Dieser Minenkonzern mit Schwerpunkt auf den Kaliabbau könnte dank steigernder Kalipreise vor einem großen Comeback stehen. Was dann drin sein könnte? Gut 100 Prozent, sagt ein Analyst.
Das ist nicht alltäglich. Christian Faitz, Analyst bei der Investmentbank Kepler Cheuvreux, hat im Rahmen einer Studie zur Agrarchemie die Aktie von K + S Group neu bewertet. Das Kursziel wurde von 16 auf 33 Euro angehoben, also mehr als verdoppelt. Weil die Aktie auf dem alten Kursziel notiert, ergibt sich ein Kurspotenzial von mehr als 100 Prozent. Auch wenn die Neueinschätzung auf den ersten Blick doch sehr spektakulär erscheint, liefert der zweite Blick einige Argumente für das neue Kursziel.
Darum könnte sich die Minen-Aktie bald verdoppeln
Der Hintergrund: K + S produziert Düngemittel, vor allem Kali und im kleineren Umfang auch Salze. Der Konzern hat Minen in Deutschland, aber auch eine große Kaliabbaustätte in Kanada, die sukzessive ausgebaut wird. Dass der Analyst das Kursziel so stark angehoben hat, liegt am Preisanstieg von Kali in den vergangenen Monaten und an seiner Prognose, dass sich die Entwicklung fortsetzen könnte. Weil sich gleichzeitig die Kostensituation im Werk in Kanada kontinuierlich verbessert, erzeugt das erheblichen Rückenwind.
Ein Preisanstieg von Kali von zehn Dollar brächte K + S ein zusätzliches Betriebsergebnis von 80 Millionen Euro, hat der Analyst errechnet. Entsprechend optimistisch ist er bei den Erträgen. Der Gewinn pro Aktie könnte Richtung 2027 um mehr als 100 Prozent zulegen.
K + S-Aktie notiert unter Buchwert
Weil der Konzern in Kanada sehr viel investiert hat und sich diese Investitionen bisher nicht gerechnet haben, notiert die Aktie weit unter Buchwert. Der liegt im Moment um 34 Euro pro Aktie. Wenn sich nun aber die Rendite auf das eingesetzte Kapital erhöht, könnte der Kurs den Buchwert wieder erreichen, was auch das Kursziel des Analysten rechtfertigt.
Dazu kommt: Schon einmal gab es einen Übernahmeversuch. Der Bieter, die kanadische Firma Nutrien (früher Potash), scheiterte damals am Widerstand des Managements. Nun, mit tendenziell steigenden Kalipreisen und dem hohen Buchwertabschlag, könnte erneut ein Deal im Anmarsch sein. So wird etwa dem Rohstoffriesen BHP Interesse an der Kalibranche nachgesagt. Interessant dabei: Der Wert der Mine in Kanada liegt früheren Berechnungen zufolge bei rund 25 Euro pro K + S-Aktie. Da würde ein Übernahmepreis über 30 Euro nicht überraschen.
Hinweis: Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (25/25), die Sie hier finden.
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