* USA/CHINA/HONGKONG - Die Regierung in Peking kündigt nach der Unterzeichung eines US-Sanktionsgesetzes gegen China Vergeltungsmaßnahmen an. China werde Sanktionen gegen amerikanische Einzelpersonen und Unternehmen verhängen, erklärte das chinesische Außenministerium. Die Volksrepublik lehne die jüngste Aktion von US-Präsident Donald Trump entschieden ab und fordere die Regierung in Washington auf, sich nicht mehr in Chinas innere Angelegenheiten einzumischen, berichtete das staatliche Fernsehen. Trump hatte im Streit um die Autonomie Hongkongs zuvor angekündigt, China für das neue Sicherheitsgesetz "zur Rechenschaft zu ziehen" und erklärte die Vorzugsbehandlung der Sonderverwaltungszone für beendet.

* WIRECARD - Die Finanzaufsicht BaFin hat im Skandal um die Pleite des Zahlungsdienstleisters nun auch Ex-Vorstandschef Markus Braun wegen Insiderhandels im Visier. Die Behörde erstattete bei der Staatsanwaltschaft München Anzeige gegen die MB Beteiligungsgesellschaft, hinter der Braun steht. Es gehe um den Verkauf von Wirecard-Aktien für 6,6 Millionen Euro am 24. Juni - am Tag bevor der Zahlungsabwickler Insolvenz angemeldet hatte. Weitere Verkäufe für 3,4 Millionen Euro durch MB zwei Tage vorher würden noch untersucht, sagte die Behördensprecherin. Braun war da bereits als Vorstandschef zurückgetreten.

* DRÄGERWERK - Der Lübecker Medizintechnikhersteller profitiert von der Corona-Krise und erhöht seine Prognose für das Gesamtjahr. Dräger gehe für 2020 von einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 14 bis 22 Prozent aus, teilte das Unternehmen mit. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) werde zwischen sieben und elf Prozent erwartet. Im März hatte die Firma einen währungsbereinigten Umsatzanstieg zwischen lediglich einem und vier Prozent in Aussicht gestellt. In dieser Spanne sollte ursprünglich auch die Ebit-Marge liegen.

* ZOOPLUS hat seine Prognose für das laufende Jahr nach oben korrigiert und erwartet trotz der Corona-Pandemie ein noch stärkeres Wachstum. Zooplus rechne jetzt für das Geschäftsjahr mit einem Ebitda von mindestens 40 (Vorjahr 12) Millionen Euro, verglichen mit einer bisherigen Prognose von mindestens 20 Millionen. Die Umsatzerlöse sollen demnach auf rund 240 (182) Millionen Euro steigen, bisher waren 225 Millionen erwartet worden. Im ersten Halbjahr 2020 erzielte Zooplus ein Umsatzwachstum von 18 bis 19 Prozent und ein Ebitda von 25 bis 30 Millionen Euro.

* EU/GIPFEL - Bundeskanzlerin Angela Merkel und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte haben die Erwartungen auf eine Einigung auf dem EU-Gipfel über die künftigen Finanzen gedämpft. Am Freitag unternehme man "einen ersten Versuch", sich über den EU-Finanzrahmen und den Corona-Hilfsfonds zu verständigen, sagte Merkel. Sie wisse nicht, ob eine Einigung gelinge oder nicht. Rutte äußerte sich ebenfalls skeptisch. Die jüngsten Reaktionen hinter den Kulissen stimmten ihn nicht gerade hoffnungsvoll, sagte Rutte im niederländischen Parlament. Dagegen warnte Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez, dass eine erneute Verzögerung den Wiederaufbau in Europa gefährde und die Krise verlängere.

* BOJ - Die japanische Zentralbank hält ihre Geldpolitik stabil. Wie allgemein erwartet, ließen die Währungshüter ihr kurzfristiges Zinsziel unangetastet bei Minus 0,1 Prozent. "Japans Wirtschaft wird sich voraussichtlich ab der zweiten Hälfte diesen Jahres allmählich verbessern. Das Erholungstempo wird jedoch moderat sein, da die Auswirkungen der globalen Coronavirus-Pandemie bestehen bleiben", schrieb die Bank of Japan (BOJ) in ihrem vierteljährlichen Bericht.

* USA/CHINA - US-Präsident Donald Trump hat erneut sein Desinteresse an weiteren Handelsgesprächen mit China erklärt. "Ich habe im Moment kein Interesse daran, mit China zu reden", sagte Trump dem Sender CBS News auf die Frage, ob die Verhandlungen über ein weitergehendes Abkommen gescheitert seien. Man habe eine tolle erste Vereinbarung geschlossen, sagte der Präsident unter Anspielung auf das Phase-1-Abkommen vom Januar. "Aber sobald der Deal geschlossen war - die Tinte war noch nicht einmal trocken - haben sie uns mit der Seuche getroffen", erklärte Trump zur Coronavirus-Pandemie.

* DEUTSCHLAND/KANZLERKANDIDATUR - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat gegen eine Kanzlerkandidatur seines Vorgängers im Amt des Parteivorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder keine Einwände. Seehofer und Söder galten jahrelang als erbitterte Konkurrenten.

rtr