* LIBANON/EXPLOSION - Bei einer gewaltigen Explosion in Beirut sind nach offiziellen Angaben mehr als 70 Menschen getötet und über 4000 verletzt worden. Noch am Abend durchsuchten Rettungskräfte Trümmer im Hafen der libanesischen Hauptstadt, von wo aus die Detonation bis nach Zypern zu spüren war. Innenminister Mohammed Fahmi sagte dem Fernsehsender Al-Jadid, seit 2014 sei im Hafen Ammoniumnitrat gelagert worden. Präsident Michel Aoun erklärte dazu auf Twitter, es sei inakzeptabel, dass dort 2750 Tonnen des Stoffes sechs Jahre lang ohne Sicherheitsmaßnahmen gelagert worden seien.

* CHINA will eine weitere Eskalation der Spannungen mit den USA vermeiden. "Ich glaube nicht, dass ein neuer Kalter Krieg irgendjemandem dienen würde. Warum sollten wir zulassen, dass sich die Geschichte wiederholt, wenn wir vor so vielen neuen Herausforderungen stehen," sagte der chinesische Botschafter in den USA, Cui Tiankai. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sollten zusammenarbeiten, anstatt gegeneinander.

* USA/CORONA-HILFSPAKET - Der Kongress in den USA hat bei den Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket Fortschritte erzielt. Die Verhandlungsführer würden jetzt "rund um die Uhr arbeiten" und hätten einen Zeitplan festgelegt, um bis Ende der Woche einen vorläufigen Deal zu erzielen, "damit die Gesetzgebung dann nächste Woche verabschiedet werden kann", erklärte Finanzminister Steven Mnuchin. Er warnte, dass "wir nicht annähernd an die 3,4 Billionen Dollar herankommen", die die Demokraten gefordert hätten. Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

* WIRECARD - Die Fraktionen im Bundestag haben sich auf eine weitere Sondersitzung des Finanzausschusses im milliardenschweren Bilanzskandal geeinigt. Das Gremium solle am 31. August und zusätzlich auch am 1. September zusammenkommen, teilten Finanzpolitiker mit. Vorgeladen werden unter anderem Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, Vertreter des Kanzleramts, der Bundesbank, der Finanzaufsichtsbehörde BaFin sowie der bayerischen Landesregierung.

* WIRECARD - Die Anti-Geldwäsche-Einheit Financial Intelligence Unit (FIU) findet immer mehr Verdachtsmeldungen gegen Wirecard. Bis zum 28. Juli 2020 habe man "insgesamt 97 Verdachtsmeldungen identifiziert, die in möglichem Zusammenhang mit den derzeit erhobenen Vorwürfen stehen könnten", zitierte das "Handelsblatt" einen Sprecher der FIU. Ferner habe die FIU die Meldungen, "soweit Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten im Zusammenhang mit Geldwäsche beziehungsweise Terrorismusfinanzierung erkennbar waren, jeweils zeitnah an die Strafverfolgungsbehörden abgegeben". Mehr als 50 Hinweise soll die Behörde weitergereicht haben. Die für den Wirecard-Fall zuständige Staatsanwaltschaft München gab laut "Handelsblatt" bekannt, bei ihr seien "allenfalls zwei bis drei" Meldungen der FIU im Zusammenhang mit Vorwürfen gegen Wirecard eingegangen.

* SIXT - Der Autovermieter traut sich wegen der Reisebeschränkungen im Zuge der Virus-Pandemie eine genaue Prognose für 2020 nicht mehr zu. Eine zuverlässige Einschätzung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Sixt-Gruppe für die kommenden Monate sei nicht möglich. Daher könnten die Prognose für 2020 und der Ausblick für 2021 nicht aufrechterhalten werden, teilte Sixt mit. Sowohl der im ersten Halbjahr 2020 erzielte operative Konzernumsatz von 711,3 Millionen Euro wie auch der Vorsteuerverlust von 122,9 Millionen Euro entsprächen den bisherigen Erwartungen.

* DISNEY hat einen negativen Quartalsabschluss gemeldet, was in der langjährigen Firmengeschichte äußerst selten vorgekommen ist. Wegen der Pandemie waren die Vergnügungsparks, TV-Stationen und Filmproduktionen stark beeinträchtigt, nur die Streaming-Dienste konnten Kunden hinzugewinnen. Der Nettoverlust betrug im dritten Quartal, das am 27. Juni endete, 4,72 Milliarden Dollar verglichen mit einem Nettogewinn von 1,43 Milliarden Dollar im Vorjahr. Der Umsatz fiel um 42 Prozent auf 11,78 Milliarden Dollar.

* BEYOND MEAT - Der US-Hersteller von Fleischersatz hat die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Nettoumsatz stieg im zweiten Quartal um 69 Prozent auf 113,3 Millionen Dollar. Analysten hatten nach Refinitiv-Daten mit einem Umsatz von 99,73 Millionen Dollar gerechnet. Das Unternehmen meldete jedoch einen größeren Nettoverlust von 10,2 Millionen Dollar gegenüber 9,4 Millionen im Vorjahr. Beyond Meat konnte unter anderem von Corona-bedingt eingeschränkten Hühner- und Rindfleisch-Lieferungen profitieren.

* GILEAD - Ein Zusammenschluss von mehr als 30 US-Generalstaatswanwälten werfen dem Hersteller des Medikaments Remdesivir zur Behandlung von Covid-19-Patienten Preistreiberei vor. Gilead habe "keinen angemessenen Preis für Remdesivir festgelegt und sollte nicht von der Pandemie profitieren und mehr tun, um mehr Menschen zu helfen", hieß es in einem Brief an die US-Gesundheitsbehörden.

* GOLD - Der Goldpreis ist erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 2000 Dollar je Feinunze (31 Gramm) gestiegen. Das Edelmetall kostete am Dienstagabend mit 2000,11 Dollar 1,2 Prozent mehr als am Vortag. Experten führten den Kursaufschlag auf Fortschritte in den Verhandlungen zwischen den demokratischen Abgeordneten und der US-Regierung über ein weiteres Corona-Hilfspaket zurück.

rtr