* VIRUS/GROßBRITANNIEN - Der britische Premierminister Boris Johnson ist wegen seiner Coronavirus-Infektion ins Krankenhaus gebracht worden. Dort werde er sich weiteren Untersuchungen unterziehen, teilte das Büro des 55-Jährigen am Sonntagabend mit. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahmen, zu der Johnsons Ärzte geraten hätten, da der Premier auch zehn Tage nach seinem positiven Corona-Test immer noch "hartnäckige Symptome" aufweise, darunter Fieber. Johnson bleibe aber in Regierungsverantwortung. Nur etwa eine Stunde vor der Nachricht über die Klinikeinweisung rief Königin Elizabeth II. in einer außerordentlichen Fernsehansprache die Briten zum Durchhalten in der Pandemie auf.

* VIRUS/DEUTSCHLAND - Die Bundesregierung will heute in der Coronavirus-Krise Beschlüsse zu medizinischer Schutzkleidung fassen. Vize-Kanzler Olaf Scholz sagte in der ARD, es werde unter anderem um eine stärkere Produktion von Schutzmasken im Inland gehen. "Wir brauchen jetzt unheimlich viele Masken." Hier müsse es um eine bessere Beschaffung im Ausland als auch eine stärkere Produktion in Deutschland gehen. Scholz sprach sich allerdings nicht für eine Pflicht zum Tragen von Masken in der Öffentlichkeit aus.

* VIRUS/DEUTSCHLAND - Deutschland hat den Höhepunkt der Krise in der Corona-Epidemie nach Ansicht von Kanzleramtschef Helge Braun noch nicht erreicht. Aufgabe der Regierung sei es, "uns für unsere Bevölkerung auf den schwierigsten Teil dieser Krise vorzubereiten. Die Zeit mit den höchsten Infektionszahlen liegt noch vor uns", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Deutschland hat nach Angaben der amerikanischen Johns Hopkins Universität jetzt mehr als 100.000 bekannte Corona-Infektionsfälle. Das Robert-Koch-Institut meldete am Montag einen Anstieg um 3677 auf 95.391 bestätigte Fälle. Die Zahl der Toten stieg um 92 auf 1434. Wegen des Wochenendes dürfte es allerdings noch Nachmeldungen der Gesundheitsämter geben.

* VIRUS/EUROBONDS - Kurz vor Beratungen der Euro-Länder über Finanzhilfen in der Corona-Krise bekräftigt die Bundesregierung ihre ablehnende Haltung zu Corona-Bonds. Man sei gegen gemeinsame europäische Schultitel, wie sie etwa Italien vorgeschlagen habe, sagte Kanzleramtschef Helge Braun der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Eurogruppen-Chef Mario Centeno forderte die anderen Finanzminister der Euro-Zone dazu auf, offen über Corona-Anleihen zu debattieren. Die Minister wollen am Dienstag über europäische Maßnahmen zur Bewältigung der Wirtschaftskrise beraten, die von der Corona-Pandemie ausgelöst wurde.

* VIRUS/USA - US-Präsident Donald Trump äußert sich anders als viele andere amerikanische Spitzenpolitiker und Experten vorsichtig optimistisch zur Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in den Vereinigten Staaten. "Wir beginnen, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen", sagte Trump am Sonntag vor Journalisten in Washington. Er hoffe, dass sich ein "Abflachen" der Corona-Krise in einigen Brennpunkten des Landes zeige. Der Leiter des öffentlichen Gesundheitssystems, Jerome Adams, warnte dagegen davor, dass sich die Pandemie in den kommenden Tagen weiter ausbreiten werde. Den meisten Amerikanern stehe "die härteste und die traurigste Woche" bevor, sagte er im Sender Fox News. "Das wird unser Pearl-Harbor-Moment, unser 11. September, nur wird das nicht auf einen Ort begrenzt sein. Es wird im ganzen Land passieren."

* VIRUS/ITALIEN - In Italien ist den zweiten Tag in Folge die Zahl der an der Coronavirus-Pandemie gestorbenen Personen zurückgegangen. Das Katastrophenschutzministerium meldet 525 neues Todesfälle innerhalb von 24 Stunden nach 681 am Vortag. Die Gesamtzahl der Toten in Italien erhöhte sich auf 15.887. Die Zahl der Neuinfektionen stieg auf 128.948 von 124.632. Der am Sonntag gemeldete tägliche Anstieg der Covid-19-Todesfälle war der geringste seit mehr als zwei Wochen. Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza stimmte seine Landsleute dennoch auf weitere "schwierige Monate" ein. Es sei zu früh, um sagen zu können, wann die ab dem 9. März verhängten Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder aufgehoben werden können, sagte er der Zeitung "La Repubblica".

* VIRUS/SPANIEN - In Spanien steigen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen und der Todesopfer zunehmend langsamer. Dennoch verlängerte Ministerpräsident Pedro Sanchez den Notstand um zwei Wochen bis zum 26. April. Er kündigte allerdings an, dass einige wirtschaftliche Beschränkungen nach Ostern aufgehoben würden.

