Mittwochabend meldete Meta, ehemals Facebook, seine Zahlen für das zweite Quartal. Diese fielen erstaunlich schlecht aus. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn blieb man hinter den ohnehin schon niedrigen Erwartungen der Wall Street zurück. Meta wies einen Umsatz von 28,82 Milliarden US-Dollar statt einem Von Analysten erwarteten von 28,94 Milliarden US-Dollar und ein EPS von 2,46 US-Dollar anstatt 2,56 US-Dollar.

Schlechte Aussichten


Die Aussichten für das zweite Halbjahr fielen auch nicht besser aus. Zunächst war im Handelsverlauf schon bekannt geworden, dass die US-Kartellbehörden die Übernahme eines kleineren VR-Spezialisten durch Meta kippen wollen. Dies ließ die Aktie aber aufgrund der positiven Nachrichten der FED noch unberührt. Allerdings wurde es nach Börsenschluss dann ungemütlich für Meta Aktionäre.

Man verfehlte nämlich nicht nur die eigenen Schätzungen, sondern stampfte auch die Umsatzprognose für das zweite Halbjahr deutlich ein. Grund dafür sind neben dem starken US-Dollar, welcher allen Unternehmen in den USA zunehmend Probleme bereitet, auch die Konkurrenzplattform TikTok aus China. Weiterhin meldete man auch noch, dass Mark Zuckerbergs Idee vom Metaversum, inklusive seiner Entwicklung von VR-Brillen, den Konzern mehr als 2,8 Milliarden US-Dollar operativen Verlust in diesem Quartal eingebracht hatte.

Meta Aktie trotzdem kaufenswert?


Allerdings ist Meta aktuell im historischen Vergleich sehr günstig gepreist, was einigen Anlegern schon in den Fingern jucken könnte. Mit einem KGV von 12 ist der Big-Tech Konzern wesentlich günstiger bewertet als die Konkurrenz. Natürlich stehen hier auch einige Risiken im Raum. Ein abkühlender Werbemarkt, Metas möglicherweise nicht gelingende Metaverse-Fantasie etc. Jedoch werden "in the long run" noch viele Anbieter auf Facebook und vor allem Instagram für ihre Produkte werben. Außerdem hält Meta auch immer noch den ungeschliffenen Diamanten WhatsApp in Händen, der nach einer entsprechenden Monetarisierung deutlich zum Konzernumsatz beitragen könnte.

Meta notiert aktuell gar nicht mehr so weit weg von ihrem Corona-Tief und ist fast schon billig bewertet. Hier könnten sich für Anleger mit etwas längerem Zeithorizont von ein bis drei Jahren also eine Menge Chancen ergeben. Ähnlich sehen dies auch die Analysten, welche Meta ein Kursziel von durchschnittlich 265 US-Dollar einräumen, was mehr als 50 Prozent über dem aktuellen Niveau liegt.