* ÖLPREIS - In den USA ist der Öl-Preis wegen der Coronavirus-Pandemie erstmals in seiner Geschichte ins Minus gestürzt. Verkäufer müssen Geld zahlen, damit jemand ihn das Öl abnimmt: Der Preis für den Terminkontrakt auf die US-Sorte WTI für Mai brach am Montag um knapp 56 Dollar auf minus 37,63 Dollar je Barrel (159 Liter) ein. Das entspricht einem Rückgang von 306 Prozent. Käufer stehen jedoch vor dem Problem, dass die Kapazitäten der Lager bald erschöpft sein dürften. Experten schätzen, dass in ein bis zwei Monaten die Tanks weltweit zum Überquellen gefüllt sein werden. Die Pandemie hat die Öl-Nachfrage weltweit um fast ein Drittel einbrechen lassen.

* CORONAVIRUS - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet eine im Vergleich zum Samstag leicht gestiegene Ansteckungsrate. Diese liege jetzt bei 0,9, heißt es im täglichen Lagebericht des RKI. Das bedeutet, dass statistisch ein Infizierter weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Am Samstag hatte der Wert bei 0,8 gelegen. Das RKI und auch Kanzlerin Angela Merkel haben wiederholt betont, der Wert müsse dauerhaft unter eins liegen, damit die Epidemie eingedämmt wird.

* SAP gibt seine erst im Oktober installierte Doppelspitze wieder auf. Der neue Alleinchef Christian Klein begründete den überraschenden Rückzug von Jennifer Morgan von der Konzernspitze mit der Notwendigkeit von schnellen Entscheidungen in der Coronavirus-Pandemie. "SAP benötigt eine klare Führung", sagte Klein am Dienstagmorgen zu Journalisten. Kurz zuvor hatte Europas wertvollster Technologiekonzern SAP bekanntgegeben, dass Morgan zum 30. April das weltweit tätige Unternehmen verlässt. Es habe keine persönlichen Verwerfungen gegeben, versicherte der 39-Jährige. Morgan und Klein hatten erst im Oktober den langjährigen Vorstandschef Bill McDermott abgelöst.

* ISRAEL - Ein Jahr nach der ersten von drei erfolglosen Parlamentswahlen hat Israel eine neue Regierung. Die Parteien von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seines Rivalen Benny Gantz kündigten die Bildung einer großen Koalition an. Einzelheiten waren zunächst nicht offiziell bekannt. Aus Kreisen von Gantz' Partei verlautete, Netanjahu solle zunächst die Regierung führen, Gantz dann ab Oktober 2021. Er solle bis dahin den Posten des Verteidigungsministers übernehmen.

* THYSSENKRUPP prüft wegen der Corona-Krise finanzielle Hilfen durch den Staat. "In welchem Umfang sich diese Krise und die finanziellen Folgen im Zeitablauf auf Thyssenkrupp auswirken werden, ist - wie für andere Unternehmen auch - aus heutiger Sicht noch nicht abschätzbar", erklärte der Konzern am Montag auf Anfrage von Reuters. "Wie andere Unternehmen auch, führen wir deshalb vorsorglich Gespräche und prüfen, ob und welche der von der öffentlichen Hand den Unternehmen angebotenen Finanzierungshilfen für Thyssenkrupp in Betracht kommen." Die Strategieentwicklung nach dem Verkauf der Aufzugsparte sei weitgehend abgeschlossen, betonte der Konzern. "Die wesentlichen Eckpfeiler werden dem Aufsichtsrat planmäßig im Mai vorgestellt werden."

* CONTINENTAL - Fitch hat das Langfrist-Rating des Zulieferers auf 'BBB' von 'BBB+' gesenkt. Der Ausblick ist stabil.

* SAP - Auch bei SAP macht sich die Krise im Geschäft bemerkbar. Trotzdem gab sich Finanzchef Luka Mucic zuversichtlich. Das Cloud-Geschäft bleibe ein Wachstumstreiber. Im ersten Quartal legten die neuen Cloud-Buchungen währungsbereinigt um 24 Prozent auf 6,65 Milliarden Euro zu. Sie sind ein Indikator für das künftige Geschäft.

