* LUFTHANSA - Das neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket für die von der Corona-Krise schwer angeschlagene Lufthansa steht nach wochenlangem Tauziehen. Die Lufthansa sei wegen der Coronavirus-Pandemie schuldlos in eine schwierige Lage geraten, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Die Staatshilfen seien deshalb eine "sehr, sehr gute Lösung", um die Krise zu überbrücken und trage den Interessen des Steuerzahlers sowie des Unternehmens Rechnung. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder lehnte im "Handelsblatt" mögliche zusätzliche Auflagen der EU-Kommission ab. "Eine Diskriminierung der Lufthansa zugunsten von Low-Cost-Anbietern wäre ein falsches Signal", sagte Söder. Er reagierte damit auf Forderungen aus Brüssel, der Lufthansa sowohl in Frankfurt als auch in München Start- und Landerechte zu nehmen und an andere Fluggesellschaften zu verteilen.

* WIRECARD - Beim unter Manipulationsverdacht stehenden Zahlungsdienstleister verzögert sich die Vorlage des Konzernabschlusses weiter. Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young hätten Wirecard zwar darüber informiert, dass inzwischen alle ausländischen Prüfer "grundsätzlich ihre Prüfungshandlungen für Konzernzwecke finalisieren" konnten, teilte der Dax-Konzern mit. Auch seien Wirecard im Rahmen der abgeschlossenen Teile der Prüfungshandlungen "bisher keine wesentlichen Feststellungen bekannt gemacht" worden. Es seien jedoch noch nicht alle Prüfungshandlungen abgeschlossen. "Vor diesem Hintergrund wird die Abschlussprüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2019 nicht wie geplant bis zum 4. Juni 2020 abgeschlossen sein." Dies sei nun für den 18. Juni geplant. Wirecard erwarte dabei ein uneingeschränktes Testat.

* BAYER - Zwischen dem Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern und den Klägeranwälten in den Glyphosat-Rechtsfällen ist weiterhin keine kurzfristige Einigung in Sicht. Es gebe keine Neuigkeiten in den Vergleichsgesprächen, zitierte das "Handelsblatt" Verhandlungsführer Kenneth Feinberg. Er sei zwar weiterhin vorsichtig optimistisch, dass eine Einigung erzielt werden könne. Feinberg verwies aber auf weitere Gespräche, die noch einige Wochen dauern könnten. Diese seien durch die Corona-Epidemie verzögert worden.

* SIEMENS will beim Börsengang von Siemens Energy zunächst 45 Prozent der Aktien seiner Energietechnik-Tochter behalten. 9,9 Prozent der Anteile sollten aber im Pensionsfonds des Industriekonzerns geparkt werden, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen Reuters. Die verbleibenden 35,1 Prozent will Siemens demnach binnen zwölf bis 18 Monaten "deutlich" weiter abschmelzen.

* SINGAPUR hat zum dritten Mal in Folge seine Prognose für das Bruttoinlandsprodukt für 2020 herabgestuft. Nach Angaben des Handelsministerium erwartet der Stadtstaat einen Rückgang zwischen sieben bis vier Prozent. Zuvor war mit einem Minus von einem Prozent bis vier Prozent gerechnet worden. Die Wirtschaftstätigkeit fiel im ersten Quartal um 0,7 Prozent im Jahresvergleich, und um 4,7 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal, wie aus den Daten des Ministeriums hervorging.

* REISEWARNUNG - Die Bundesregierung plant Medienberichten zufolge eine Aufhebung der Reisewarnung für 31 europäische Staaten ab dem 15. Juni, wenn die Entwicklung der Corona-Pandemie das zulasse. Neben den 26 Partnerländern Deutschlands in der Europäischen Union gehörten dazu Großbritannien, Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Dies berichten mehrere Medien unter Berufung auf eine Meldung der Nachrichtenagentur dpa, die auf einen Entwurf für ein Eckpunktepapier verweist, der möglicherweise am Mittwoch im Kabinett beschlossen werden solle.

* SOLIDARITÄTSZUSCHLAG - Die Soli-Abschaffung könnte nun doch schon zum 1. Juli kommen und damit in der Corona-Krise für zusätzliche Kaufkraft von mehreren Milliarden Euro sorgen. Das Soli-Ende solle auf diesen Termin vorgezogen werden und vollständig gelten, hieß es in einem Entwurf der AG Wirtschaft der Unions-Fraktion. Eigentlich war der Jahresanfang 2021 vorgesehen. Die SPD hatte aber bereits ein Vorziehen auf den 1. Juli gefordert. Die Union will in dem Papier aber die vollständige Abschaffung, die SPD nur für 90 Prozent der Steuerzahler.

* GROSSBRITANNIEN wird nach den Worten von Premierminister Boris Johnson im Juni Tausende Läden und Einkaufszentren wieder öffnen. Seinem Zeitplan zufolge dürfen ab dem 1. Juni wieder Märkte im Freien abgehalten werden, sofern sie die Hygieneregeln befolgen. Auch Autohäuser dürfen ihre Tore dann wieder öffnen. Kleidungs- und Schuhgeschäfte, Elektronik-, Spielwaren- und Buchläden sind zwei Wochen später dran. Markthallen, Schneider und Auktionshäuser dürfen ab dem 15. Juni ebenfalls wieder Kunden empfangen.

* BRASILIEN/VIRUS - Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums erstmalig binnen 24 Stunden mehr Covid-19-Todesfälle als die USA. An den Folgen der Lungenkrankheit sind in Brasilien am Montag 807 Menschen gestorben, in den Vereinigten Staaten 620. Das lateinamerikanische Land verzeichnet nach offiziellen Angaben mit 374.898 Fällen weltweit den zweitgrößten Ausbruch des neuartigen Coronavirus, hinter den USA mit 1,637 Millionen Erkrankten.

rtr