligung zuletzt auf 25 Prozent ausgebaut. Folglich kommt zu den operativen Chancen ein Schuss Übernahmefantasie obendrauf.

Cogia: Aussichtsreiche KI-Wette

Mitte Dezember gab Cogia seinen Einstand an der Börse Düsseldorf. Mit Erfolg: Seit der Erstnotiz legte der Freiverkehrswert um rund 40 Prozent zu. Damit kommt die Firma auf eine Marktkapitalisierung von gut zwölf Millionen Euro, was im Vergleich zu den Umsätzen 2020 von rund einer halben Million Euro anspruchsvoll klingt. Allerdings ist Cogia eine aussichtsreiche Softwareschmiede, die sich auf KI-basierte Lösungen auf dem Gebiet Big Data Analytics konzentriert.

Die Frankfurter zählen bereits renommierte Namen wie VW, BMW und die Lufthansa zu ihrem Kundenkreis. Nach der kürzlich erfolgten Kapitalerhöhung an zwei strategische Investoren soll nun nicht nur die technische Weiterentwicklung beschleunigt, sondern durch einen stärkeren Vertrieb auch das volle Wachstumspotenzial in dem Megatrend ausgeschöpft werden.

Wasserstoff ist derzeit eines der ganz heißen Themen an der Börse. Enapter haben jedoch die wenigsten auf dem Zettel. Dabei könnte sich ein näherer Blick durchaus lohnen. Das Heidelberger Unternehmen baut Elektrolyseure, mit denen sich aus Wasser grüner Wasserstoff sowie Sauerstoff herstellen lässt.

Die Produktionsstätten sind in der Größe sehr flexibel: Die einzelnen Elektrolyseure, in etwa so groß wie eine Mikrowelle, funktionieren nach dem Modulprinzip. Je nach benötigter Menge können also mehr oder weniger Geräte zusammengeschaltet werden. Damit ist Enapter in der Lage, sowohl Klein- als auch Großanlagen zu erstellen, was den möglichen Kundenkreis enorm erweitert.

Das Potenzial des Unternehmens lässt sich an den Zielen ablesen: 2021 soll sich der Umsatz vervierfachen, der operative Break-even ist für 2023 vorgesehen.