Viele Anleger denken bei Aktien zunächst an große börsennotierte Unternehmen wie Daimler, Total oder Unilever, die im DAX- oder im Euro-Stoxx- 50-Index gelistet sind. Der berufliche Alltag findet für die meisten Menschen jedoch in den vielen kleinen und mittelgroßen Familienbetrieben statt. Tatsächlich sind rund 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland eigentümergeführt oder -kontrolliert und werden über 80 Prozent aller Ausbildungsplätze in Deutschland von eigentümergeführten Unternehmen vergeben. Zudem sind die deutschen Familienunternehmen sehr erfolgreich. Im Jahr 2016 wuchsen sie etwa zweimal so stark wie das Bruttoinlandsprodukt und fünfmal stärker als die Industrieproduktion.

Diesen Umstand möchte sich die Fondsgesellschaft Deka zunutze machen und hat mit dem Deka-Unternehmer Strategie Europa einen neuen Aktienfonds aufgelegt, der europaweit in börsennotierte Unternehmen investieren soll, "die maßgeblich von einem Unternehmer oder einer Unternehmerfamilie beeinflusst werden." Dies ist für den neuen Deka-Fonds dann der Fall, wenn mindestens 20 Prozent der Stimmrechte in Familienhand sind oder wahlweise zehn Prozent der Stimmrechte und ein Aufsichtsrats- oder Vorstandsposten.

Auf diese Weise kann Fondsmanager Philipp Schmiederer seine Aktien aus rund 800 Unternehmen auswählen, die er zu einem Portfolio aus 50 bis 70 Einzelwerten bündeln möchte. Schmiederer wird dabei überwiegend in Small und Mid Caps investieren, die mindestens einen Börsenwert von 200 Millionen Euro aufweisen. Zwar kann eine ungeklärte Nachfolge bei diesen Unternehmen zu Problemen führen. Schmiederer weiß aber um diese Problematik und ist von den Stärken seines Ansatzes überzeugt. "Familienunternehmen denken in Generationen und nicht in Quartalen", sagt er. "Für sie steht die konsequente Umsetzung von langfristigen Wachstumsstrategien im Vordergrund und nicht die kurzfristige Gewinnmaximierung."

Fazit



Auf familiengeführte Unternehmen zu setzen ist nicht ohne Tücken, aber langfristig plausibel.