* CTS EVENTIM denkt über Staatshilfen nach. Der Konzern prüfe, inwieweit er staatliche Unterstützungsprogramme, Angebote und Hilfsmaßnahmen für von der Coronakrise betroffene Unternehmen in Anspruch nehmen könne, teilt CTS Eventim auf Anfrage mit. Eine Staatsbeteiligung stehe aber nicht auf der Tagesordnung. CTS Eventim bekräftigte, das Unternehmen habe einen erheblichen finanziellen Spielraum und sei komplett schuldenfrei. Das Unternehmen hatte früher erklärt, es könne im Gegensatz zu vielen kleineren Firmen der Branche auch einen länger andauernden Ausfall von Veranstaltungen überstehen.

* DRÄGERWERK - Der wegen der Corona-Pandemie stark ausgelastete Medizintechnik-Hersteller hat neues Kapital aufgenommen. Der Hersteller von Beatmungsmaschinen und anderen Geräten für die Intensivmedizin teilte am Montag mit, mit der Ausgabe von rund einer Million Vorzugsaktien einen Bruttoemissionserlös von 76,50 Millionen Euro erzielt zu haben. Die Anteilsscheine seien im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens bei institutionellen Anlegern platziert worden.

* LEONI - Mit staatlicher Hilfe wird der Autozulieferer einmal mehr vor dem Zusammenbruch gerettet. Die Bundesregierung und die Länder Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bürgen für einen 330 Millionen Euro schweren Notkredit, wie der Spezialist für Kabel und Bordnetze am Montag in Nürnberg mitteilte. Nach hausgemachten Problemen hatte sich Leoni erst Mitte März mit seinen Banken auf einen Rettungspaket über mehr als 200 Millionen Euro geeinigt - und war dann infolge der Coronakrise abermals in Existenznot geraten.

* LEONI - Restrukturierungsvorstand Hans-Joachim Ziems sieht den Autozulieferer nicht als Übernahmekandidaten. "Der Prozess, den wir durchmachen müssen, um in eine nachhaltig stabile Lage zu kommen, ist komplex", sagte der für die Zeit des Umbaus angeheuerte der Sanierungspezialist dem "Handelsblatt". Diesen Prozess von außen zu verstehen, sei schwierig. "Das kauft niemand so ohne Weiteres." Der Kurs des SDax-Konzerns war in den vergangenen zwölf Monaten von mehr als 20 Euro auf zuletzt 6,58 Euro abgestürzt.

* IBM - Der US-Computerkonzern hat im ersten Geschäftsquartal seinen Umsatz im lukrativen Cloud-Geschäft um 19 Prozent gesteigert. Der Gesamtumsatz blieb mit einem Minus von 3,4 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar zwar knapp unter Expertenerwartungen. Der Rückgang des Nettogewinns auf 1,2 Milliarden Dollar fiel jedoch ohne Sonderposten weniger stark aus als vorhergesagt. IBM zog die Prognose für 2020 zurück und folgte damit anderen Unternehmen in der Pandemie. Allerdings will der Konzern weiter Dividende zahlen.

* DEUTSCHLAND/STEUERN - Die Folgen der Coronavirus-Krise haben die Steuereinnahmen des deutschen Fiskus im März erstmals gebremst. Die Erlöse sanken binnen Jahresfrist um 1,8 Prozent auf 69,6 Milliarden Euro, wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht mitteilte. Damit steht für das gesamte erste Quartal zwar noch ein Plus von 3,5 Prozent zu Buche. "Aber die umfänglichen ökonomischen Auswirkungen des Mitte März in Deutschland begonnenen Shutdowns werden in den folgenden Monaten das Steueraufkommen sichtbar beeinträchtigen." Bereits im vergangenen Monat brachen die Einnahmen der Luftverkehrsteuer um fast 57 Prozent ein. Wegen weltweiter Reisebeschränkungen und schwindender Nachfrage haben Airlines den Flugbetrieb massiv reduziert.

* DEUTSCHLAND/KREDITE - Der Bedarf an Krediten und Hilfen für Unternehmen und Selbstständige in der Corona-Krise steigt weiter rasant. Bisher hat die staatlichen KfW-Bank Anträge für knapp 8,5 Milliarden Euro bewilligt, wie ein Reuters vorliegendes Papier von Wirtschaft- und Finanzministerium zeigt. Rund 98 Prozent aller mehr als 13.000 Anträge wurden danach bewilligt. Einige mit sehr großen Volumen allerdings noch nicht, wie es im Papier heißt. Denn gefragt haben die Firmen nach insgesamt etwa 26 Milliarden Euro an Krediten.

rtr