Zugleich spreche Monsanto aber auch mit "anderen" über alternative strategische Möglichkeiten, erklärte der Vorstandschef des US-Saatgutriesen, Hugh Grant, am Mittwoch. "Ich habe mich persönlich in den vergangenen Wochen in Gesprächen mit dem Bayer-Management befunden", sagte er. Es gebe aber offiziell keinen neuen Stand. Monsanto bleibe offen und werde sich auch weiter aktiv an einem "konstruktiven Dialog" beteiligen, um wertsteigernde strategische Möglichkeiten zu verfolgen.

Wie Reuters von zwei mit der Sache vertrauten Personen erfuhr, prüft Monsanto mögliche Kombinationen mit anderen Firmen in der Branche über Bayer hinaus. Die Amerikaner seien auch offen für einen Deal nur mit dem Agrarchemiegeschäft von Bayer. Ein Bayer-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

Die Leverkusener bieten Monsanto 122 Dollar je Aktie. Grant hatte die Offerte als zu niedrig zurückgewiesen, sich aber offen für Gespräche gezeigt. Diese kommen aber nicht voran. Während die Leverkusener Einblick in die Bücher von Monsanto wollen, bevor über eine Anhebung des Angebots entschieden werden kann, fordert der Saatgutriese eine höhere Offerte, bevor er dies zulässt, berichten mit der Sache vertraute Personen. Sollte die Übernahme glücken, wäre es die größte in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.

Die Quartalszahlen von Monsanto dürften den Amerikanern nicht bei ihren Forderungen nach einer höheren Offerte helfen. Im dritten Quartal seines Geschäftsjahres brach der Nettogewinn des Saatgutriesen um 37 Prozent auf 717 Millionen Dollar ein. Der Umsatz sank um mehr als acht Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar.

Im Pflanzenschutzgeschäft mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat machen Monsanto vor allem niedrigere Preise zu schaffen. Zudem belastete ein Steuereffekt im Argentinien-Geschäft. Monsanto habe im laufenden Geschäftsjahr mit unvorhergesehenen Herausforderungen zu kämpfen, erklärte Grant. Die Branche befinde sich an einem Tiefpunkt, es gebe aber frühe Anzeichen einer Erholung.