Anleger hätten bereits mit der Personalie gerechnet, sagten Börsianer. Die Titel hatten zu Handelsbeginn zunächst um knapp zwei Prozent angezogen, pendelten dann aber um ihren Schlusskurs vom Montag und gaben am Ende um 0,36 Prozent auf 36,35 US-Dollar nach. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) rückte um 0,47 Prozent auf 15 445,24 Punkte vor.

    Nach monatelanger Suche hat der Windows-Konzern einen neuen Chef in den eigenen Reihen gefunden. Der 46-jährige Firmenveteran Satya Nadella übernimmt den Spitzenjob. Seine Aufgabe ist es, Microsoft im Zeitalter von Smartphones, Tablet-Computern und Cloud-Computing auf Kurs zu halten. Nadella ist nach Bill Gates und Steve Ballmer erst der dritte Chef überhaupt in dem 1975 gegründeten Unternehmen.

MARKTSTRATEGE: AUSBLICK BLEIBT SCHWIERIG

    Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital begrüßte die Verpflichtung von Nadella. Experten hätten ihn zuvor als einen der stärksten Kandidaten mit einer beeindruckenden Erfolgsbilanz gesehen. Zudem könne die Rückkehr von Microsoft-Mitgründer Bill Gates als "Technologie-Berater" durchaus die Herzen einiger Anleger erwärmen. Der Ausblick für das Unternehmen bleibe aber schwierig, wenn es den Verbrauchermarkt nicht mit innovativen Produkten knacke. Es gehe darum, Marktanteile von Google und Apple zurückzuerobern.

    Etwas optimistischer äußerte sich Analyst Mark Moerdler von Bernstein Research. Die Ernennung von Nadella beende die Unsicherheit, die über den Papieren gelegen habe. Die Nachricht sei ein Bekenntnis der Anteilseigner, dass den Cloud-Dienstleistungen und dem Geschäft mit Software-Abonnements die Zukunft gehöre. Moerdler empfahl die Papiere weiterhin zum Kauf und hielt an seinem Kursziel von 45,00 Dollar fest.

dpa-AFX