* VIRUS/FUSSBALL - Bund und Länder werden am Mittwoch mit großer Wahrscheinlichkeit den Weg für Geisterspiele der Fußball-Bundesliga freimachen und auch großen Geschäften wieder die Öffnung erlauben. Darauf haben sich die Vertreter von Bund und Ländern nach Informationen von Reuters aus Verhandlungskreisen in der Vorbereitung auf die Chefrunde verständigt. Höchstwahrscheinlich werde ein Start der Bundesliga zum 15. Mai möglich werden, erfuhr Reuters von mehreren mit den Verhandlungen vertrauten Personen. Zudem soll die Begrenzung auf 800 Quadratmeter Verkaufsfläche als Voraussetzung für eine Geschäftsöffnung wegfallen. Öffnungsbeschlüsse werden auch für die Schulen und Kitas erwartet.

* AUTOINDUSTRIE - Politiker, Branchenvertreter und Gewerkschafter wollen unter Federführung des Kanzleramtes heute über die Lage in der Auto-Industrie sprechen, die von der Coronakrise stark getroffen ist. Die Branche fordert Kaufprämien, um den Autoherstellern wieder auf die Beine zu helfen. Erwartet werden unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Verkehrsminister Andreas Scheuer und Umweltministerin Svenja Schulze. Nach dem Willen von Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen soll der Bund der Autobranche mit Kaufprämien von bis zu 4000 Euro helfen.

* EZB/URTEIL - Das Bundesverfassungsgericht verkündet heute sein Urteil über ein zentrales Instrument der Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Kern geht es darum, ob die Währungshüter im Rahmen ihrer Geldpolitik Staatsanleihen der Euro-Länder in Billionenhöhe erwerben dürfen. Die Richter entscheiden, ob die Käufe mit dem Grundgesetz vereinbar sind. Geklagt hatten unter anderem der frühere CSU-Politiker Peter Gauweiler, der AfD-Gründer Bernd Lucke und der Berliner Finanzprofessor Markus Kerber. Sie sehen in den seit März 2015 laufenden Transaktionen eine verbotene Staatsfinanzierung von hoch verschuldeten Euro-Ländern.

* Im VW-Dieselskandal verhandelt der Bundesgerichtshof (BGH) heute erstmals über die Schadensersatzklage eines Dieselhalters gegen den Autobauer. Das Oberlandesgericht Koblenz hatte geurteilt, der Kläger sei vorsätzlich und sittenwidrig getäuscht worden, und hatte ihm 26.000 Euro Schadensersatz zugesprochen. Ein Urteil der obersten deutschen Zivilrichter gilt allen übrigen Gerichten als Richtschnur. Damit entscheidet sich am Ende auch, ob Volkswagen den Dieselskandal nach fast fünf Jahren finanziell abhaken kann - oder mit weiteren Forderungen rechnen muss.

* INFINEON - Der Halbleiterkonzern erwartet einen Gewinneinbruch. Die Umsatzrendite werde in dem bis Ende September laufenden Geschäftsjahr auf zwölf Prozent schrumpfen, erklärte das Unternehmen. Im vergangenen Jahr hatte Infineon noch eine Segmentergebnis-Marge von 16,4 Prozent erwirtschaftet. Der Konzern hatte bereits im März gewarnt, dass die Coronakrise die Profitabilität belasten werde.

* SAP - Der Walldorfer Softwarekonzern muss bei einigen Cloud-Produkten aufgrund von Mängeln bei der Cybersicherheit nachbessern. Im Rahmen einer internen Untersuchung wurde festgestellt, dass einige SAP Cloud-Anwendungen einen oder mehrere vertraglich vereinbarte oder gesetzlich vorgeschriebene IT-Sicherheitsstandards derzeit nicht erfüllen, teilte das Unternehmen mit. Die Überprüfung sei nicht infolge eines Sicherheitszwischenfalls vorgenommen worden. Zwar dauere die Überprüfung noch an, SAP gehe jedoch derzeit nicht davon aus, dass aufgrund der festgestellten Mängel Daten von SAP-Kunden kompromittiert worden seien.

* SAP - Der schwedische Anbieter von Cloud-Kommunikation, Sinch, übernimmt von SAP die Kommunikationseinheit SAP Digital Interconnect. Der Kaufpreis betrage 225 Millionen Euro, teilten beide Unternehmen mit.

* VONOVIA - Die Corona-Krise geht fast spurlos am größten deutschen Wohnungskonzern vorbei. Das operative Ergebnis nach Zinsen und Steuern, der sogenannte Group FFO, legte im ersten Quartal um 10,5 Prozent auf 335,5 Millionen Euro zu, wie Vonovia mitteilte. Vor allem der Kauf der schwedischen Wohnungsbaugruppe Hembla sowie organisches Wachstum durch Neubau und Modernisierung hätten dazu beigetragen.

* SIEMENS HEALTHINEERS - Bei der Medizintechnik-Sparte von Siemens ist wegen der Corona-Pandemie Sand im Getriebe. Siemens Healthineers zog seine Umsatz- und Gewinn-Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende September) zurück. "Weder für die Länge noch für die Intensität der Covid-19-Pandemie existieren derzeit gesicherte Einschätzungen", sagte Vorstandschef Bernd Montag. "Entsprechend sind aus heutiger Sicht keine gesicherten Annahmen zur Geschäftsentwicklung möglich." Siemens Healthineers erwarte aber die Talsohle im laufenden dritten Quartal (April bis Juni).

* APPLE/GOOGLE - Apple und Google wollen bei ihrem gemeinsamen Kontaktverfolgungssystem zur Warnung und Rückverfolgung von Coronavirusinfektionen die Standortbestimmung abschalten. Beide Unternehmen bekräftigten, dass die Privatsphäre und die Verhinderung des Sammelns von Nutzerdaten ein vorrangiges Ziel sei. Durch sogenannte "Corona-Apps" sollen Ansteckungen nachverfolgbar werden. Beim Konzept von Apple und Google soll die Entfernung zwischen Smartphones anhand der Bluetooth-Signalstärke gemessen werden.

* DEUTSCHLAND/REISEGUTSCHEINE - Die von der Bundesregierung angestrebte umstrittene Gutscheinlösung als Entschädigung für ausgefallene Reisen infolge der Coronakrise steht vor dem Aus. Nach der Union rückt nun auch die SPD von dem Vorschlag ab. "Die Zwangsgutscheine werden nicht kommen, weil wir keinen nationalen Alleingang machen werden", sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, der Zeitung "Handelsblatt".

rtr