Ein Treiber war die Hoffnung gewesen, dass der monatelange Verkaufsprozess für den Geschäftsbereich doch noch erfolgreich enden könnte. So hatten sich bei Investoren zuvor bereits Sorgen breit gemacht, dass die Darmstädter auf der Sparte sitzen bleiben könnten.

Allein der Preis von 3,4 Milliarden Euro, den der US-Konzern Procter & Gamble (ProcterGamble) zahlen will, könnte nun einigen Anlegern sauer aufstoßen, erklärte ein Händler. Ursprünglich war auf rund 4 Milliarden Euro gehofft worden.

Analysten äußerten sich positiver. Der erzielte Preis sei zumindest höher als von ihm gedacht, schrieb Peter Spengler von der DZ Bank in einer Studie. Die Differenz zu seiner Bewertung des Konzerns liege bei 1,1 Milliarden Euro oder 2,53 Euro je Aktie. Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank sprach von einem attraktiven Preis.

Nun dürften wieder Spekulationen hochkochen, was der Dax (DAX 30)-Konzern mit dem Geld anfangen werde, sagte Wendorff. Da der Abschluss der Transaktion aber erst im Schlussquartal erwartet werde, dürften 2018 keine größeren Übernahmen für Merck auf der Agenda stehen.

Grundsätzlich will Merck mit dem Geld seine Schulden weiter reduzieren und gleichzeitig in Bereiche investieren, die mehr Wachstum versprechen. Dazu gehört die Pharmasparte mit dem Krebsmedikament Bavencio und der Multiple-Sklerose-Tablette Cladribin.

Insgesamt lief bisher im 350. Jubiläumsjahr des Konzerns wenig rund. Bei den Anlegern war angesichts der jüngsten Geschäftsentwicklung der Optimismus geschwunden. 2017 musste der Konzern im Tagesgeschäft einen Ergebnisrückgang verkraften - auch für 2018 wird ein erneuter Dämpfer erwartet. Das Rekordhoch von 115,20 Euro aus dem Mai 2017 ist in weite Ferne gerückt. Bis dahin fehlen trotz der jüngsten Erholung mehr als 41 Prozent./mis/nas/men