* ÖL - Die an den schwer gebeutelten Ölmärkten mit großer Spannung erwartete Krisenkonferenz zwischen Opec und Russland wird verschoben. Aus Opec-Kreisen verlautete am Samstag, die für Montag angesetzte Videoschalte werde voraussichtlich Mittwoch oder Donnerstag stattfinden. US-Präsident Donald Trump schließt unterdessen die Verhängung von Zöllen auf Öl-Importe nicht aus, sollten sich die Preise nicht stabilisieren. Wenn der Ölpreis auf dem derzeit niedrigen Niveau bleibe, würde er "sehr erhebliche Zölle" anordnen", sagte Trump. "Aber ich denke nicht, dass ich das tun muss, weil Russland davon nicht profitieren würde und Saudi-Arabien auch nicht."

* LUFTHANSA - Mitten in den Verhandlungen über staatliche Finanzhilfen wegen der Coronavirus-Krise muss sich die Fluggesellschaft einen neuen Finanzchef suchen. Der 58-jährige Ulrik Svensson tritt mit Wirkung zum Montag aus gesundheitlichen Gründen zurück, wie Deutschlands größte Airline am Wochenende mitteilte. "Der Aufsichtsrat wird zeitnah über eine Nachfolgelösung beraten und entscheiden." In der Branche gehen Beobachter davon aus, dass es wohl bereits in der kommenden Woche auf eine interne Lösung hinausläuft.

* Für VOLKSWAGEN-Chef Herbert Diess sind Staatsbeteiligungen kein Thema. "Wir glauben, dass wir sie nicht benötigen", sagte er der "Welt". In China habe man im Prinzip einen Monat verloren. "Auch wenn man davon ausgeht, dass wir hier vielleicht etwas länger brauchen, sind wir ausreichend robust aufgestellt." Ob eine Gewinnwarnung nötig sei, könne er nicht sagen. Wenn die Krise ähnlich schnell bewältigt werde wie in China, werde VW mit einem blauen Auge davonkommen. "Wenn man davon ausgeht, dass wir hier monatelang einen Shutdown haben, wird es schwierig."

*BAYER äußert die Hoffnung, dass sein Malaria-Medikament Resochin bei Covid-19-Patienten erfolgreich eingesetzt werden kann. "Es gibt aus China heraus sehr vielversprechende Indizien, dass Resochin beim Einsatz gegen Covid-19 möglicherweise wirksam ist", sagt Bayer-Chef Werner Baumann dem Nachrichtensender ntv.

* VOLKSWAGEN - Die Nutzfahrzeugtochter TRATON ist nach Worten ihres Vorstandschefs Andreas Renschler trotz ruhender Produktion nicht auf Staatshilfe angewiesen. Auf die Frage, ob Traton ohne solche Unterstützung auskommt, entgegnete Renschler im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Vorerst ja."

* DAIMLER - Der Autobauer lässt seine Belegschaft in Brasilien mindestens bis zum 2. Mai zu Hause.

* Die COMMERZBANK gewinnt in der Corona-Krise viele Privatkunden hinzu. Seit Jahresanfang hätten die Bank und die Tochter Comdirect 130.000 neue Privatkunden verzeichnet, sagte Vorstand Michael Mandel dem "Handelsblatt". "Allein in der letzten Märzwoche verzeichneten wir ein Wachstum von 10.000 neuen Kunden." Bei den Firmenkunden liege der Fokus aber derzeit auf den Bestandskunden, sagte Vorstandskollege Roland Boekhout. "Bei Neukunden sind wir in der Tat zurückhaltender und streben nicht mehr ganz so viel Wachstum an wie in den vergangenen Jahren."

* METRO - Der Handelsriese kassiert seine Prognose für das Geschäftsjahr 2019/2020. Grund seien erwartete negative Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf Umsatz und Ergebnis im zweiten Halbjahr, hieß es in einer Pflichtmitteilung.

* AMAZON - Der Online-Einzelhändler verschiebt einem Reuters vorliegenden Dokument zufolge in diesem Jahr den Prime-Day mindestens bis August. Dies könnte zu einer Belastung von 100 Million Dollar führen, weil überschüssige Geräte dann mit einem Abschlag verkauft werden müssten, hieß es in internen Notizen aus einem Treffen.

* DEUTSCHLAND/STEUERN - Bundesfinanzminister Olaf Scholz lehnt Steuersenkungen für Vermögende ab. Wegen der Corona-Krise werde der Bund ab 2023 für 20 Jahre die Schulden abzahlen müssen, die er jetzt neu aufnehme, sagt der SPD-Politiker in der ARD. Da könne es keine Steuersenkungen für Leute geben, die 200.000 oder 300.000 Euro verdienten.

rtr